Ford startet neu – und zwar nahezu komplett. Bekannte Modelle wie Fiesta, Focus und S-Max sind vergessen – und die US-Amerikaner werden auch in ihrer Kölner Außenstelle elektrisch. Den Anfang macht der neue Explorer.
Ja Explorer – beim Namen hat Köln keine glückliche Hand walten lassen, denn die Bezeichnung Explorer kennt man auch in Deutschland bereits bestens. Das ist der Oberklasse-SUV aus den USA, der mit einiger Verzögerung vor Jahren auch in Europa eingeführt wurde, um sich gegen die hiesige Premiumkonkurrenz von Audi, BMW, Jaguar, Volvo oder Mercedes in Szene setzen zu können. Aktuell wird der Ford Explorer noch immer als Dreiliter-V6-Plug-in-Hybrid angeboten, der mit seinen 336 kW / 457 PS mindestens 86.490 Euro kostet. Mit diesem Explorer hat der neue elektrische Explorer nichts, aber auch gar nichts, zu tun.
Ford
Der Innenraum ist betont nüchtern und orientiert sich dabei am aktuellen Ford Mustang Mach-E, der auch weiterhin aus den USA nach Europa importiert wird. Für Komfort im kleineren Explorer sorgen unter anderem Massagesitze und verschiedene Konnektivitätsdienste. Hinter dem 14,6 Zoll großen Zentralbildschirm verbirgt sich die sogenannte Mega-Konsole, wo sich uneinsehbar unter anderem ein Notebook oder Wasserflachen unterbringen lassen. Der Touchbildschirm lässt sich zudem um 30 Grad in der Neigung verstellen. Hinter dem Lenkrad gibt es ein kleines 5,3-Zoll-Instrumentendisplay.
Beim Explorer wird es nicht bleiben. Ford will allein in Europa bis Ende 2024 drei neue vollelektrische Pkw und vier neue vollelektrische Nutzfahrzeug-Modelle auf den Markt bringen. Zwei dieser drei neuen Pkw-Modelle – der fünfsitzige Crossover und ein Sport-Crossover auf VW-MQB-Basis – werden ab Ende 2023 beziehungsweise ab 2024 im Cologne Electrification Center von den Bändern rollen, das derzeit am Standort Köln-Niehl entsteht. Ab 2026 will Ford in jeder Pkw-Baureihe mindestens ein Plug-in-Hybrid– oder ein vollelektrisches Modell im Angebot aufbieten. Bis zum Jahre 2026 will Ford pro Jahr in Europa mehr als 600.000 Elektrofahrzeuge verkaufen und das Modellportfolio ab 2030 komplett auf Elektromodelle umstellen.
Neben den reinen Elektromodellen sollen die US-Modelle in der Übergangszeit bis zum Ende des Jahrzehnts eine Kernrolle spielen, um Design und amerikanisches Markenimage weiter zu schärfen. Der Ford Mustang ist in Europa bereits seit Jahren im Programm, ihm soll im nächsten Jahr der charismatische Geländewagen Bronco folgen, der jedoch erst einmal nur in überschaubaren Volumen von offiziellen Ford-Händlern verkauft werden soll.
Viele Ford-Fans wünschen sich zudem den F-150, seit Jahrzehnten das meistverkaufte Auto der Welt und absoluter Pick-Up-Bestseller, der seit einigen Monaten auch als Elektroversion F-150 Lightning angeboten wird. Gerade den würden sich viele ebenso wie den rustikalen Wrangler-Konkurrenten Bronco auch in Europa wünschen, der aktuell bei 74.500 Euro startet.