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Aktuelle Preise für Benzin und Diesel: So teuer ist Sprit zurzeit

Benzin wird immer teurer: Super E10 verteuert sich die fünfte Woche in Folge, steigt auf den vorläufigen Jahreshöchststand. Immerhin: Diesel wird etwas günstiger. So stehen die aktuellen Spritpreise! Dazu: Spartipps vor der Fahrt zur Tankstelle.

Der Ölpreis steigt und steigt, zieht den Benzinpreis auf einen neuen Jahreshöchststand: So kostet der Liter Super E10 aktuell im bundesweiten Mittel 1,866 Euro. Das ist ein Anstieg zur Vorwoche um 1,6 Cent, der fünfte Wochensprung in Folge. Teurer war Benzin im bundesweiten Durchschnitt zuletzt am 1. Oktober 2023, hat der ADAC errechnet.Eine leichte Entlastung erleben Dieselfahrer: Der Selbstzündersprit wurde erneut etwas günstiger. Dieselfahrer können den Liter im Schnitt für 1,745 Euro tanken, das sind 1,2 Cent weniger als in der Vorwoche. Mittlerweile steht der Abstand zu Super E10 bei 12,1 Cent, aber Diesel genießt einen Steuervorteil von rund 18 Cent, müsste also noch günstiger sein als jetzt.Für den Anstieg beim Benzin zeichnet erneut der steigende Ölpreis verantwortlich, er rangierte zuletzt bei 90 Dollar je Barrel (je 159 Liter) Rohöl der Sorte Brent. Außerdem wird der Euro im Verhältnis zum Dollar wieder schwächer, das macht in Dollar gehandeltes Öl von alleine teurer. Und in der laufenden Woche zog der Ölpreis weiter an. Immerhin: Die Nachfrage nach Heizöl lässt nach, das verbilligt Diesel. Spannend wird es im Mai, wenn der lange angekündigte Biodiesel HVO 100 an die Zapfsäulen kommt.

Wie fielen die Kraftstoffpreise im März 2024 aus?

Im März 2024 stiegen die Preise fürs Tanken den dritten Monat in Folge. Ein Faktor könnte der erhöhte CO2-Preis sein, der alle Tanksäulen erreicht hatte. Im Monatsschnitt kostete Benzin E10 im März erneut rund drei Cent mehr als im Februar, nach einem Anstieg von Januar auf Februar um ebenfalls drei Cent pro Liter. Immerhin war der Diesel im März gegenüber Februar um 2 Cent gesunken. Das hat das Verbraucherportal Clever Tanken (gehört zur AUTO BILD-Gruppe) ermittelt.aktuelle preise für benzin und diesel: so teuer ist sprit zurzeit

Die gelbe Spritpreiskurve markiert den Benzinpreis, der seit fünf Wochen steigt. Die schwarze Kurve zeigt für den Dieselpreis, der zuletzt leicht sank.

Bild: ADACSo kostete der Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt rund 1,7883 Euro, das waren exakt 2,66 Cent mehr als im Februar. Für vier Tankfüllungen à 60 Liter waren damit im März 429,19 Euro fällig, 6,38 Euro mehr als im Februar. Der Liter Diesel kostete im Monatsschnitt rund 1,7305 Euro, also 1,86 Cent weniger als im Februar (1,7491 Euro). Somit kosteten vier Diesel-Tankfüllungen à 60 Liter im März rund 415,32 Euro, eine Entlastung von 4,46 Euro gegenüber Februar.

Ölpreis treibt die Spritpreise hoch

Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken, erklärt die Preisentwicklung mit dem anziehenden Ölpreis und stellt fest: “So hoch waren die Preise zuletzt im Oktober 2023. Solche Entwicklungen machen sich schnell an den Tankstellen bemerkbar. Dass der Dieselpreis jedoch gesunken ist, liegt vor allem an der geringeren Nachfrage nach Heizöl zu Beginn des Frühjahrs.”

    Wie teuer war das Tankjahr 2023?

    Im Jahresmittel war 2023 das zweitteuerste Tankjahr seit Beginn der Berechnung durch Clever Tanken im Jahr 2012. Im Bundesdurchschnitt kostete der Liter Super E10 1,7937 Euro, für den Liter Diesel waren 1,7257 Euro zu entrichten. Das Tanken war nur 2022 teurer, als der Liter Super E10 im Jahresdurchschnitt 1,8645 Euro kostete, der Liter Diesel 1,9522 Euro.

    Wie viel teurer ist Sprit an Autobahntankstellen?

    Wer Fernfahrten im Auto plant, den könnte ein Check der deutschen Autobahnraststätten interessieren. Sie ergab, dass dort der Kraftstoff im Verhältnis zu umliegenden Tankstellen teils massiv überteuert ist. Der ADAC registrierte Preisunterschiede von bis zu 69,9 Cent pro Liter! Autofahrer sollten also für den Tankstopp die Autobahn verlassen und die nächstgelegene Tankstelle im Umland aufsuchen. Bei der Bestpreissuche helfen Apps wie die von Clever Tanken. (Tipps zum richtigen Zeitpunkt fürs Tanken!)aktuelle preise für benzin und diesel: so teuer ist sprit zurzeit

    An der Autobahntankstelle ist Kraftstoff teils 70 Cent pro Liter teurer als im Umland.

    Bild: Sven Krieger Auf Grundlage der Erhebungen an 40 deutschen Autobahntankstellen rechnet der ADAC vor: Bei einem 50-Liter-Tank sparen Autofahrer, die statt an der Raststätte im Umland tanken, im Schnitt 20,86 Liter im Benziner. Im Diesel ist die Ersparnis mit 17,96 Euro kaum niedriger. Fazit des ADAC: “Tanken neben der Autobahn lohnt sich im Grunde immer.”

    Darum war Diesel lange teurer als Benzin

    Lange Zeit war Diesel deutlich teurer als Superbenzin, vor allem wegen des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, erläutert Clever-Tanken-Geschäftsführer Bock. Zudem griff die Industrie verstärkt auf Diesel als Gasersatz zurück, was Diesel im Oktober 2022 pro Liter um fast 20 Cent teurer machte als Benzin.aktuelle preise für benzin und diesel: so teuer ist sprit zurzeit

    Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hatte eine weltweite Energiekrise und steigende Kraftstoffpreise zur Folge.

    Bild: DPA

    Was kostet Benzin aktuell in Europa?

    Wer nahe der deutschen Grenze wohnt, den dürften die Spritpreise im nahegelegenen europäischen Ausland interessieren.

      Aktuell lohnt sich Tanktourismus allerdings nur Richtung Osten: Unter den deutschen Nachbarn ist Sprit deutlich günstiger in Polen, und nur etwas günstiger in Tschechien. In Richtung Norden (Dänemark) oder Westen (Frankreich) kann es teils deutlich teurer werden, mit Ausnahme von Luxemburg. In Österreich ist nur der Liter Benzin rund 10 Cent günstiger als hierzulande. Allerdings sind die Preise nur als Größenordnung zu verstehen und nicht 1:1 mit Deutschland vergleichbar. Zudem können auch im Ausland zum Teil starke regionale Unterschiede herrschen.

      Wie setzt sich der Spritpreis zusammen?

      Ein großer Teil des Spritpreises in Deutschland sind Steuern und Abgaben. Die Energie- bzw. Mineralölsteuer macht bei Superbenzin rund 80 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es etwa 70 Cent. Theoretisch müsste Diesel also stets um die zehn Cent günstiger sein. Durch schwankende Preise im Großhandel, andere Nachfrage und Sonderfälle wie den Ukraine-Krieg sieht es in der Realität an der Tankstelle aber oft anders aus.Hinzu kommt seit Jahresbeginn 2021 der CO2-Preis. Der Rest teilt sich auf in den Preis für Rohöl und Kosten für die Weiterverarbeitung, Transport, Tankstellen sowie den Gewinn der Mineralölwirtschaft. Und obendrauf kommt dann noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent.Die CO2-Bepreisung startete zum 1. Januar 2021 mit 25 Euro je Tonne CO2. Die Preise für Benzin stiegen dadurch um 7,0 Cent pro Liter, die für Diesel um 7,9 Cent. 2022 wurde der CO2-Preis auf 30 Euro pro Tonne erhöht. Damit verteuerte sich Super E10 abermals um 1,4 Cent und Diesel um 1,6 Cent. Die dritte Stufe zum 1. Januar 2023 wurde wegen der gestiegenen Energiekosten um ein Jahr verschoben, sie erfolgte nun zum 1. Januar 2024. Damit macht die CO2-Steuer derzeit einen Anteil von rund 12,7 Cent pro Liter Benzin E10 bzw. 14,2 Cent pro Liter Diesel aus.

      Wie kann man beim Tanken sparen?

      Clever-Tanken-Gründer Steffen Bock rät, vor der Fahrt zur Tankstelle auf den richtigen Zeitpunkt zum Tanken zu achten: “Gravierender als die Schwankungen an einzelnen Tagen sind die Preissprünge, die wir an Tankstellen über den Tag verteilt beobachten.” Diese könnten an derselben Tankstelle schon mal bis zu 15 Cent, in einer Stadt sogar bis zu 22 Cent pro Liter betragen.Insbesondere die Autobahntankstellen in Deutschland sollte man tunlichst meisten, so der ADAC. Hier kann der Spritpreis sowohl bei Diesel wie auch Benzin bis zu 40 Cent pro Liter mehr kosten als an einer benachbarten Überland-Tankstelle.

      Zu welcher Tageszeit tankt man günstig?

      Bis zu 12 Cent pro Liter können Autofahrer sparen, wenn sie zur richtigen Tageszeit an die Zapfsäule fahren. Das macht bei einer Tankfüllung von 50 Litern satte 6 Euro aus. Dies gilt für Super E10 wie für Diesel.Die niedrigsten Tagespreise an den Tankstellen werden laut ADAC-Auswertung zwischen 20 und 22 Uhr erreicht. Aber auch der Zeitraum zwischen 18 und 19 Uhr ist bereits relativ günstig. Teuerster Tankzeitpunkt ist kurz nach 7 Uhr morgens. Zwischen 5 und 11 Uhr schwanken die Preise recht stark und liegen fast immer über dem Niveau des restlichen Tages. Ab Mittag sinken die Durchschnittspreise für Benzin und Diesel in regelmäßigen Wellenbewegungen tendenziell bis gegen 22 Uhr. (So viel Sprit darf man bunkern!)

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