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Ford Focus C-Max (2003-2010): Kennen Sie den noch?

Zur Modellpflege 2007 verlor der adrette Kompakt-Van einen seiner Namen ...

ford focus c-max (2003-2010): kennen sie den noch?

Man kennt sie. Und irgendwie auch wieder nicht. Die Rede ist nicht von den eigenen Nachbarn, sondern von Autos, die so unauffällig blieben, dass sie heute nur eingefleischte Fans noch kennen. Solche Modelle müssen nicht zwangsläufig Flops gewesen sein, aber sie liefen unter dem Radar des gewöhnlichen Autokäufers.

In unregelmäßiger Folge holen wir hier unter dem Titel “Kennen Sie den noch?” solche Old- und Youngtimer aus dem Nebel des Vergessens.

Wo sind sie nur alle hin, die praktischen Kompakt-Vans von einst? Wollen wir denn wirklich nur noch SUVs haben, wie die Hersteller glauben? Fest steht: Vor gut 20 Jahren beglückten uns die “Großen Drei” mit entsprechenden Modellen. Bereits 1999 überraschte der Opel Zafira mit clever faltbaren Rücksitzen, 2003 folgten der VW Touran und der Ford C-Max. Damals noch mit dem Namenszusatz “Focus”, der auf seine technische Herkunft verwies.

Ford Focus C-Max Concept (2002)

Bereits auf dem Pariser Autosalon 2002 stand eine seriennahe Studie des späteren Ford Focus C-Max. Der 4,39 Meter lange C-Max (Code: C214) basierte auf der Bodengruppe der zweiten Modellgeneration des Ford Focus, kam jedoch bereits vor diesem auf den Markt. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten bot das Fahrzeug keine dritte Sitzreihe mit Notsitzen, sondern mit dem Sitzsystem stattdessen eine flexible hintere Sitzreihe (nicht in der Basisversion Ambiente).

Nachdem Sitzfläche und -lehne des mittleren Sitzes nach hinten geklappt und die Hutablage teilweise weggeklappt war, konnte durch diagonales Verschieben nach innen/hinten die Beinfreiheit der äußeren Rücksitze deutlich vergrößert werden. Nachteilig war der daraus resultierende, leicht höhere Innengeräuschpegel, da das Resonanzvolumen wegen des nach innen teilweise offenen Laderaums vergrößert war. Außerdem wurde dadurch das Laderaumvolumen verringert.

Ford Focus C-Max (2003-2010)

Eine Besonderheit war die große Mittelkonsole “Premium” (serienmäßig bei Ghia-Ausstattung) mit der bis zur Modellpflege im Frühjahr 2007 verbauten elektronischen Feststellbremse EPB (Electronic Park Brake).

Im April 2007 erhielt der dann nur noch C-Max ohne den Zusatz Focus genannte Wagen eine Modellpflege. Die Front sollte das “Kinetic Design” der anderen Ford-Modelle fortsetzen: Neue vertikal angeordnete Nebelscheinwerfer, größerer Kühlergrill mit einer horizontalen Chromleiste und andere Scheinwerfer.

Ford C-Max (2007)

Zudem hatte Ford den neuen C-Max mit LED-Rückleuchten versehen, was dem Auto in der Dunkelheit einen futuristischen Anblick verschaffte. Der Innenraum wurde durch silberne Applikationen aufgewertet, ferner wurde die Beleuchtung der Instrumente vom bisher für Ford typischen grün in rot geändert.

Ab Februar 2008 war der C-Max ab Werk mit einer Autogasanlage erhältlich; Basis war der 2,0-Liter-Ottomotor mit 107 kW. Der Gepäckraumboden erhöhte sich durch den 42,5 Liter Autogas fassenden, zusätzlichen Muldentank um rund zehn Zentimeter. Im Gasbetrieb ließen sich über 400 Kilometer erreichen. Zusammen mit dem 55 Liter fassenden Benzintank hatte der Wagen eine Reichweite von über 1100 Kilometer.

Nach wie vor wurde der Focus-Van in drei Diesel-Motorisierungen von 90 bis 136 PS und drei Benzin-Varianten von 100 bis 145 PS angeboten. Dabei war der 1,8-Liter-Benziner mit 125 PS auch als Bioethanol-Variante “Flexifuel” zu haben: Dann war es möglich, Ethanol E85 in einem beliebigen Verhältnis mit Superbenzin zu mischen. Der Zweiliter-Benziner konnte auf Erdgas-Betrieb (CNG) umgerüstet werden.

Ford C-Max Erdgas

Unser Urteil damals: “Mit dem 145 PS starken Zweiliter-Benziner ist der C-Max mehr als ausreichend gut motorisiert. Die Maschine dürfte zwar von unten heraus gern spritziger agieren, aber bei höheren Drehzahlen hängt das Aggregat gut am Gas. In 9,8 Sekunden beschleunigt der Vierzylinder den knapp 1,4 Tonen schweren C-Max auf Tempo 100 und macht ihn bis zu 203 km/h schnell.”

Was uns heute die Tränen in die Augen treibt, Inflation hin oder her: Der Einstieg in den C-Max begann im Mai 2007 unverändert bei 18.450 Euro für den 100 PS starken 1.6 Ambiente, der von uns getestete 2.0 Titanium kostet 24.050 Euro. 

Und als Fazit: “Das Facelift ist dem C-Max richtig gut bekommen: Er sieht mit der Nase des großen Bruders S-Max dynamischer aus. Der Innenraum gewinnt bei den höheren Ausstattungen durch die neue Mittelkonsole an Eleganz, das Panorama-Glasdach ist eine sinnvolle Ergänzung der Zusatzausstattungen. Nichts geändert wurde an den bewährten Eigenschaften, zu denen der flexible Fondbereich gehört.”

2010 kam die zweite Generation auf den Markt, nun gab es auch eine längere Version mit hinteren Schiebetüren namens Grand C-Max. 2019 endete die Produktion. Der normale C-Max wurde übrigens ab 2011 zum ersten Plug-in-Hybrid der Marke Ford, aber nur in den USA. Von 2003 bis 2010 sowie von 2014 bis 2019 lieferte das Ford-Werk Saarlouis mehr als 1,2 Millionen Ford C-Max aus.

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