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"Das Ende einer Ära": Marc Marquez blickt auf emotionalen Honda-Abschied

Mit dem MotoGP-Saisonfinale 2023 in Valencia geht eine der erfolgreichsten Partnerschaften in der Geschichte der Motorrad-WM zu Ende. Marc Marquez wird sein 169. und letztes Rennen für Honda bestreiten. Die Kombination hat in den vergangenen elf Jahren Geschichte geschrieben und einige neue Rekorde aufgestellt.

Von den bisherigen 168 Rennen hat Marquez 59 gewonnen. Ganze 101 Mal stand er auf dem Podest. Mit 64 Polepositions ist er der beste Qualifying-Fahrer in der Geschichte der Königsklasse. Sechsmal wurde der Spanier mit Honda Weltmeister.

In Valencia schließt sich der Kreis. Im Anschluss an das Saisonfinale 2012 hat der damals amtierende Moto2-Weltmeister auf dem Circuit Ricardo Tormo seine ersten Runden mit der RC213V gedreht – und ist von Beginn an schnell gewesen.

  

“Es wird natürlich ein besonderes Wochenende – ein super schwieriges Wochenende, um die Emotionen zu kontrollieren”, freut sich Marquez auf die kommenden Tage. “Ich möchte nicht sagen, dass es mein letztes Rennen mit Honda wird, denn man weiß nie.”

“Es wird das Ende einer Ära. Wir haben in elf Jahren sechs WM-Titel gewonnen. Unglaublich! Ich möchte dieses Wochenende auf der Rennstrecke genießen, aber auch alle sonstigen Momente. Es sind meine Freunde, wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Ich will die Saison gut beenden.”

Und welchen Moment bezeichnet der 30-Jährige in dieser Ära als den besten? “Ich würde sechs auswählen, die sechs WM-Titel”, lacht Marquez. Für das große Abschiedswochenende gibt es auch ein besonderes Helmdesign.

Marc Marquez Valencia Helm

Auf der Rückseite des Helms ist ein Foto vom letzten Podestplatz in Motegi

Foto: Motorsport Images

Auf der linken und der rechten Seite sind jeweils drei Fotos von WM-Feiern zu sehen. “Dazu ein Foto vom letzten Podestplatz in Motegi”, deutet Marquez auf die Rückseite des Helms, wo auch ein Dankessatz an Honda und sein Team zu lesen ist.

“Für mich war 2013 das beste Jahr. Wir haben den WM-Titel gleich im ersten Jahr gewonnen. Ich bin in die MotoGP gekommen und Boom! Alles ist explodiert! Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich so viele gute Momente hatte.”

Und was war der schlimmste Moment in diesen elf Honda-Jahren? “2020 war mein Comeback der größte Fehler meiner Karriere und in dieser langen Ära mit Honda”, sagt er rückblickend auf das missglückte Comeback in Jerez, knapp eine Woche nach dem Bruch des rechten Oberarms.

Marc Marquez, Repsol Honda Team

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Valencia war der Beginn seiner Ehe mit Honda und nun der Endpunkt. 2013 und 2017 hat Marquez beim Saisonfinale auf dieser Strecke den WM-Titel fixiert. Letztmals gewonnen hat er hier im Jahr 2019. Was ist beim Honda-Abschied sportlich möglich?

“Ich weiß es nicht”, zuckt er vor dem Trainingstag selbst mit den Schultern. “Mir gefällt die Strecke, aber in den vergangenen Rennen hatten wir Mühe. Wir werden am Freitag sehen, wo wir stehen. Ich kann nichts Verrücktes probieren.”

“Wir müssen realistisch bleiben. Ich versuche mein Bestes zu geben. Das erste Ziel lautet, das Wochenende mit meinen Leuten zu genießen.” Seit Herbst 2021 ist Marquez nun sieglos. Es ist die längste Durststrecke in seiner WM-Karriere.

Die Zukunft heißt Ducati. Am Dienstag wird er beim Test in Valencia erstmals auf die Desmosedici steigen und das Gresini-Team kennenlernen. “Darüber werde ich jetzt nicht sprechen, weil ich großen Respekt vor Honda und meinem Team habe.”

“Bis zur letzten Runde am Sonntag wird mein vollster Einsatz ihnen gelten. Ich konzentriere mich nur auf dieses Wochenende”, betont der Spanier. “Am Montag beginnt dann die Arbeit mit dem Team für das nächste Jahr.”

Honda hat Marquez keine Steine in den Weg gelegt und ermöglicht ihm diesen Testtag. Aber er muss auch zugeben: “Selbst für mich ist schwierig vorstellbar, dass ich im nächsten Jahr mit einer anderen Gruppe arbeiten werde. Aber das war meine Entscheidung.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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