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Elektro-Pick-ups: Diese Mini-Laster kommen nach Deutschland

Dass die chinesischen Hersteller die Elektromobilität nutzen, um auf dem europäischen Automarkt durchzustarten, wird immer deutlicher. Eine besonders spannende Strategie fährt dabei der chinesische SAIC-Konzern. Denn mit seinen diversen Marken zielt SAIC in Europa auf bislang unbesetzte Segmente. Mit dem MG5 etwa brachte der chinesische Konzern den ersten Elektro-Kombi auf den Markt. Noch spannender ist jedoch das Vorhaben der Marke Maxus. Denn mit dem T90 EV bringt die SAIC-Marke den ersten Pick-up mit Batterieantrieb nach Europa. Ist es also ausgerechnet ein chinesischer Newcomer, der mit einem Elektro-Pick-up dieser Auto-Art in Europa zum Durchbruch verhilft?

Möglich ist das. Denn derzeit spiegeln Pick-ups in Europa, vor allem auch in Deutschland, kaum eine Rolle. Das Kraftfahrt-Bundesamt führt bei den Neuzulassungen nicht mal ein eigenes Segment für die Mini-Laster. Der ADAC schätzt, dass in Deutschland jährlich etwa 25.000 Pick-ups neu zugelassen werden. Zum Vergleich: Allein das Tesla Model Y verkaufte sich im Jahr 2022 etwa 35.000-mal.

Ganz anders sieht die Situation in den USA aus. Dort ist ein Mini-Laster seit mehr als 40 Jahren das meistverkaufte Fahrzeugmodell überhaupt. Fords F-Serie, 1948 erstmals auf den Markt gekommen, wird mittlerweile in der 14. Generation angeboten. 2021 überführte Ford die Baureihe ins moderne Zeitalter. Ergebnis war der F-150 Lightning: die batterieelektrische Variante des Klassikers. Es ist ein symbolischer Wandel. Denn immer mehr Hersteller bringen Elektro-Pick-ups auf den Markt. Renommierte Marken wie Ford und Tesla, aber auch Start-ups wie Rivian und Fisker.

EFAHRER.com zeigt eine Auswahl an Pick-ups mit Elektroantrieb und klärt auf, ob und wann diese in Europa – und speziell in Deutschland – erhältlich sind.

Tesla Cybertruck

Rund vier Jahre ist es her, dass Tesla-Chef Elon Musk den Cybertruck der Öffentlichkeit präsentierte. Eines der bis heute spektakulärsten Fahrzeuge, das in Großserie gebaut werden soll. Im Juli 2023 lief der erste futuristisch anmutende Wagen von Band. Mehr als 1,5 Tonnen soll der Cybertruck zuladen können. Die Anhängelast liegt bei bis zu 6,3 Tonnen. Hinzu kommen die irren Leistungsdaten, die man schon von anderen Tesla-Modellen kennt.

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Der Cybertruck soll in weniger als drei Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen können. Und die Reichweite liegt bei bis zu 805 Kilometer. Bislang ist nicht geplant, dass der Cybertruck auch in Europa angeboten wird. Für die USA sind derzeit noch keine konkreten Preise bekannt. Ursprünglich hieß es, der Cybertruck solle etwa 40.000 US-Dollar kosten. Doch die Einsteigsversion lässt weiter auf sich warten.

Maxus T90 EV

Dieser Wagen ist für Europa gedacht. Genauer gesagt ist der Maxus T90 EV sogar der erste Elektro-Pick-up, der auf dem europäischen Kontinent angeboten wird. Auch in Deutschland. Der chinesische SAIC-Konzern ist einer der größten Automobilhersteller Chinas, hat dort einen Marktanteil von etwa 24 Prozent. Etwas ungewöhnlich: Vorerst gibt es den Elektro-Pick-up lediglich mit Hinterradantrieb. Ein Fahrzeug mit Allradantrieb soll jedoch folgen.

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Zu den weiteren Daten: der Maxus T90 EV leistet 130 kW, das entspricht 177 PS. Reichweite generiert der Wagen aus einem 89-kWh-Akku, der den Wagen rund 330 Kilometer weit bringt. Maxus gibt bis zu acht Jahre Garantie auf den Akku. Die Zuladung ist geringer als beim Tesla und auf 925 Kilogramm begrenzt. Die Anhängelast wird auf eine Tonne bemessen. Europas erster Elektro-Pick-up kostet mindestens 65.438 Euro.

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Maxus

Rivian R1T

Ähnlich wie einst Tesla mischt auch die US-Firma Rivian den Elektro-Pkw-Markt auf. Die Marke ist aber auch ein Shootingstar der Elektro-Pick-up-Szene. Das Start-up brachte schon den Online-Versand-Konzern Amazon dazu, seine Lieferwagenflotte bei Rivian zu bestellen. Seit Anfang 2021 verkauft Rivian in den USA mit dem R1T einen Pick-up mit E-Antrieb. Angeboten wird er mit einer 180-kWh-Batterie. 600 Kilometer Reichweite sollen drin sein. Als Nutzlast gibt der US-Hersteller 800 Kilogramm an. Die Anhängelast wird mit knapp 5 Tonnen gelistet.

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Ähnlich wie Tesla setzt auch Rivian neben diesen Werten auf Performance: In 3,3 Sekunden erreicht der Leicht-Laster Tempo 100.  Vier Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 562 kW (754 PS) entwickelt Vortrieb. Zudem ist der Wagen sehr wendig. Vorerst bleibt der R1T ein Modell für den amerikanischen Markt. Ein paar Fahrzeuge wurden jedoch auch schon in Europa gesichtet. Und: der Autovermieter Sixt hat angekündigt, den Pick-up in Deutschland anbieten zu wollen. Die Preise für den R1T starten in den USA bei umgerechnet rund 61.500 Euro.

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Rivian

GMC Hummer EV

Der Hummer ist zurück. 2020 wurde die Geländewagen-Marke wiederbelebt und brachte schon kurze Zeit später den GMC Hummer EV auf den Markt. Ein echter Brecher: Das Leergewicht des Wagens beläuft sich auf 4,3 Tonnen. Das liegt vor allem am gewaltigen Akku: Der hat eine Speicherkapazität von 213 kWh. Die Reichweite beträgt aufgrund des hohen Gewichts immerhin noch 560 Kilometer. 4,3 Tonnen bedeutet, dass der Wagen mit einem Pkw-Führerschein in Europa gar nicht gefahren werden darf.

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Konzipiert ist der Hummer EV ohnehin primär für den US-Markt. Dass der Koloss mal den Sprung nach Europa schafft, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Zu den Leistungsdaten: Drei E-Maschinen leisten gemeinsam 746 kW (1.014 PS). In 3,5 Sekunden knackt der Koloß die 100 km/h-Marke. Die Anhängelast beträgt 3,8 Tonnen. 590 Kilogramm können zugeladen werden. In den USA wird der Wagen derzeit ab umgerechnet 71.000 Euro angeboten.

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Hummer

Ford F-150 Lightning

 

Die F-Serie ist die wohl wichtigste Fahrzeug-Baureihe der USA. 1948 kam der Pick-up-Klassiker auf den Markt. Seitdem sind 14 Generationen eingeführt worden. Seit nunmehr 41 Jahren führt der Pritschenwagen die Liste der meistverkauften Autos der USA an. 2021 wagte sich Ford daran, den Allzeit-Bestseller in die Moderne zu überführen: Der F-150 Lightning wurde präsentiert, ein moderner Klassiker sozusagen, allerdings mit batterieelektrischem Antrieb. Und die US-Legende kommt auch nach Europa. Jedoch vorerst nur nach Norwegen.

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Ob der Wagen später in Deutschland angeboten wird, ist derzeit noch unklar – damit jedoch auch nicht ausgeschlossen. In Norwegen bietet Ford den F-150 Lightning ausschließlich mit dem kleineren 98-kWh-Akku an, der den Wagen 386 Kilometerweit bringt. Allradantrieb und zwei E-Maschinen sind serienmäßig. Die Leistung beläuft sich auf 337 kW (458 PS). Die Nutzlast wird mit 805 Kilogramm angegeben, die Anhängelast mit knapp 3,5 Tonnen. Die Preise für den Elektro-Pick-up starten in Norwegen bei umgerechnet knapp über 100.000 Euro. In Kürze soll das Lightning auch in der Schweiz auf den Markt kommen.

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Ford

Fisker Alaska

2019 wurden erste Pläne bekannt, dass Henrik Fisker mit der nach ihm benannten Firma Fisker nach dem SUV-Modell Ocean auch einen Elektro-Pick-up auf den Markt bringen will. Im August 2023 konkretisierten sich diese Planungen nun: Da wurde der Pick-up Alaska enthüllt. Und der will sich von der Konkurrenz durch eine Besonderheit abheben, die für einen Pritschenwagen durchaus überraschend ist. Denn der Alaska soll der leichteste Elektro-Pick-up der Welt werden. Wie das gelingen soll, verrät Henrik Fisker bislang nicht.

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Der Wagen soll auch erst ab 2025 erhältlich sein: ab umgerechnet rund 41.500 Euro. Der Preis steht schon fest. Zwei Antriebsvarianten mit 75 beziehungsweise 113 kWh Batteriekapazität werden in Aussicht gestellt. Je nach Variante kann der Wagen in 3,9 oder 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. Die Reichweite liegt bei maximal 547 Kilometer. Details zu Anhänge- und Nutzlast blieb Fisker bislang noch schuldig. Dass der Wagen zeitnah nach Europa kommt, gilt als eher unwahrscheinlich.

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Fisker

RAM 1500 REV

Nicht nur Fords bedeutende F-Serie wird elektrisiert. Auch der RAM 1500 bekommt eine Elektro-Variante: den RAM 1500 REV. Vorgestellt wurde im April 2023 bei der New York International Auto Show. 2025 soll der Pick-up der Stellantis-Marke mit Batterieantrieb dann auf den Markt kommen. RAM beschreibt das Design des Wagens als „brutiful“, also brutal und schön gleichermaßen. Der Elektro-Pritschenwagen dürfte jedoch insbesondere an der Ladesäule Bestmarken setzen. Denn er ist mit 800-Volt-Technologie ausgestattet und soll so mit bis zu 350 kW Energie ziehen können.

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Stellantis verkündete zuletzt, dass der Wagen einen Riesen-Akku mit einer Speicherkapazität von bis 229 kWh verpasst bekommt. Die Reichweite könnte sich so auf über 800 Kilometer belaufen. Der RAM 1500 REV leistet bis zu 481 kW (654 PS). Die Ladefläche misst 1,71 Meter, Gegenstände mit rund 5,50 Meter Länge können durch eine Mitteltür bis in den Frunk durch- und damit eingeladen werden. 6,35 Tonnen Anhängelast sind angegeben, die Nutzlast beträgt 1,22 Tonnen. Einen Preis hat Stellantis bislang nicht kommuniziert, in der Branche wird jedoch vermutet, dass er in den USA bei umgerechnet gut 55.000 Euro starten dürfte. Ob der Pick-up später auch in Deutschland angeboten wird, ist derzeit noch offen.

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Stellantis

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