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Erste Details - Formel 1 - MOTORSPORT

Erste Details zur Befragung von Christian Horner durch einen unabhängigen Ermittlungsanwalt und warum es in der Angelegenheit noch kein Ergebnis gibt

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Die Frage, ob Red Bull Racing mit oder ohne Teamchef Christian Horner in die Formel-1-Saison 2024 starten wird, kann noch nicht beantwortet werden. Zwar fand am Freitag in London eine Befragung Horners statt, doch wie erwartet ist damit die Untersuchung des externen Ermittlungsanwalts, der von der Red Bull GmbH in der Angelegenheit eingesetzt wurde, noch nicht abgeschlossen.

Horner, so berichtet es unter anderem die Daily Mail, sei mit einem schwarzen BMW zu der Befragung gebracht worden. Laut Sky-Informationen hätte diese ursprünglich im Team-Hauptquartier in Milton Keynes stattfinden sollen. Um zu vermeiden, dass sich dort Reporter versammeln, wurde der Termin jedoch an einen geheimen Ort in London verlegt.

Die Befragung habe gegen 8:45 Uhr morgens begonnen und dauerte verschiedenen Medienberichten zufolge mehr als acht Stunden. Doch der Freitag endete nicht mit einem Statement von Red Bull, wie es nun weitergehen wird, auf das einige Fans gehofft hatten.

Eine Hoffnung, die allerdings von vornherein unbegründet war. Denn Horner hatte bei seiner Befragung erstmals Gelegenheit, gegenüber dem Ermittlungsanwalt seine Sicht der Dinge zu erörtern, nachdem zuvor eine seiner engsten Mitarbeiterinnen bei Red Bull Racing Vorwürfe gegen ihn erhoben hatte.

Der konkrete Inhalt der Vorwürfe ist in der Formel-1-Community übrigens Gegenstand von teils wilden und selten übereinstimmenden Spekulationen – letztendlich aber öffentlich nicht bekannt.

Jetzt müssen Horners Aussagen überprüft werden

Klar war jedoch von Anfang an, dass es am Freitag kein Ergebnis geben würde. Denn nachdem sich Horner jetzt erstmals verteidigen konnte, ist sehr wahrscheinlich, dass der Ermittlungsanwalt nun weitere Befragungen durchführen wird, um Horners getätigte Aussagen zu prüfen.

Bereits im Vorfeld der Horner-Befragung hatten Befragungen anderer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Red Bull Racing stattgefunden. Unter anderem jener Mitarbeiterin, die die Vorwürfe erhoben hat, sowie auch von anderen Mitarbeitern wie zum Beispiel, so zumindest Informationen von Motorsport-Total.com, Stardesigner Adrian Newey.

In Insiderkreisen bekannt ist inzwischen der Name der Mitarbeiterin, die die Vorwürfe gegen Horner erhoben hat. Die meisten Medien – auch unsere Redaktion – nehmen jedoch von einer Veröffentlichung des Namens Abstand, um die Privatsphäre der betroffenen Person zu schützen.

Warum das Thema für Liberty Media ein heikles ist

Indes beschäftigt die Horner-Affäre die Formel 1 weit über die Grenzen von Red Bull hinaus. Bernie Ecclestone soll sich, als enger Horner-Vertrauter, mit mehreren Telefongesprächen beratend in die Angelegenheit eingeschaltet haben, und auch Formel-1-CEO Stefano Domenicali interessiert sich dem Vernehmen nach stark für das Thema.

Hintergrund ist, dass gerade in den USA, der Heimat von Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media, die Sensibilität für Themen des Machtmissbrauchs sehr hoch ist, insbesondere seit der #MeToo-Affäre rund um den Hollywood-Filmproduzenten Harvey Weinstein – was auch für den nordamerikanischen Aktienmarkt gilt.

Ob die Vorwürfe gegenüber Horner überhaupt in der gleichen Schublade zu verordnen, und selbst wenn, ob sie dann auch nachweisbar sind, steht allerdings Stand heute auf einem ganz anderen Blatt. Das soll der Ermittlungsanwalt mit seiner unabhängigen Untersuchung klären. Für Horner gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung.

Klar ist, dass Red Bull die Angelegenheit am liebsten bis zur Teampräsentation für 2024 am 15. Februar vom Tisch hätte. Noch wichtiger ist aber, dass die Untersuchung fair und transparent durchgeführt wird, und das könnte dann durchaus auch länger dauern. Womöglich, wie mancher Insider vermutet, sogar bis nach Saisonbeginn.

Der erste Grand Prix der Formel-1-Saison 2024 findet am 2. März (Samstag) in Bahrain statt.

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