Subaru

Subaru BRZ

Der Subaru BRZ im Test!

Leicht, handgerissen, Heckantrieb und mit niedrigem Schwerpunkt. Klingt nach reichlich Fahrspaß. Ist es auch. Der Subaru BRZ im Test.

Subaru BRZ: Back into the past

Das Auto mit Verbrennungsmotor als Feindbild jeglichen grünen Gedankens, bedeutet starke Nerven für uns Benzinbrüder. Dass es aktuell nicht die Sportwagen sind, die ins Visier der ausgetragenen Klimaproteste (Luftauslassen und so) geraten, hat schlichtweg einen praktischen Grund: Es gibt einfach zu wenige. Zahlenmäßig so unbedeutend, dass sie sich nicht einmal als symbolisches Feindbild eigenen, obgleich die Fahrten mehr dem „Maximum Gaudium“ dienen als der Zweckmäßigkeit. Wieviel Gaudi der neue Subaru BRZ wirklich macht, habe ich für euch getestet.

DAS Fahrerauto!

Schön, dass es noch Hersteller gibt, die der puren Essenz des Fahrens trotz allem die Stange halten. In diesem Fall Subaru und Toyota die sich 2012 auf ein Packerl gehaut haben, um gemeinsam ein Auto zu entwickeln. BRZ und GT86 (neuerdings GR86) sind nämlich eine Gemeinschaftsproduktion mit denselben Zutaten. Kompakte Außenmaße, Hinterradantrieb und der bewusste Verzicht auf überflüssigen Schnickschnack machen auch die zweite Generation des BRZ zum wahren Fahrerauto.

Jetzt mit mehr Sauger-PS und …

Der Ruf nach mehr Leistung wurde in Japan erhört und so hat man bei Subaru, im Gegensatz zum aktuellen Trend, nicht einen Elektromurl in den Antriebsstrang gepflanzt, sondern kurzum den größeren Fräser eingespannt, um Platz für fettere Kolben (94 statt 86 mm Bohrung) zu schaffen. Bedeutet, dass anstelle von 2,0- jetzt ein 2,4-Liter großes, freisaugendes, Vierzylinder-Boxerherz für Vortrieb sorgt. Ein unbändiger Muskelprotz ist er dennoch nicht. 234 PS respektive 250 Nm maximales Drehmoment drückt das Aggregat nun an die Hinterachse.

der subaru brz im test!

Photo © Patrick Egger

… weiterhin Schaltgetriebe!

Was mich auch entzückt, ist dieser Auswuchs der sich in der Mittelkonsole breit macht und sich im Antriebsstrang verwurzelt – ein Schaltknüppel nebst mechanischer Handbremse. Schalten ist nicht immer ein Hochgefühl, aber wenn wie im BRZ kurze Schaltwege auf einen drehfreudigen Motor treffen, dann kommt man flugs zum ursprünglichen Wesen der Sache. Dem aktiven, analogen, lustvollen Autofahren das den Weg zum Ziel macht. Anstelle elektronischer Schaltungsraffinesse ist Beinarbeit à la Walter Röhrl gefragt. Bedeutet absolute Drehzahlhoheit und belohnt beim engagierten Kurventanz mit dem ein oder anderen Heckschwänzler. Es muss ja nicht gleich ein Batzen Drift im Stile von Ken Block (R.I.P.) sein, der einem ohnehin den Angstschweiß auf die Stirn treiben würde.

der subaru brz im test!

Netterweise gesellt sich der ESP-off-Taster griffgünstig neben Schaltknüppel und Handbremse. So lässt sich im Ernstfall das Zaumzeug schnell abwerfen und das Heck spontan zu einem Tänzchen motivieren. In diesem fahrdynamischen Grenzbereich spürt man die feine Balance, mit welcher der BRZ auf der Straße liegt. Sauger typisch gibt der Boxer seine 234 PS und 250 Newtonmeter zwar kultiviert wie der Kammerdiener von King Charles, allerdings auch nachdrücklich wie das Dampfkatapult eines Flugzeugträgers ab. Quasi ab Standgas bis Begrenzer. Hubraum ist eben doch durch nichts zu ersetzen – ein Naturgesetz.

Auf ein Lächeln im Subaru BRZ

Untermalt wird das Ganze von einer wertigen Soundkulisse. Sprich: im Standgas oder Autobahntempo säuselt der 4-Ender unaufdringlich dahin und endet bei einem Feuerwerk jenseits der 7.000 Touren. Spätestens hier zeigen auch beim Beifahrer beide Mundwinkel nach oben.

Auch sonst lässt der Subaru keine Fragen aufkommen.

Fahrmodi? Fehlanzeige!

Im Track-Mode ändert sich bis auf die Anzeige im Display gefühlt gar nix. Der Innenraum beamt mich, mit seinen roten 7-Segmentanzeigen der Klimaanlage, instant in die glorreichen 90er Jahre zurück. Einzig der acht Zoll große Toucscreen des Infotainmentsystems lässt Moderne aufkommen. Ansonsten ist alles stilecht analog. Kurz um eine herrliche Zeitmaschine ohne Start-Stop-Gedöns, die hierzulande leider auf 30 Stück begrenzt und längst ausverkauft ist.

Mein Fazit zum Subaru BRZ

Ob Subaru den BRZ in der zweiten Generation noch einmal bringt, war lange Zeit nicht gewiss. Schlussendlich schafften es 30 Stück der bereits vergriffenen Final Edition nach Österreich. In Erinnerung wird mir bleiben, dass der BRZ eine ausklingende Kulturleistung mit schmalzigem Boxermotor und vollkommener Sozialverträglichkeit ist. Darüber, dass sich der Motor gut 9,5 Liter vom feinen Super Plus auf 100 Kilometer gönnt, hüllen wir jetzt einfach mal den Mantel des Schweigens. Versprochen!

Sayonara blauer Blitz, es war mir ein Fest.

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