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ZF feiert 100-jähriges Jubiläum in der Bahntechnik

Bahntechnik ZF feiert 100-jähriges Jubiläum in der Bahntechnik

1924 entwickelte ZF erstmals ein Antriebssystem für Triebwagen. Das „Soden-Getriebe TS18.5“ war die Anpassung einer Technologie, die primär für Pkw entstand. Damit schlug die Geburtsstunde für den Einstieg des Zulieferers in den Bereich Schienenfahrzeuge.

zf feiert 100-jähriges jubiläum in der bahntechnik

ZF kann auf 100 Jahre in der Bahntechnik zurückblicken. (Bild: ZF Group)

Komfort und Effizienz waren seit jeher auch für Bahntechnik wichtige Themen. Mit dem Aufkommen der Verbrennungs-Triebwagen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging es darum, deren Motor mittels eines Getriebes im idealen Betriebspunkt zu halten, dessen Schaltpunkte aber so sanft auszulegen, dass die Fahrgäste und Gegenstände nicht leiden. Entsprechende Getriebetechnik kam 1924 erstmals von ZF, wie ein Eintrag im Zeichnungsbuch belegt. Mit dem „Soden-Getriebe TS18.5 für Triebwagen“ passte das damals seit neun Jahren bestehende Unternehmen aus Friedrichshafen eine Erfindung ihres damaligen Chefs für den Einsatz in Schienenfahrzeugen an. Das Getriebe ist ein Vorläufer der späteren automatischen Getriebesysteme. Es ließ damals schon die Vorwahl der jeweils nächsten Gangstufe und einen entsprechend sanften Gangwechsel zu.

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Mit dem Eintrag „Soden-Getriebe TS18.5 für Triebwagen“ ins Zeichnungsbuch 1924 begann die 100-jährige Geschichte der ZF-Bahntechnik. (Bild: ZF Group)

Technologie aus anderen Bereichen für Bahntechnik adaptieren

„Als singulärer Markt war die Bahntechnik für die Entwicklung technologischer Innovationen im Umfeld der Getriebetechnik nicht volumenstark genug. ZF konnte hier mit der Übertragung seiner innovativen Antriebstechnik aus anderen Anwendungen – insbesondere Nutzfahrzeugen – punkten“, erklärt Markus Groß, Produktlinienleiter für Bahntechnik bei ZF. Nach der „Blaupause“ aus den Anfängen passte ZF in späteren Jahrzehnten das Stufenautomatgetriebe Ecomat als Ecomat Rail sowie das automatische Schaltgetriebe AS Tronic als AS Rail an die Anforderungen von Dieseltriebzügen an. Doch auch für elektrifizierte Züge hat ZF früh mechanische Komponenten für den Antrieb geliefert und tut das heute noch für eine Vielzahl von Schienenfahrzeugen – von Metros, Straßenbahnen, Elektrotriebzügen und Hochgeschwindigkeitszügen über Dieseltriebzüge bis hin zu Lokomotiven und Sonderfahrzeugen.

Bahntechnik als zusätzliches Anwendungsfeld für ZF-Technologie hatte für den Konzern eine strategische Bedeutung. Das spiegelte sich in Firmenübernahmen wider. Mit Hurth Bahntechnik gliederte der Zulieferer 1995 einen Spezialanbieter für Bahngetriebe sowie dessen Produktions-, Logistik- und Servicezentren in den Konzern ein. Wenig später wurde das Bahntechnik-Portfolio noch einmal erweitert, als nach der Übernahme von Mannesmann Sachs 2001 auch Schienendämpfer dazukamen. Damit wurde die Bahntechnik-Sparte des ZF-Konzerns zu einem Gesamtanbieter für Antriebs-, Fahrwerk- und Sicherheitstechnik für Schienenfahrzeuge.

Digitale Services ergänzen Hardware

Mit dem Zustandsüberwachungsprogramm „connect@rail“ hat ZF sein Angebot um digitale Leistungen erweitert. Es trägt dazu bei, den Betrieb sowie Wartungsarbeiten planbarer zu machen und Ausfälle und Stillstandszeiten zu vermeiden. Mit „connect@rail“ kann auch die Schieneninfrastruktur beobachtet werden, so dass gezielte Instandsetzungen dort ebenfalls möglich sind.  (se)

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