(Bloomberg) — Die Automobilindustrie will die Europäische Union offenbar drängen, ihre Klimaziele für den Sektor erst einmal zu lockern und dazu auf eine Notfallverordnung zurückzugreifen.
Laut einem Bloomberg vorliegenden Vorschlagsentwurf des Branchenverbands European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) fordern die Hersteller Brüssel auf, die für 2025 gesetzten Vorgaben um zwei Jahre zu verschieben.
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Die verpflichtende Obergrenze eines CO2-Flottenausstoßes von etwa 95 Gramm CO2 pro Kilometer und Fahrzeug würden die Autohersteller laut ACEA entweder dazu zwingen, die Produktion von etwa 2 Millionen Autos einzustellen – oder Geldstrafen in Höhe von bis zu 13 Milliarden Euro für PKW und weitere 3 Milliarden Euro für Lieferwagen zu zahlen.
Der Branche werde “kaum etwas anderes übrig bleiben, als die Produktion erheblich zu drosseln, was Millionen von Arbeitsplätzen in der EU bedroht, den Verbrauchern schadet und sich nachteilig auf die Wettbewerbsfähigkeit und die wirtschaftliche Sicherheit der EU auswirkt.”
Laut einem Sprecher hat ACEA weder ein Positionspapier herausgegeben noch bisher offiziell Stellung zum Thema bezogen.
“Die EU-Automobilindustrie hat Milliarden in die Elektrifizierung investiert, um Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, aber die anderen notwendigen Voraussetzungen für diesen Übergang sind nicht gegeben und die Wettbewerbsfähigkeit der EU schwindet”, hieß es am 12. September in einer Erklärung auf der ACEA-Website.
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Überschrift des Artikels im Original:EU Car Lobby Aims for Two-Year Delay of 2025 Emissions Targets
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