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2024 Peugeot E-3008 GT im Test!

Der Peugeot E-3008 ist das erste E-Fahrzeug auf der neuen STLA Medium Plattform von Stellantis. Damit schlagen sie auch endlich den richtigen Weg zu größeren Batteriekapazitäten und mehr Ladeleistung ein. Doch reicht das aus, um im Test zu überzeugen?

Peugeot E-3008 GT: Es wird!

Bis zu 98 kWh nutzbare Batteriekapazität „stopft“ Stellantis zwischen die beiden Achsen des Peugeot E-3008. Für 2,74 Meter Radstand eine beachtliche Leistung. Damit sind mehr als 700 Kilometer Reichweite nach WLTP möglich. Allerdings erst ab Jahresende 2024. Doch auch bis dahin braucht sich das in Ostfrankreich gefertigte Fastback-SUV nicht verstecken. Denn schon in der Basis stehen 73 nutzbare kWh für mehr als 520 Kilometer nach WLTP zur Verfügung. Im Test, bei um die 30 Grad Celisus Außentemperatur und mäßigem Wind, sowie aktiver Klimaanlage und zu viert samt Gepäck im Auto, ermittelte ich auf einer Strecke von Wien nach Maria Alm und retour einen Autobahn-Durchschnittsverbrauch von 22 kWh/100 km. Somit kommt der Peugeot E-3008 mit voller Akkuladung hier etwa 330 Kilometer weit. Wer ihn bei Autobahntempi zwischen 80 und 10 Prozent bewegt, schafft rein rechnerisch also etwa 230 Kilometer an Strecke. Allerdings lohnt sich das Laden bis 80 Prozent nicht, da, zumindest im Test, oberhalb von 72 Prozent die Ladeleistung von 65 auf nur noch 45 kW eingebrochen ist. Wer ihn somit zwischen 72 und 10 Prozent bewegt, wird, je nach Wind- und Wetterlage, mit rund 200 Kilometer zwischen zwei Ladesäulen rechnen dürfen.

2024 peugeot e-3008 gt im test!

Ladeleistung über Ladezeit

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Ladeleistung über SoC

In der Stadt begnügte sich der 2,18 Tonner (nach DIN laut Zulassungsschein) mit sehr guten 13 bis 16 kWh Verbrauch auf 100 km. Bei meinem Ladetest dauerte es lange 38 Minuten und 19 Sekunden, um von 10 auf 80 Prozent zu laden – obwohl der E-3008 die versprochenen 160 kW maximale Ladeleistung auch wirklich erreichte. Allerdings habe ich hier bereits bei drei Prozent angesteckt. Den Ladehub von 3 auf 73 Prozent erledigt der E-3008 in knapp 32 Minuten. „Leerfahren“ lohnt sich in diesem Fall also eher als in so manch anderem E-Auto. Das zeigt auch meine Ladetabelle, wo sich der E-3008 mit guten 54 kWh (nachgeladen in 30 min.) aktuell den 15. Platz sichert.

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Image © Raphael Gürth/autofilou.at

Schade, dass Stellantis nicht den Aufwand betrieben hat, direkt auf ein 800, statt 400 Volt Batteriesystem zu setzen. Dann wären noch weit bessere Ergebnisse möglich, wenngleich zu wohl teureren Fahrzeugpreisen. Aktuell (Oktober 2024) startet der E-3008 mit 73 kWh Batterie in Österreich bei 48.450 Euro als Allure. Die besser ausgestattete GT Variante (Pixel-LED-Scheinwerfer, Einparkhilfe vorne, Lenkradheizung, EV-Routing mit Ladeplanung, …) ab 52.900 Euro. Beides konkurrenzfähige Preise.

Routenplanung top

Zum Thema EV-Routing kann ich gleich sagen, dass schon die Navigation allein zum Testzeitpunkt nicht auf Letztstand war. Eine Straßensperre bei Lofer hatte das System nämlich nicht drinnen, obwohl es Google Maps zum Beispiel bekannt war. Ansonsten plant er brav Ladestopps ein und gibt auch in der Navigation eine Vorschau, wie lange beim jeweiligen Ladestopp gehalten werden muss. Auch die gewünschte Restkapazität am Ziel sowie am Ladestopp kann vorausgewählt werden. Das Infotainmentsystem selbst könnte als Ganzes etwas flüssiger funktionieren.

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Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

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So fährt sich der Peugeot E-3008

Die 213,4 PS und 345 Newtonmeter maximales Drehmoment haben leichtes Spiel mit dem E-3008, allerdings nur im Sport-Modus. Wie von Stellantis gewohnt, liefert die E-Maschine nur dann ihre maximale Leistung an die Vorderräder, wenn eben der Sport-Modus aktiv ist oder der Kickdown per Gaspedal aktiviert wird. Im Normalmodus sind es 190 PS und 300 Nm und im Eco-Modus 170 PS und 270 Nm Drehmoment. Jedenfalls beschleunigt der E-3008 im besten Falle in 8,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Für den Alltag vollkommen ausreichend. Ebenso die Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. Erfreulich: Es gibt Schaltpaddles am Lenkrad, um die Rekuperation schnell zu verstellen und der hier gar nicht so nervige, aber von der EU für jeden Neustart vorgeschriebene Geschwindigkeitsübertretungswarner lässt sich mit zwei Klicks plus Bestätigung deaktivieren. Abgesehen davon ist der Franzose straff abgestimmt. Wer mehr Sänfte will, sollte wohl eher zu Citroën schauen. Dank doppelt verglaster vorderer Seitenscheiben bleibt es stets angenehm ruhig.

Überschaubares Platzangebot

Für sein Platzangebot wird der 2024er E-3008 wohl eher nicht berühmt. Zumindest nicht für jenes auf der Rücksitzbank. In der ersten Reihe kann ich mich selbst bei 1,93 Meter Körpergröße nicht beklagen und auch beim Kofferraum sieht es mit 520 Liter Volumen (nach VDA) besser aus. Wenngleich sich hier zum Beispiel Hunde im Käfig durch das stark abfallende Heck auch eher eingeengt fühlen werden. Hier lohnt auf jeden Fall ein Blick zum größeren Bruder E-5008. Der ist nämlich nur 2.500 Euro teurer, bietet auf 4,79 Meter Außenlänge jedoch eine dritte Sitzreihe und mit bis zu 748 Liter Ladevolumen nach VDA vor allem deutlich mehr Platz im Kofferraum. Übrigens hat der E-3008 vorne zwischen den Sitzen eine gekühlte Mittelarmkonsole – auch eine Seltenheit mittlerweile.

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Photo © Christoph Adamek/autofilou.at

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Fazit

Die Richtung stimmt. Noch ein wenig an der Software samt Ladekurve nachbessern und den 2024 Peugeot E-3008 vielleicht gegenüber dem E-5008 preislich attraktiver positionieren, dann spricht kaum etwas gegen den schicken Franzosen, der ohne hässlicher Fensterdichtleisten auskommt. Aktuell würde ich jedenfalls die 2.500 Euro Aufpreis zum größeren Bruder in die Hand nehmen, sofern meine Garage den Platz hergäbe.

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