Haben Yamaha und Honda zu stark auf ihre Spitzenfahrer gehört?
Gigi Dall’Igna
Anders bei Ducati: Im Hauptrennen feierte der italienische Hersteller einen historischen Erfolg. Mit Jorge Martin, Francesco Bagnaia, Johann Zarco, Marco Bezzecchi und Luca Marini schafften fünf Ducati-Piloten den Einzug in die Top 5. Alle acht Ducatis kamen innerhalb der Top 9 ins Ziel.
Warum sind Honda und Yamaha vom Kurs abgekommen?
Die aktuelle Form der japanischen Hersteller besorgt die Verantwortlichen der MotoGP. Doch warum sind Honda und Yamaha, die den Sport jahrelang dominiert haben, so vom Kurs abgekommen? Ducati-Corse-Chef Luigi Dall’Igna macht die Fokussierung auf den jeweiligen Spitzenfahrer für den sportlichen Abstieg verantwortlich.
War die Ducati Desmosedici zu Beginn ein Motorrad, mit dem nur Casey Stoner schnell war, so hat sich das MotoGP-Bike aus Borgo Panigale über die Jahre zu einem Motorrad entwickelt, das mit vielen verschiedenen Fahrstilen funktioniert.
Warum die Feedbacks der Spitzenfahrer mit Vorsicht zu genießen sind
Laut Dall’Igna ist es extrem wichtig, nicht nur auf den absoluten Spitzenfahrer zu hören: “Was der Spitzenfahrer einer Meisterschaft sagt, entspricht oft nicht der Realität, weil die Probleme von seinem Talent kaschiert werden.”
“Für eine gute Entwicklung muss man sich alle Stimmen anhören und auf alle Fahrer hören”, erklärt Dall’Igna, der in diesem Jahr einige WM-Anwärter im Kader hat: “Ich liebe alle meine Fahrer und wünsche mir, dass alle zufrieden sind. Doch natürlich kann am Ende nur einer Champion sein. Wichtig ist, dass es ein fairer Wettbewerb ist.”
Die aktuelle Erfolgswelle sieht Dall’Igna nicht als Selbstverständlichkeit an. “Ich habe ihnen gesagt, dass sie stolz sein sollen auf das, was wir hier tun. Es ist nicht normal, derartige Ergebnisse zu erreichen. Das passiert nur sehr selten, vor allem in einer so hart umkämpften Kategorie wie der MotoGP”, so der Ducati-Corse-Chef.