- Der Jeep Avenger Elektro auf einen Blick
- Eine hippe Optik allein reicht nicht
- Der Jeep Avenger kostet in Deutschland mindestens 37.000 Euro
- In ausgewählten Märkten auch als günstiger Verbrenner
- Erstes Fazit
- Technische Daten*
Der Jeep Avenger Elektro auf einen Blick
Eine hippe Optik allein reicht nicht
Es war dann doch etwas überraschend, dass der Jeep Avenger das Car of the Year (COTY) 2023 (externer Link) wurde. Und das gleich zu Beginn des Jahres. Aber die COTY-Jury trifft ihre Entscheidungen eben immer im Voraus und für 2022 konnten wir durchaus noch nachvollziehen, warum ein sehr gutes Auto wie der Kia EV6 als Erstplatzierter aus dem Rennen ging. Beim Jeep Avenger hingegen ist das Ergebnis seitens der buntgemischten europäischen Juroren-Truppe deutlich schwieriger nachzuvollziehen. Denn bei ersten Testfahrten im spanischen Málaga zeigte das Stellantis-Produkt doch so manche Schwäche. Das viele grobe Hartplastik im Innenraum beispielsweise, das bisweilen sehr robust federnde Fahrwerk und der dafür aufgerufene Preis haben zumindest für unser Verständnis wenig mit einem Auto des Jahres zu tun.
Der Jeep Avenger kostet in Deutschland mindestens 37.000 Euro
Ob die Kunden von diesen Umständen derweil etwas mitbekommen, hängt maßgeblich von den persönlichen Ansprüchen an ein SUV ab. Bist du etwa auf der Suche nach einem hipp aussehenden Stadt-Crossover mit Elektroantrieb, das zugleich sparsam (Testverbrauch in Spanien um 15,5 kWh/100 km gem. Bordcomputer) und eine Realreichweite um 250 bis 300 Kilometer schafft, dann ist der lediglich 4,08 Meter lange Jeep Avenger auf jeden Fall eine Überlegung wert. Legst du hingegen sehr viel Wert auf ein gut funktionierendes Onboard-Navi, eine annehmbare Materialqualität, Platz in der zweiten Sitzreihe, einen ausreichenden Federungskomfort auf schlechten Straßen und einen ordentlich dimensionierten Kofferraum (lediglich 355 Liter), solltest du den Jeep Avenger vor dem Kauf wohl etwas ausgiebiger testen.
In ausgewählten Märkten auch als günstiger Verbrenner
Laut Jeep wurde der Avenger bereits 22.000 Mal vorbestellt, wobei der Hersteller offen ließ, wie viele Kunden sich überhaupt für das teure Elektro-Modell entschieden haben. Wir gehen aktuell von einem eher geringen Anteil aus. Denn anders als in Deutschland, wird der kleinste Jeep der Firmengeschichte in ausgewählten Märkten, darunter das Jeep-Kernland Italien (Anteil am SUV-Markt immerhin 10 Prozent), aber auch in Polen und Spanien als wesentlich günstigere Verbrenner-Variante feilgeboten. Da werden aus 37.000 Euro in Deutschland (vor etwaigen Subventionen) dann schnell 22.900 bis 23.300 Euro in Italien, oder 21.500 Euro in Polen. Dass südlich der Alpen auch der Stromer ohne große staatliche Fördermittel nur 32.500 Euro kosten soll, sorgt ebenfalls für Verwunderung.
Erstes Fazit
Das Auto des Jahres 2023, es hat definitiv noch Luft nach oben sich zu eben diesen zu entwickeln. Optisch ist der Jeep Avenger zwar ein Hingucker geworden und zumindest in Spanien konnten auch niedrige Verbrauchswerte erzielt werden. Allerdings muss die hippe Elektromobilität bei Jeep teuer erkauft werden. In unseren Augen zu teuer, blickt man auf den einfach gehaltenen Innenraum und das teils hölzern agierende Fahrwerk. Ein fairer Deal erscheint uns dagegen die Benziner-Variante, die mit Händlerrabatten um 20.000 Euro starten dürfte. Nur eben nicht in Deutschland. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)
Technische Daten*
- Modell: Jeep Avenger Elektro
- Motor: E-Maschine
- Leistung maximal: 115 kW/156 PS
- Drehmoment: 260 Nm
- Antrieb: Frontantrieb, 1-Gang-Getriebe
- Batterie: 51 kWh netto / 54 kWh brutto
- Ladeleistung DC: bis zu 100 kW
- Verbrauch kombiniert (WLTP): 15,9-15,3 kWh/100km²
- Reichweite kombiniert (WLTP): bis zu 404 km
- CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km²
- Beschleunigung (0–100 km/h): 9,0 s
- Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h (abgeregelt)
- Abmessungen (L/B/H): 4,08 m/1,78 m/1,58 m
- Gewicht: ca. 1.550 kg
- Grundpreis: ab 37.000 Euro
*Herstellerangaben