Durchgecheckt: Peter Lindner von der „baycicle factory“ überprüft bei diesem Fahrrad gerade die Kettenspannung.
Experten geben Tipps für einen sicheren Start in die Radl-Saison
Bad Tölz-Wolfratshausen – Der Frühling hält so langsam Einzug, und für viele Menschen ist es wieder Zeit, das Fahrrad aus dem Keller zu holen. Bevor man sich jedoch aufs Rad schwingt, muss der Drahtesel erst einmal auf Vordermann gebracht werden. Was dabei zu beachten ist, erklären Fahrradhändler aus der Region.
Für einen sicheren Start in die Radl-Saison Probefahrt machen
„Bevor man das Rad wieder in Gebrauch nimmt, sollte man auf alle Fälle eine Probefahrt machen“, sagt Aylin Ehliz, Geschäftsführerin von „GipfelBiker“ in Lenggries. Dabei lasse sich zum Beispiel festellen, ob die Kette richtig einrastet und sich ohne Probleme schalten lässt. Für eine sichere Fahrt sei es außerdem sehr wichtig, die Funktionsfähigkeit der Bremsen zu kontrollieren. Hierbei gehe es vor allem darum, ob bei den Bremsbelägen noch genügend Material vorhanden ist, erklärt die Fachhändlerin. „Ohne ein geübtes Auge lässt sich das aber schwer feststellen.“ Um auf Nummer sicher zu gehen, rät sie deshalb, lieber eine kleine Inspektion bei einem Fachhändler durchführen zu lassen. Denn: Beim Fahrradfahren stehe immer der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Bei hydraulischen Systemen muss laut Ehliz gegebenenfalls die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden.
Reifen und Reifendruck regelmäßig überprüfen
Damit auch genügend Luft im Fahrradreifen vorhanden ist, sollte der Reifendruck regelmäßig kontrolliert und der Reifen gegebenenfalls aufpumpt werden. Einen pauschalen Richtwert gibt es aber der Expertin zufolge nicht. Der passende Luftdruck sei sowohl von der individuellen Nutzung als auch vom Modell des Rades abhängig. „Wer beispielsweise mit dem Mountainbike in den Bergen unterwegs ist, braucht einen niedrigeren Reifendruck, als jemand der nur auf der Straße fährt“, erklärt die Fachhändlerin. Ehliz empfiehlt daher, eine Luftpumpe mit Druckanzeige zu verwenden.
„Bei Fahrradreifen gilt dasselbe wie beim Auto: Wenn genügend Luft im Reifen ist, dann halten sie auch länger“, ergänzt Georg Grommes, Inhaber von „GG-Radsport“ in Geretsried. Neben dem Luftdruck sollten die Reifen zusätzlich auf äußere Beschädigungen, wie Risse, untersucht werden.
Eine verschlissene Kette kann gefährlich werden
Kette gründlich reinigen und ölen
Damit die Kette wieder geschmeidig läuft, empfiehlt Peter Lindner, Inhaber von „baycicle factory“ in Bad Tölz, sie gründlich zu reinigen und anschließend zu ölen. „Am besten säubert man die Kette mit einem Kettenreiniger und einer alten Zahnbürste oder einem Lappen“, erklärt Lindner. Wichtig sei es, die Fahrradkette gut abzutrocknen bevor sie geschmiert wird. Sein Tipp: Das Kettenöl über Nacht einwirken lassen. Überschüssiges Öl könne zum Schluss mit einem Tuch abgewischt werden.
Beleuchtung und Reflektoren überprüfen
Wer mit seinem Fahrrad auch im Straßenverkehr unterwegs ist, sollte sicherstellen, dass das Rad den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung entspricht. Hierzu gehören neben einer funktionstüchtigen Beleuchtung auch das Vorhandensein der Reflektoren, so Lindner. Anderenfalls könne ein Bußgeld fällig werden.
E-Bike Akku sollte nicht zu kalt sein
E-Bike Besitzer, die ihren Akku über den Winter eingelagert haben, können diesen bedenkenlos wieder in ihr Fahrrad einsetzen, sagt der Fachmann. „Vor dem ersten Aufladen sollte der Akku allerdings erst wieder auf Raumtemperatur gebracht werden, wenn er zuvor in einem kühleren Raum gelagert wurde“, rät Lindner.
Saison bei Händlern in der Region gut angelaufen
Für die Fahrradhändler in der Region ist die Saison bereits gut angelaufen. „Die Nachfrage ist auf jeden Fall da“, so Ehliz. Sie könne dabei auf „volle Lager“ zurückgreifen. Weiterhin im Trend liegen laut der Händlerin E-Bikes. Dies kann auch Lindner bestätigen: „Besonders gefragt sind im Moment E-Mountainbikes.“
Wer mit dem Gedanken spielt, sich in naher Zukunft ein Rad zuzulegen, muss sich aufgrund der aktuellen Krisen auf gestiegene Preisen einstellen. Die Preisentwicklung sei aber auch modellabhängig, erklärt Lindner. „Bei Modellen, die nicht so stark nachgefragt werden, kann es durchaus sein, dass die Preise stagnieren oder sogar wieder sinken werden.“ Von Franziska Selter
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