Die Bahn kämpft mit Unpünktlichkeit, maroder Infrastruktur und düsterer Finanzlage. Kann nun ein neues Sanierungsprogramm helfen?
- Bahn macht Verluste in Milliardenhöhe
- Bundesverkehrsminister fordert Besserungen
- Bisherige Strategie bleibt Orientierungspunkt
- Verträge von zwei Vorständen verlängert
- EVG-Vorsitzender: Keine Klarheit zum Stellenabbau
- Mehr Züge für Pendler?
Bis 2027 will die Deutsche Bahn pünktlicher werden. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Bahn macht Verluste in Milliardenhöhe
“Die Sanierung von Infrastruktur und Betrieb sowie die wirtschaftliche Erholung des Unternehmens sind klar formulierte Ziele, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen”, so der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gatzer. Der Aufsichtsrat erwartet nun ein konkreteres Gesamtprogramm für die Sitzung im Dezember und will die Fortschritte laut Gatzer kontinuierlich begleiten. Der Erfolg des Konzepts werde an mehreren Kennzahlen gemessen. Unter anderem soll die Zahl der infrastrukturbedingten Verspätungen trotz weiterhin hoher Bautätigkeit bis 2027 um 20 Prozent gesenkt werden. Das operative Ergebnis (EBIT) im Systemverbund soll bis 2027 auf zwei Milliarden Euro steigen. Hinzu kommt das Pünktlichkeitsziel.
Bundesverkehrsminister fordert Besserungen
Bisherige Strategie bleibt Orientierungspunkt
Die Bahn orientiert sich mit dem Sanierungsprogramm weiter an der seit 2019 geltenden Dachstrategie Starke Schiene (DSS) und will grob die für 2024 angepeilten Ziele nun drei Jahre später erreichen. Das Programm fasst viele Punkte zusammen, die in den vergangenen Monaten bereits angegangen wurden. Dazu gehören etwa Generalsanierungen von besonders wichtigen Strecken oder die Einführung eines neuen Bausystems, mit dem der Fahrplan besser vor kurzfristigen Baustellen geschützt werden soll.
Verträge von zwei Vorständen verlängert
Der Aufsichtsrat verlängerte die Verträge mit zwei Vorständen um jeweils fünf Jahre. Michael Peterson und Evelyn Palla bleiben in ihren Ämtern. Peterson ist im DB-Vorstand für den Fernverkehr zuständig, Palla für den Regionalverkehr. Beide gehören dem Konzernvorstand seit Juli 2022 an. Bahnchef Lutz steht hingegen schon seit Monaten unter Druck. Verkehrsminister Wissing fordert immer drängender auch kurzfristige Verbesserungen etwa bei der Pünktlichkeit und der Auslastung des Fernverkehrs.
EVG-Vorsitzender: Keine Klarheit zum Stellenabbau
Mehr Züge für Pendler?
Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge verspricht Bahnchef Richard Lutz im 110-seitigen Sanierungsprogramm mehr Verbindungen für Pendler oder mehr Sprinter. Zudem will er das Flächennetz neu konzipieren. Ferner sollen die Wendezeiten der Züge verkürzt und weniger ICE in Reserve gehalten werden. (Mit Material der dpa.)