Citroën

Ein Citroën im Geist der Ente

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Ein Citroën im Geist der Ente

Vom Konzern verordnete Orientierungswechsel haben bei Citroën mittlerweile Tradition – gemeinsam ist ihnen, dass sie mittelfristig im Mainstream versickern. Aktuell soll die Marke als Anbieter leistbarer Mobilität ohne Reue reüssieren, also zu einer Art Stellantis-Dacia werden. Der neue C3 steht für diesen Relaunch, auch äußerlich – in einem mutigen Designschritt weg von der bisherigen Beliebigkeit. Auch das neue eiförmige Markenlogo feiert hier seine Premiere.

Trotz Hartplastik-Dominanz herrscht drinnen schlichte Wohnlichkeit, das in Nylon-Strick gekleidete Armaturenbrett sorgt für haptisch ansprechende Abwechslung. Für die Fahrzeuggröße von rund vier Metern vermittelt der C3 ansprechendes Raumgefühl. Einen Sympathiebonus verdient sich die Abkehr von der sonst vorherrschenden Technik-Überfrachtung im Innenraum. Wann gab es zuletzt ein neues Modell, das mit einem Schlüssel gestartet wurde? Auch in der Elektro-Variante übrigens.

Statt eines schrillen Technicolor-Displays genügt hier eine Projektion der fahrrelevanten Daten im oberen Cockpit-Bereich, spiegelfrei und tadellos ablesbar. Nur dass beim Benziner der Drehzahlmesser eingespart wurde, mag Freunde des gepflegten Verbrennungskraftmaschinenbaus schmerzen.

Der elektrische ë-C3 fährt mit 44 kWh-Akku vor und bleibt daher auch beim Kampfgewicht im Rahmen – mit maximal etwas über 1,5 Tonnen ist er unter den Stromern ein Fliegengewicht, was sich sowohl in leichtfüßigem Handling als auch ansprechenden Verbrauchsdaten niederschlägt: 270 der 324 Kilometer WLTP-Versprechen konnte er in der Praxis problemlos halten. 113 Stromer-PS an der Vorderachse und 11 Sekunden für den Hunderter-Sprint verführen nicht unbedingt zu Heldentaten, können aber trotzdem Spaß machen. Zumindest mangelt es bei Überholmanövern nicht an Durchzug, sofern sie sich unter 135 km/h abspielen, bei denen das Tempo abgeriegelt wird.

Auf Wunsch abgespeckt

So gesehen gilt als der schärfste Mitbewerber des ë-C3 ab sofort der C3 mit Benzinmotor, der alles noch ein bisschen agiler, lässiger und flinker hinbekommt. Dessen 100 Turbo-PS durch die knackige Sechsgangschaltung zu jagen macht richtig Freude und kostet mit 5,9 Litern je 100 Kilometer nur ein Seidel mehr als der Katalogwert angibt.

Für Fans beider Motorisierungen gibt es demnächst Nachschub: einen vor allem für City-Distanzen abgespeckten Stromer mit nur 200 Kilometern WLTP-Reichweite, der rund 20.000 Euro kosten soll, und den Benziner in der bei Stellantis recht kernig angelegten Mildhybrid-Variante, aktuell noch ohne Preisangabe.

Apropos: Die ursprüngliche Ansage Citroëns, den elektrischen C3 in der gesamten Eurozone um 23.300 Euro anzubieten, hat leider nicht gehalten. In Österreich sind es zum Marktstart im September 24.900 Euro für das Basis-Modell You, wie der Franzose sagt, und 29.400 Euro werden für die unter anderem mit Komfortsitzen und Infotainmentsystem samt Navi ausgestattete Version Max ausgerufen. Womit hier aber dennoch der derzeit günstigste E-Kompakte an den Start geht. Das schärfste Gegenargument liefert allerdings auch hier der Benziner mit seinen Tarifen von 15.990 und 20.200 Euro.

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