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Zukunft von Takaaki Nakagami bei LCR-Honda: "Ich kann es nicht entscheiden"

Seit 2018 fährt Takaaki Nakagami für LCR-Honda

Mit dem Wechsel von Alex Rins zu Yamaha verliert das Honda-Satellitenteam LCR den wichtigen Topfahrer. Wer den Spanier im nächsten Jahr ersetzen wird, ist offen. Auch die Zukunft des zweiten Fahrers ist noch nicht bestätigt. Ob Takaaki Nakagami eine siebte Saison erhalten wird, ist noch nicht konkret diskutiert worden.

Takaaki Nakagami

Schon im vergangenen Jahr war sein Verbleib offen. Damals brachte sich Ai Ogura mit einer starken Moto2-Saison in Stellung. Honda setzte aber auf Konstanz und hielt an Nakagami fest. In der aktuellen Saison konnte Ogura bisher nicht an seine Performance von 2022 anknüpfen.

Erhöhen sich dadurch Nakagamis Chancen auf einen Verbleib bei LCR? “Die erste Priorität für mich ist es, in diesem Team zu bleiben, das ist für mich ganz klar”, sagt der Japaner im Gespräch mit ‘Motorsport-Total.com’.

“Aber letztendlich kann ich es nicht entscheiden. Es hängt von Honda und vom Sponsor Idemitsu ab. Aber das Einzige, was ich tun kann, ist, wettbewerbsfähig zu sein, das Rennen zu beenden und so viele gute Punkte wie möglich mit nach Hause zu bringen.”

“Dann denke ich, nach der Sommerpause oder sogar vorher können wir darüber diskutieren und es für die Zukunft regeln.” Andere Teams oder ein Wechsel in eine andere Serie wie die Superbike-WM sind für Nakagami momentan kein Thema.

“Ich kann sagen, dass ich absolut keine Absicht habe, die Kategorie zu wechseln, denn ich bin nicht an anderen Kategorien interessiert. Also ja, die Priorität ist es, in der MotoGP zu bleiben. Das ist mein Traum und ich mag es wirklich. Ich genieße das MotoGP-Paddock, die Leute.”

“Also solange ich kann, würde ich gerne in diesem Team bleiben und weiterhin versuchen, wettbewerbsfähig zu sein und um gute Ergebnisse zu kämpfen.” Einen Podestplatz hat Nakagami in fünfeinhalb Jahren MotoGP nicht geschafft.

In der Moto2-Klasse hat er zwei Siege gefeiert. Das waren bisher seine größten Erfolge. 2020 schaffte er in der Königsklasse fast den Durchbruch. Er eroberte damals seine erste Poleposition und kämpfte mehrmals um seinen ersten Podestplatz.

Aber die schwierige Honda-Situation wirkt sich auch auf Nakagamis Ergebnisse aus. Zwei neunte und ein achter Platz waren in der bisherigen Saison seine besten Sonntagsresultate. Ist es angesichts dessen schwierig, die Motivation zu behalten?

“Das ist eine gute Frage, denn wenn ich alleine wäre, wäre es unmöglich”, meint der 31-Jährige. “Das wäre schwierig, gerade in Momenten wie jetzt, wo wir zu kämpfen haben und nicht wissen, wann wir uns verbessern können.”

“Aber das Gute ist, dass ich ein gutes Team habe, gute Leute in meinem ganzen Team und ja, sie helfen mir sehr. Besonders wenn ich einen Sturz hatte, wenn ich nicht weiß, wo ich mich verbessern kann. Dann sitzen wir in Ruhe zusammen und sie versuchen mir zu helfen.”

“Ich meine, deshalb kann ich wieder einen neuen Anlauf nehmen, auch nach einem Sturz. Und wir geben weiterhin unser Bestes. Es ist ganz klar, dass mein ganzes Team sehr hilfreich ist. Deshalb möchte ich mein Bestes geben und gute Ergebnisse erzielen, um ihnen etwas zurückzugeben.”

Corona ein Mitgrund für die Krise der Japaner

Während der Saison lebt Nakagami in Barcelona. Dort hat er seit einigen Jahren sein Lager in Europa aufgeschlagen. In seine Heimat reist er meist nur während der Winterpause. Auch den Sommer hat er in Europa verbracht.

Wie bewertet er als Japaner die Krise der beiden japanischen Hersteller Honda und Yamaha? “Ich weiß es nicht, aber das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass es infolge der Pandemie für die japanischen Hersteller etwas schwieriger war, Teile von Japan nach Europa zu schicken.”

“Das dauert ja ohnehin länger als bei einem europäischen Hersteller. Aber es ist nicht nur das. Jedes Jahr haben die europäischen Hersteller, denke ich, mehr Ideen und liefern schneller. Das beschleunigt die Entwicklung.”

“Bevor die Pandemie ausbrach, waren Yamaha und Honda auch so stark und wettbewerbsfähig. Aber jetzt haben wir zu kämpfen und es scheint nicht einfach zu sein, das Problem zu lösen. Es geht nur Schritt für Schritt, Stück für Stück.”

“Es geht jetzt vor allem darum, nicht den Weg zu verlieren, sondern sukzessive voranzukommen. Wir wollen uns nicht zurückentwickeln. Aber ich habe nicht erwartet, dass der Unterschied so groß ist. Ich habe auch nicht erwartet, dass Yamaha Probleme hat.”

“Ich weiß nicht, woran es liegt, aber es scheint, dass die japanischen Hersteller in Schwierigkeiten stecken. Es ist nicht schön zu sehen. Ich bin Japaner, also vertraue ich Honda. Sie haben die Macht, sie haben viel Erfahrung, also glaube ich, dass sie gute Teile bringen können und wieder um den Titel kämpfen werden.”

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