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Pepsi nutzt zwei Jahre lang Elektro-Lkw: Jetzt zieht der Chef Bilanz

pepsi nutzt zwei jahre lang elektro-lkw: jetzt zieht der chef bilanz

Seit zwei Jahren transportieren die Tesla Semi Trucks für PepsiCo Getränke und Chips.

Da der Konzern PepsiCo als bislang einziger Kunde weltweit die elektrischen Semi Trucks von Tesla im Einsatz hat, gibt es wenig Praxiserfahrung mit dem Schwergewichtler. Auf der aktuell stattfindenden Messe IAA Transportation in Hannover stellt Tesla zwei von ihnen aus und macht ordentlich Werbung. Auch von einem baldigen Europa-Start ist die Rede, wie EFAHRER berichtet. Im Gespräch mit Teslas Senior Manager und Semi-Verantwortlichen Dan Priestley berichtet Pepsis Electrification Manager Dejan Antunović auf der IAA Transportation von den Erfahrungen, die das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren mit dem Semi sammeln konnte. Sein Fazit: Die Semis sind eine tolle Alternative zu konventionellen Diesel-Trucks. EV-Experte Jaan of the Universe lauschte dem gestrigen Talk und postet die 25-minütige Diskussion der beiden Manager auf seinem YouTube-Kanal.

Die Semi Trucks von Pepsi kommen auf phänomenal niedrigen Stromverbrauch

Das Angebot elektrischer Lkw, die das Zeug haben, ihre konventionellen Pendants abzulösen, ist nach wie vor klein. Es ist wenig verwunderlich, dass Tesla als E-Auto-Pionier es sich nicht hat nehmen lassen, auf dem Markt der E-Nutzfahrzeuge mitzuspielen. 2017 kündigte Elon Musk den Semi Truck an, aber erst fünf Jahre später erfolgten die ersten Auslieferungen. Ende 2022 übergab der Autobauer dem Getränke- und Snack-Giganten PepsiCo 36 elektrische Trucks. Im Frühjahr 2024 erweiterte der Konzern seine Lasterflotte um 50 weitere Semi Trucks. Das gab der Electrification Program Manager von PepsiCo auf seinem LinkedIn-Profil bekannt.

Die insgesamt 86 Sattelschlepper sind auf drei Depots im US-Bundesstaat Kalifornien aufgeteilt. Mit 50 Tesla Semi Trucks ist das Fresno-Depot das größte unter den dreien. Je nach Standort werden die Lkw für unterschiedliche Zwecke und Routen eingesetzt. Die schwerste Fracht und noch dazu längste Route fährt die regionale Getränkeflotte. An einem Arbeitstag legt ein Fahrer mit einem voll beladenen, 35 Tonnen schweren Laster mit dem großen Akkupaket bis zu 800 Kilometer Strecke zurück – und das, ohne unterwegs zum Laden anhalten zu müssen. Nach einer Schicht geht es für den Truck ins Depot, wo er nach einem 45-minütigen Ladevorgang bereit für den nächsten Einsatz ist.

Der Verbrauch lag, so Pepsi-Manager Dejan Antunović, bei diesen Routen beständig bei 1 kWh/km. War der Truck nur mit leichten Chips-Tüten und nicht mit Getränkedosen beladen, verringert sich der Verbrauch sogar auf 0,8 kWh/km. Damit unterbietet Tesla sich selbst, denn der für den Semi auf der Tesla-Website angegebene Verbrauchswert liegt bei 1,25 kWh/km.

Doch nicht nur vom Verbrauch, den geringen Unterhaltskosten und der großen Reichweite ist Antunović, der bei Pepsi für die Elektrifizierung der Lkw-Flotten zuständig ist, begeistert. Er berichtet, dass der Übergang von den konventionellen Lastern hin zu den Stromern einfacher war als vorher angenommen. Selbst ein eingefleischter Trucker, der sein Leben lang Diesellaster für Pepsi fuhr, kann sich nach den Fahrten mit dem Semi nicht mehr vorstellen, zum konventionellen Antrieb zurückzukehren. Für den Pepsi-Verantwortlichen steht schon heute fest, dass die Investition und der Umstieg auf elektrische Trucks von Tesla eine gute Entscheidung war. Die Semis haben das Zeug, Diesellaster abzulösen.

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