Automobil

Euronics nimmt Aiways-Vertrieb nicht wieder auf

euronics nimmt aiways-vertrieb nicht wieder auf

Anfang Juli berichteten wir exklusiv, dass die Elektronik-Discounterkette Euronics den Vertrieb der Elektroautos von Aiways in Deutschland zum 30. Juni 2023 eingestellt hat – zumindest vorübergehend. Nun ist das Ende der Vertriebspartnerschaft offenbar endgültig.

Vor einigen Wochen hatten wir von einer großen Euronics-Filiale erfahren, dass der „aktive Vertrieb“ von Aiways per Ende Juni beendet wurde – bereits getätigte Bestellungen wurde noch bearbeitet, aber keine neuen Aufträge mehr angenommen. Auch Aiways Automobile Europe bestätigte den Vorgang, ließ aber die Möglichkeit offen, dass dennoch mit Euronics in einer neuen Vereinbarung weitergehen könne und dass Verhandlungen laufen.

Diese haben offenbar nicht zu einem positiven Ergebnis geführt, das Ende der Vertriebspartnerschaft ist offenbar endgültig. „Aiways hat den Kooperationsvertrag mit der Euronics Deutschland über den Vertrieb von Aiways Fahrzeugen gekündigt“, sagte Björn Abels, Leiter operativer Einkauf Euronics, der „Automobilwoche“. Aufgrund verschiedener Rahmenbedingungen hätten sich alle Beteiligten geeinigt, die Zusammenarbeit aktuell nicht fortzuführen.

Aiways selbst habe sich zur Kündigung nicht geäußert. Auf der Website von Aiways ist derzeit zu lesen, dass der stationäre Vertrieb in Deutschland aktuell neu verhandelt werde und man nur online Fahrzeuge bestellen könne – also so, wie es Aiways uns gegenüber Anfang Juli bestätigt hatte. „Wir können mit Sicherheit sagen, dass wir einen Vertrieb in Deutschland für unsere Fahrzeuge haben werden“, so der Sprecher damals. „Da wir aktuell Lieferzeiten zwischen 4 und 6 Monaten haben, wird die Auslieferung über die bis dann feststehenden Partner erfolgen“

Wie berichtet soll sich – trotz des derzeit ungeklärten Vertriebs – nichts an der Service-Partnerschaft mit ATU ändern. Anfang Juli hatte der Aiways-Sprecher noch angekündigt, dass sogar eine Ausweitung bis Ende des Jahres vorgesehen sei. Das wird aber weitere Standorte für den Service betreffen, nicht eine Ausweitung um den Vertrieb der Aiways-Fahrzeuge. „Wir führen weiter Service- und Garantiearbeiten für Aiways durch, aber Vertriebsaktivitäten sind derzeit nicht geplant“, sagte ein ATU-Sprecher der „Automobilwoche“.

In den Verhandlungen mit neuen Vertriebspartnern kann Aiways jedoch nicht mit einem bereits florierenden Geschäft argumentieren. Zwar wurden seit 2020 einige Hundert Aiways U5 in Deutschland zugelassen, darunter waren aber auch Fahrzeuge, die etwa über den Abo-Anbieter Finn auf die Straße gebracht wurden. In den Folgejahren hat sich das Kundeninteresse in Deutschland abgeflacht: Im gesamten ersten Halbjahr 2023 wurden nur 39 neue Aiways beim KBA registriert.
automobilwoche.de

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