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Ähnlich wie Silverstone: Aprilia kann in Barcelona Ducati herausfordern

ähnlich wie silverstone: aprilia kann in barcelona ducati herausfordern

VR46-Ducati-Pilot Marco Bezzecchi staunt über die Qualitäten der Aprilia in Barcelona

Der MotoGP-Zirkus hat seine Zelte am Circuit de Barcelona-Catalunya im Norden Spaniens aufgeschlagen und Aprilia gibt nach dem Freitag klar den Ton an. Lokalmatador Aleix Espargaro, der keine zehn Kilometer entfernt aufgewachsen ist, war sowohl im Freien Training am Vormittag als auch im Training am Nachmittag der Schnellste. Mehr noch: Teamkollege Maverick Vinales schloss beide Sessions auf P2 ab.

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Jorge Martin

In der Nachmittagssession, die für die Zuteilung in die beiden Qualifying-Segmente am Samstag ausschlaggebend ist, verbesserte Espargaro sogar seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr. Dazu sei allerdings gesagt, dass MotoGP-Reifenlieferant Michelin in diesem Jahr eine andere Mischung nach Barcelona gebracht hat als 2022. Damals fand der Katalonien-Grand-Prix schon Anfang Juni statt.

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Aleix Espargaro

Aprilia jedenfalls scheint an diesem Wochenende in der Lage zu sein, Ducati ernsthaft herausfordern zu können. Zur Erinnerung: Vor vier Wochen in Silverstone – einer Strecke mit ähnlich flüssigem Charakter wie Barcelona – gelang es Espargaro im Grand Prix über Ducati-Star Francesco Bagnaia zu triumphieren.

“Die Aprilias fahren momentan in einer anderen Liga”, sagt Marco Bezzecchi nach den beiden Freitagstrainings in Barcelona. Der VR46-Ducati-Pilot fuhr sowohl hinter Maverick Vinales als auch hinter Miguel Oliveira auf der RNF-Aprilia. Dabei ist ihm die gute Traktion der RS-GP aufgefallen.

“Im Vergleich zu uns haben sie jede Menge Grip beim Beschleunigen. Es sieht so aus als würde das Hinterrad durchdrehen. Tatsächlich aber machen sie im Vergleich zu uns richtig Meter”, berichtet Bezzecchi und weiter: “Beim Bremsen bin ich ganz gut dabei, aber in allen anderen Phasen sind sie schneller. Das gilt vor allem für den letzten Sektor und auch für den ersten Sektor.”

“Ich hoffe, das wird morgen anders sein”, so Bezzecchi, der den Freitag auf P7 im Klassement abschloss. Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin, der sich nach P3 am Vormittag in der für Samstag vorentscheidenden Nachmittagssession gar nur auf P10 einreihte, berichtet über die Aprilia etwas ganz Ähnliches wie Bezzecchi.

“Wenn das Gripniveau niedrig ist, kommen sie aus welchen Gründen auch immer richtig gut zurecht. Sie können das Motorrad gut verzögern und haben außerdem jede Menge Traktion, wenn sie es für die Geraden wieder aufrichten”, sagt Martin über die Aprilia-Piloten.

“Bei uns hingegen”, so Martin weiter, “dreht das Hinterrad sogar im vierten Gang noch durch.” Seine Hoffnung aber: “‘Pecco’ Bagnaia kam etwas besser zurecht und Johann Zarco auch. Das zeigt mir, dass sie etwas gefunden haben, was ich noch nicht gefunden habe.”

Derweil berichtet Aleix Espargaro als klar Schnellster beider Sessions von hervorragender Kurvengeschwindigkeit. Die ohnehin schon agile Aprilia RS-GP hat seit dem Silverstone-Wochenende eine neue Verkleidung, die das Einlenkverhalten noch verbessert.

“Die Aprilia ist meiner Meinung nach das beste Motorrad im Feld, wenn es darum geht, die Bremse zu lösen und möglichst viel Schwung in die Kurven mitzunehmen”, sagt Espargaro und erklärt: “Weil das so ist, wirkt es so als wäre unsere Beschleunigung besser. Tatsächlich aber ist es so, dass wir schon am Scheitelpunkt der Kurve fünf bis acht km/h schneller sind.”

“Ja, die Traktion ist gut. Aber wenn man nicht bis zum Stillstand verzögern muss, wie beispielsweise in Österreich, ist es wirklich verblüffend, wie schnell man mit diesem Bike in den Kurven fahren kann. Und das bei 65 Grad Schräglage. Das ist verrückt”, staunt Espargaro.

In Erinnerung an seinen Silverstone-Sieg und den nun starken Freitag auf einer Strecke mit ähnlichem Charakter gibt Espargaro offen zu: “Die Aprilia ist für diese Art Strecke mein Traummotorrad. Ich genieße das Fahren wirklich sehr und habe ich mich im Meeting mit den Technikern dafür bedankt. Ich muss wirklich sagen, dass es das beste Motorrad ist, das ich jemals in meiner Karriere hatte.”

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