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Zahlencodes enträtseln: Was die Ziffernfolgen auf Diplomatenkennzeichen bedeuten

Diplomatenkennzeichen können einiges über den Fahrer verraten – wenn man den Zahlencode auf dem Nummernschild entschlüsseln kann.

Auf deutschen Straßen sind eine Menge verschiedenartiger Nummernschilder unterwegs: Kraftfahrzeuge, die von der Kfz-Steuer befreit sind, tragen beispielsweise grüne Kennzeichen. Die Bedeutung von roten Kennzeichen hängt vom Zahlencode ab – die Ziffernfolge 07 ist beispielsweise für Oldtimer reserviert. Und es gibt noch viele weitere besondere Nummernschilder wie gelbe Kennzeichen (Kurzzeitkennzeichen), Saisonkennzeichen oder Wechselkennzeichen. Ein weiterer „Spezialfall“ sind Diplomatenkennzeichen. Hier gibt es insgesamt drei verschiedene Varianten – und massenhaft Zahlencodes, die einiges über das Fahrzeug beziehungsweise den Lenker verraten.

Zahlencodes enträtseln: Was die Ziffernfolgen auf Diplomatenkennzeichen bedeuten

Die erste Variante beginnt mit einer Null. Es folgt die sogenannte Landeskennzahl und durch einen Bindestrich getrennt eine weitere Zahl. Je niedriger diese Zahl ist, desto höher ist der diplomatische Rang: So findet sich die 1 in aller Regel auf dem Dienstfahrzeug des Botschafters oder des Leiters der Organisation. Der Zahlencode für das Land lässt sich in entsprechenden Tabellen nachschauen: Die 29 steht beispielsweise für die Volksrepublik China, 75 für Kanada und 93 für Monaco. Ein Fahrzeug mit dem Kennzeichen 0 29-1 wäre also das Dienstfahrzeug des chinesischen Botschafters. Zusätzlich muss bei dieser Variante des Diplomatenkennzeichens auf den Wagen ein Aufkleber mit dem Kürzel „CD“ (Diplomatisches Corps) angebracht sein.

Diplomatenkennzeichen: Bei Verlust oder Diebstahl gibt es ein Alias-Nummernschild

Wird ein solches Kennzeichen gestohlen oder geht es verloren, wird dem Wagen eine sogenannte Alias-Nummer zugeteilt: Das bisherige Nummernschild wird dann so lange durch den Buchstaben A ergänzt, bis die Sperrfrist von einem Jahr abgelaufen ist. Geht auch des „A“-Kennzeichen verloren, bekommt das nächste den Buchstaben „B“ und so weiter. Wichtig: Auch Diplomatenfahrzeuge können in ihrem Nummernschild das H für historische Fahrzeuge tragen, weshalb dieser Buchstabe bei Alias-Kennzeichen ausgeklammert wird.

zahlencodes enträtseln: was die ziffernfolgen auf diplomatenkennzeichen bedeuten

Der Zahlencode auf Diplomatenkennzeichen verrät die Zugehörigkeit zu einer Organisation oder einem Land – in diesem Fall die Vereinigten Arabischen Emirate. © Manfred Segerer/Imago

Diplomatenkennzeichen: Variante für Verwaltungsmitarbeiter

Variante Nummer zwei beginnt statt der Null mit der Ortskennung der Zulassungsstelle. Ansonsten unterscheidet sich diese Version nicht wesentlich von der ersten. Dieser Typ des Diplomatenkennzeichens ist in erster Linie für Verwaltungsmitarbeiter gedacht – deshalb darf an den Fahrzeugen in diesem Fall auch nicht der Aufkleber „CD“ angebracht werden. Sowohl diese als auch die erste Variante werden von den Zulassungsstellen in Bonn und Berlin ausgegeben. Das Kennzeichen B 75-121 wäre demnach das Fahrzeug eines Mitarbeiters der kanadischen Botschaft.

Diplomatenkennzeichen: Angehörige von Konsulaten brauchen den Aufkleber „CC“

Die dritte Variante ist für Angehörige von Konsulaten – und verrät deutlich weniger als die anderen beiden Versionen. Dieses Kennzeichen beginnt mit der Ortskennung, gefolgt von einer drei bis fünfstelligen Zahlenfolge, die immer mit einer 9 beginnt. Einen Block mit einem Ländercode gibt es in dieser Version nicht. Bei diesem Typus ist am Fahrzeug zusätzlich ein Aufkleber mit dem Kürzel „CC“ (Corps Consulaire) anzubringen. Sowohl in Bonn als auch in Berlin kommt diese Variante nicht zum Einsatz.

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Die ersten beiden Varianten werden allerdings nicht nur diplomatischen Missionen zugeteilt, sondern auch internationalen Organisation. Statt für Länder steht der Zahlencode in diesen Fällen für die jeweilige Mission. 171 tragen beispielsweise Fahrzeuge der Europäischen Zentralbank (EZB), 172 die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) und die 184 das Europäische Patentamt (EPA).

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