Wohnmobile

Das rollende Friseurmobil von Peggy Haase

Die Idee entstand im Sommer 2022, seit letzten März ist sie Realität: Peggy Haase hat sich mit ihrem rollenden Haarstudio einen mobilen Arbeitsplatz kreiert. So entstand der Frisiersalon im VW Crafter.

das rollende friseurmobil von peggy haase

© Andreas Becker

Ein Salon, der zu den Kunden kommt: Peggy ist stolz auf ihren mobilen Arbeitsplatz, der all das bietet, was ein „normaler“ Salon auch kann.

das rollende friseurmobil von peggy haase

© Andreas Becker

Der Raum wirkt stimmungsvoll, Erbauer Udo Rudolf testete fünf verschiedene LED-Beleuchtungen.

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© Andreas Becker

Töchterchen Sofie hat sich als Fotomodell Zeit für uns genommen, danke schön!

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© Andreas Becker

Die Idee entstand im Sommer 2022, seit letzten März ist sie Realität: Peggy Haases Haarbox!

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© Andreas Becker

Sie hat den Meisterbrief, klar! Peggy ist aber auch Friseurtrainerin.

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© Andreas Becker

Da geht noch was: Neben die beiden Akkus würden noch mal zwei weitere passen.

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© Andreas Becker

Raumökonomie: Vor den Wassertanks ist Platz für Shampoo und Pflegeprodukte.

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© Andreas Becker

Eine Membranpumpe sorgt für kräftigen Wasserstrahl, 250 Liter sind an Bord.

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© Andreas Becker

Alles im Blick, die Reserven an Wasser und Strom reichen für einen Tag.

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© Andreas Becker

Sorgloses Strompaket – die gesamte Anlage ist natürlich offiziell geprüft und abgenommen, es handelt sich hier ja um einen Arbeitsplatz.

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© Andreas Becker

Die fünf verklebten Solarzellen liefern insgesamt 460 Watt. Vorne die Dachluke mit 50 auf 70 Zentimetern, dahinter die 12-Volt-Dachklimaanlage.

das rollende friseurmobil von peggy haase

© RCS

Udo Rudolf ist Perfektionist, auch die LEDs baute er mehrfach um.

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Peggy Haase ist Friseurmeisterin und hat sich den Traum vom “rollenden Haarstudio” erfüllt. Zuvor hatte sie einen Salon in Dresden und Stuttgart. Da der Stuttgarter Salon nur gemietet war, musste eine Alternative her. “Irgendwann war die Idee im Raum, meinen Stammkunden mit einem mobilen Salon treu bleiben zu können.” Gleichzeitig bot sich die Chance, Events oder Veranstaltungen zu bedienen, “Hochzeiten oder Geburtstage zum Beispiel”, aber auch Einsätze auf Firmenparkplätzen sind denkbar. Blieb die Frage nach dem passenden Fahrzeug – denn im Gegensatz zu Reisemobilen ist das Angebot mobiler Salons gleich null, eine Sonderlösung musste her.

Daten & Fakten

  • Basis: VW Crafter, L/B/H: 6,83/ 2,04/2,86 m
  • Gewicht: 3245 kg
  • Antrieb: 2-L-TDI, 140 PS, Automatik
  • Ausbau: Salon mit Waschbecken, Spiegel, Drehstuhl, drehbarem Beifahrersitz.
  • Möbel: HPL-Pappelsperrholz, 15 mm; Isolierung: Armaflex (6–19 mm), Hohlräume mit Karosserieschaum isoliert (Petec) + drainiert.
  • Technik: 5 x Solar (460 W), 2 x 3500 W Wechselrichter (Victron), 2 x 200 W LiFePO4-Akku, je 250 L Frisch- u. Abwasser, 25-L-Boiler (12/230 V), 4-kW-Diesel-Standheizung (beides Pundmann), Dachklima (12 V), 86-L-Kühlschrank (12/230 V, beides Indel B).
  • Gebaut wurde der Salon von August 2022 bis März 2023 von Udo Rudolf (Rudolf Caravaning Service RCS, Obere Waldplätze 6, 70569 Stuttgart, Telefon: 07 11/8 70 94 09).
  • Buchbar unter: Die Haarbox – On Tour, Tel. +49 170 7 44 19 35, [email protected], die-haarbox.de

Und damit kam Udo Rudolf ins Spiel. Er betreibt einen Servicebetrieb für Reisemobile, den Rudolf Caravaning Service “RCS” in Stuttgart. “Als mich Peggy fragte, ob wir den Auftrag übernehmen können, sagten wir sofort zu, auch wenn das natürlich eine technische Herausforderung war”, betont Udo Rudolf, der gleich zu einem Kastenwagen riet, “denn damit ist Peggy wendiger als mit einem alten Postlaster oder einem Kofferaufbau, der VW Crafter L3H3 war der ideale Kompromiss aus Platz und Handlichkeit”.

Hell und freundliches Interieur

Nach einer Weile der Vorplanungen und der gründlichen Isolierung mit ausgeschäumten Hohlräumen sowie isolierend beklebten Flächen begann der Möbelbau, das warme Cremeweiß gibt dem Salon eine behagliche Atmosphäre, man wähnt sich gar nicht in einem Auto. “Vorher hatten wir natürlich die Technik geplant, so ein Salon hat ja doch ganz andere Anforderungen als ein Campingfahrzeug”, erklärt Udo, wobei Peggys Arbeitsalltag die Rahmenbedingungen setzte. “Denn einfach nur Haare schneiden, das wollte ich nicht”, betont sie. “Ich wollte alles, wirklich alles im Auto machen können, was ich auch im Salon kann, färben, waschen, legen und so weiter. Und dabei dürfen mir weder das warme Wasser noch der Strom ausgehen. Und warm und hell soll es natürlich auch sein, das ist ja mein Arbeitsplatz.”

Vor allem die Elektrik hat es denn in sich: “Zwei Batterien mit je 200 Amperestunden bilden die Basis, die beiden Wechselrichter liefern je 3500 Watt”, erklärt Udo. Rund um den bequemen Friseurstuhl finden sich diverse 230-Volt-Anschlüsse. Auf dem Dach sind Solarmodule installiert, in der Nacht wird das System stets mit Landstrom nachgeladen, sodass Peggy den Tag über autark ist, selbst wenn die mit 12 Volt betriebene Dachklimaanlage läuft. “Für Wärme sorgt eine Diesel-Standheizung, die zudem das Wasser im Boiler erwärmt”, erklärt Udo, der sich über den eigens für RCS angefertigten, stehend verbauten 25-Liter-Boiler besonders freut.

“Der lässt sich auch mit 12 oder 230 Volt betreiben und ist auf 60 Grad eingestellt.” Der Boiler selbst könnte auch mit 90 Grad gefahren werden, “aber das würde den Schläuchen nicht guttun”, lacht Udo Rudolf. Bis zu 250 Liter Wasser verbraucht Peggy an einem Arbeitstag, ein passend dimensionierter Abwassertank hängt unter dem Heck des VW, die beiden Frischwassertanks sind seitlich im Möbelbau über der Hinterachse untergebracht. “Zudem hat Peggy eine Kaffeemaschine und einen mehr als ordentlichen Kühlschrank mit Eisfach für sonnige Tage, dann können ihre Kundinnen und Kunden zudem unter der Markise im Freien warten.”

Ohnedies entbehrt das wichtigste Talent des Salons nicht einer gewissen Ironie, denn dieses findet sich nicht im Auto: “Nein, das ist die Natur draußen, vor den Fenstern, vor der Schiebetür”, freut sich Peggy. “Je nach Standort stehe ich richtig im Grünen, das wissen meine Gäste zu schätzen.” Töchterchen Sofie bestätigt dies, dann schließt sie genussvoll die Augen, Mama pflegt derweil plaudernd die Dauerwelle: “Einfach nur Haare schneiden, das kann man überall, notfalls auf dem Klappstuhl vor dem Camper. Mir war deshalb wichtig, dass sich die Menschen wohlfühlen und die kleine Auszeit vom Alltag genießen.” Insofern unterscheidet sich ihr Salon in keinster Weise von einem “normalen” Reisemobil: Es ist ein Alltagsfluchtfahrzeug – mit viel Strom und Wasser an Bord.

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