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Citroën C3 | Citroën ë-C3 : Das wird was, versprochen

03.06.2024 17:54 Uhr | Lesezeit: 3 min citroën c3 | citroën ë-c3 : das wird was, versprochen

Der neue Citroën C3 ist ein Preisbrecher und kann begeistern. Hier ist weniger definitiv mehr. © Foto: Dani Heyne

Der Citroën C3 wird ein Bestseller – garantiert. Der Kleinwagen trifft den Nerv der Zeit. Der Preis ist fair, das Design ansprechend und der Nutzwert hoch – beim ë-C3 und beim C3-Benziner.

von Michael Blumenstein

Süß. Das ist der erst Gedanke, wenn man vor dem neuen Citroën C3 steht. Ein äußerst positiver Gedanke. Und mal ehrlich: Wann hatte man diesen zuletzt beim Anblick neuer Automobile? Richtig, das dürfte 2007 gewesen sein. Damals kam der Fiat 500 auf den Markt, der dieser Tage die letzten seiner Lebenszeit in Angriff nimmt – geschuldet ist das neuen EU-Gesetzgebungen, die es auf Sicherheit und Sauberkeit abgesehen haben. Da kann ein 17 Jahre alter „Silver-Ager“ (das sind die coolen Alten) auch nach etlichen Facelifts nicht mehr mithalten. Ab in die Rente, und das vor der Volljährigkeit.

Citroën ë-C3 | Citroën C3

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Citroën C3 mit Herzblut gemacht

Generell sind Kleinwagen ja out. Warum, ist schnell erzählt. Die Margen sind gering. Daher wollen gefühlt alle Herstelleraktuell „Premium“ sein, was auch immer das bedeutet. Interpretationsspielraum gibt nach oben wie nach unten. Umso erstaunlicher, dass Margen-Mogul Carlos Tavares, der Chef des Stellantis-Imperiums zu dem neben Citroën auch Fiat gehört, einen neuen Kleinwagen aus der Taufe hebt. Und zwar nicht halbherzig, sondern mit Herzblut. Aber das leuchtet ein, wenn man bedenkt, dass der C3 etwa 30 Prozent des gesamten Citroën -Absatzes ausmacht.

Von Image des Premiumherstellers ist Citroën ebenso weit entfernt wie von dem einer „Billigmarke“. Im Stellantis-Universum von einigen belächelt, scheint sich Citroën langsam als 1. Wahl für Menschen mit Mobilitätsbedarf aber ohne Star-Allüren etablieren zu wollen. Dacia hat das in den vergangenen gut 20 Jahren schon recht gut gemacht. Dacia riecht aber für manch einen noch immer ein bisschen nach „Ostblock“. Fies? Ja, aber irgendwo ist ein Funke Wahrheit dabei. Lustigerweise wäre der neue Citroën C3 und auch der ë-C3 ebenfalls Ostblock, wenn es diesen noch gäbe. Denn der Citroën C3 wird stets in Trnava (55 Kilometer nordöstlich von Bratislava) in der Slowakei gebaut. Das ist schön und umso erstaunlicher, da viele Hersteller meinen, ihr (Produktions-)Heil in China oder einem anderen Land suchen zu müssen, in dem günstiger produziert wird als in der EU.

Neben süß ist der Citroën C3 auf pfiffig

Also, das Design des Citroën C3 passt. Neben süß ist es auch noch nutzwertig. Auf ziemlich genau vier Metern – Parkplätze jeder Größe, nehmt Euch in acht – können ziemlich genau vier Personen sitzen. Und zwar gar ziemlich gut. Selbst hinter 1,90-Menschen können ebenso große Personen Platz nehmen. Und in den Kofferraum passen dann noch immer 310 Liter, 70 mehr als in den zehn Zentimeter längeren MG3. Das Package, wie man so schön sagt, stimmt.

Vorne sitzt es sich sogar ausgesprochen gut. Und zwar egal, ob es die Basisversion You ist oder die 4.300 Euro teurere (einzige) Option Namens Max. Das Lenkrad lässt sich stets vertikal und horizontal verstellen – die Sitzhöhe nur beim You. Das ist Vor- und Nachteil zugleich. Denn hinten schrumpft die Fußfreiheit mit der Wahl des Antriebs und des Sitzes. In niedrigster Position des Fahrersitzes passen beim Benziner die Füße unter diesen. Beim Elektromodell nicht, da drückt von unten die Batterie, 44 kWh speichert diese übrigens. Wer die Basisversion fährt, kann aber den Sitz nicht runterfahren und die Füße passen unter den dann doch recht hoch montierten Fahrersitz des ë-C3. Dennoch sitzt es sich im Verbrenner hinten besser, der Beinwinkel macht den Unterschied.

Hartplastik gibt es im ë-C3 und im C3 viel. Na und? im C3 Max gibt es etwas Stoff am Armaturenbrett und Möchtegern-Leder umschmeichelt das Volant. Das fühlt sich besser an als in manch einem „Vegan-Modell“ der „Premiums“. In der Basis ist es ein Plastiklenkrad, immerhin geschäumt, kann man auch anfassen, ohne sich zu ekeln. Die Basis hat es uns voll angetan. Die Bedienung ist mega. Einfach. Drehregler verstellen das Temperaturgefüge, Klimaanlage ist eh an Bord. Unter dem klassischen Warnblinkschalter sitzt eine Taste, die Homebutton und Bluetooth-Symbol zeigt. Der Citroën C3 ist das erste Fahrzeug, das Inhalte wie Musik tatsächlich mittels spezieller C3-App auf das eigene Smartphone bringt – ausschließlich. Das wird oben in eine Halterung eingeklipst. Ob das geil ist? Man muss es mal probieren. Nutzt man das nicht, beschränkt sich die Displaygröße auf das schmale Band unter der Windschutzscheibe, das Citroën erstmals in der Studie Oli zeigte. Der Oli Er ist praktisch der legitime Vorfahre des neuen C3. Reduziert in vielen Bereichen und dennoch genug, um glücklich, flott, sicher und mit etwas Style von A nach B zu kommen. Dieses Kombiinstrument ist erstklassig abzulesen und beinhaltet durch die Scrollfunktion alles Wissenswerte.

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