- Fortschritte der 2024er-Honda für Xavi Vierge sofort spürbar
- Positive Entwicklung wird in den Rundenzeiten noch nicht deutlich
- Iker Lecuona muss seinen Fahrstil an die 2024er-Honda anpassen
- Neuer Crewchief aus der MotoGP im WSBK-Team
Honda nutzte die Chance und testete an den beiden zurückliegenden Tagen zusammen mit Kawasaki in Jerez. Während Kawasaki lediglich einige Detailänderungen für die WSBK-Saison 2024 testete (mehr Informationen), kam bei Honda ein neues Modell zum Einsatz.
Die überarbeitete Fireblade soll Honda im fünften Jahr endlich an die Spitze führen. Die ersten Testzeiten waren noch nicht rekordverdächtig, doch laut den beiden HRC-Werkspiloten ist das neue Honda-Superbike ein klarer Fortschritt.
Xavi Vierge war beim Test minimal schneller als Honda-Teamkollege Iker Lecuona. Zur Bestzeit von Kawasaki-Pilot Alex Lowes fehlten 0,8 Sekunden. Somit ergibt sich ein Rückstand von 1,1 Sekunden zu den schnellsten WSBK-Zeiten bei den zurückliegenden Tests in Jerez, die von den Yamaha-Piloten Remy Gardner und Andrea Locatelli gefahren wurden.
Fortschritte der 2024er-Honda für Xavi Vierge sofort spürbar
Doch noch hat Honda das volle Potenzial der 2024er-Fireblade nicht komplett genutzt. Xavi Vierge fuhr zuerst mit dem bisherigen Motorrad, wechselte dann zur neuen Version und “sofort einige spürte sofort die “Stärken im Vergleich zum alten Motorrad”.
“Wir sind happy”, bilanziert Vierge. “Es waren zwei wirklich gute Testtage. Die Streckenbedingungen waren wirklich gut, sodass wir viele Runden drehen konnten. Beim ersten Test ging es mehr darum, uns an das neue Motorrad zu gewöhnen. Wir wollten nicht zu viele Änderungen vornehmen.”
Positive Entwicklung wird in den Rundenzeiten noch nicht deutlich
Dass sich die Verbesserungen noch nicht in den Rundenzeiten niederschlagen, kann Vierge begründen: “Im Moment können wir noch nicht genug von den neuen Stärken profitieren, aber das ist erst der Anfang. Wir haben nicht viele Einstellungen am Motorrad verändert, wir sind nur ein paar Runden gefahren, um zu sehen, wie alles funktioniert.”
“Wir sind sehr zufrieden und haben jetzt einige Wochen Zeit, um all diese Daten zu analysieren und einen neuen Plan für Portimao zu erstellen. Wir haben noch einen Testtag vor der Winterpause”, freut sich Vierge auf den finalen Test im Dezember.
Xavi Vierge
Mit der bisherigen Honda Fireblade fuhr Xavi Vierge oft nur im Mittelfeld
Foto: Gold and Goose
Laut Vierge verfügt Hondas überarbeitete Fireblade über das nötige Zeug, um 2024 weiter vorne mitzumischen. “Im Moment sind wir etwas schneller als mit dem alten Motorrad, aber das Gute daran ist, dass wir mit dem alten Motorrad immer das Gefühl hatten, am Limit zu fahren und nicht wussten, wie wir schneller werden können”, vergleicht er.
“Die Elektronik ist ganz anders. Ich denke, dass wir damit einen großen Schritt nach vorne machen können. Das Motorrad hat im Vergleich zur zurückliegenden Saison viel Traktion und Vortrieb. Doch es gibt noch Raum für Verbesserungen. Mit der Elektronik versuchen wir, den Grip auf der äußersten Flanke zu verbessern”, nennt Vierge einen Bereich, den Honda noch verbessern muss.
Iker Lecuona muss seinen Fahrstil an die 2024er-Honda anpassen
Iker Lecuona erlebte zuletzt stressige Zeiten, denn nach dem Saisonfinale der Superbike-WM sprang er erneut für LCR-Honda-Pilot Alex Rins in der MotoGP ein. Nach dem Test in Jerez wirkte der Spanier erschöpft.
Doch die ersten Eindrücke mit der 2024er-Honda sorgen für Euphorie: “Ich bin wirklich glücklich, denn es ist eine große Überraschung, was den Fortschritt und das Motorrad angeht, das Japan uns bringt. Es ist eine große Überraschung.”
Iker Lecuona
Laut Iker Lecuona beansprucht die neue Honda die Reifen nicht so stark
Foto: HRC
“Ich musste meinen Fahrstil stark verändern, um schnell zu sein”, erklärt Lecuona und freut sich, wie gut die neue Honda mit den Reifen umgeht: “Selbst mit der SC0-Mischung war die Performance erstaunlich. Der Reifenverschleiß ist wirklich gut. Gegen Rennende waren wir bisher nie besonders stark. Darüber freue ich mich sehr.”
Neuer Crewchief aus der MotoGP im WSBK-Team
Personell hat sich bei Honda einiges getan. Teammanager Leon Camier verabschiedet sich und macht Platz für seinen Nachfolger. Und auch in der Box von Iker Lecuona sah man beim Test in Jerez ein neues Gesicht. Tom Jojic, früher Crewchief von Kenny Roberts jr., Hiroshi Aoyama und Bradley Smith im Grand-Prix-Paddock, kümmert sich ab sofort anstelle von Pete Jennings um Lecuonas Motorrad.
Tom Jojic statt Pete Jennings: Iker Lecuona arbeitet mit einem neuen Crewchief
Foto: WorldSBK.com
Lecuona ist mit seinem neuen Crewchief zufrieden: “Ich bin wirklich glücklich mit Tom, weil ich das Gefühl habe, dass er eine Menge Erfahrung aus der MotoGP hat. Seine Methoden und Mentalität, die Art, wie er arbeitet, alles. Ich mag das ganze Paket.”
“Ich spüre die Erfahrung. Er ist ein wirklich guter Kerl”, so Lecuona. “Er ist mir ähnlich: Wenn es Zeit ist zu arbeiten, dann arbeitet er, aber er macht auch gerne Witze und lächelt viel, also denke ich, dass er wirklich gut und positiv für uns alle ist. Im Moment kann ich sagen, dass ich wirklich glücklich bin, mit ihm zu arbeiten.”
Mit Bildmaterial von WorldSBK.com.