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Gebrauchtwagenmarkt wächst: Handel ist optimistisch

17.09.2024 16:28 Uhr | Lesezeit: 4 min gebrauchtwagenmarkt wächst: handel ist optimistisch

Das Trendbarometer bei Gebrauchten zeigt nach oben: Das Angebot stieg um 9,1 Prozent, die Nachfrage sogar um 16,3 Prozent. Kombis und Fahrzeuge der Mittelklasse bieten dabei die besten Marktchancen.  © Foto: DAT

Deutschlands Autohändler blicken zuversichtlicher auf das restliche Autojahr als die Hersteller. Der neue Marktreport von Mobile.de zeigt steigende Nachfrage im Gebrauchtwagenmarkt und unterschätzte Batterieleistung bei E-Autos.

von Christian Richter

Der neue Marktreport von Mobile.de zeigt für Händler und Hersteller ein gemischtes Bild für das erste Halbjahr 2024. Besonders der Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland entwickelt sich bislang positiv. Auf der Online-Börse stieg das Fahrzeugangebot in den ersten sechs Monaten um 9,1 Prozent, die Nachfrage legte sogar um 16,3 Prozent zu. Kombis und Fahrzeuge der Mittelklasse bieten dabei die besten Marktchancen.

Gerade im GW-Geschäft ist der Handel für den Rest des Jahres optimistisch, während die Industrie eher verhaltene Erwartungen hat. 81 Prozent der Gebrauchtwagenhändler gehen dem Report zufolge von einer Verbesserung bis Jahresende aus. Demgegenüber stehen 50 Prozent der OEM-Mitarbeitenden, die eher eine gleichbleibende Marktlage prognostizieren.

Mittelklasse mit den besten Verkaufschancen

Laut Mobile.de haben Mittelklassefahrzeuge derzeit das größte Absatzpotenzial. Der sogenannte “Market Health Index”, der Angebot und Nachfrage ins Verhältnis setzt, gibt der Mittelklasse einen Wert von 109. SUV liegen dagegen bei nur 46 Punkten. Der Gesamtmarktdurchschnitt beträgt 100. Diese Daten zeigen, dass besonders Kombis und ähnliche Modelle aktuell die besten Verkaufschancen haben.

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Elektroauto-Batterien werden unterschätzt

Eine weitere Umfrage im Rahmen des neuen Marktreports hat ermittelt, dass die Batterieleistung von E-Autos oft falsch eingeschätzt wird. Jeder zweite Befragte glaubt, dass die Batteriekapazität eines Stromers nach drei Jahren nur noch bei 50 Prozent liegt. Tests der Hersteller belegen jedoch, dass auch nach neun Jahren noch etwa 80 Prozent Kapazität erreicht werden. Ein Ansatz, um Vertrauen in die E-Mobilität zu stärken, könnten Batteriezertifikate sein, die mehr Transparenz schaffen.

E-Mobilität in Deutschland im Rückstand

Während die Verkäufe von Elektroautos in vielen europäischen Ländern stiegen, verzeichnete Deutschland im ersten Halbjahr 2024 einen Rückgang von 3,3 Prozent. Besonders Länder wie Dänemark, Belgien und Frankreich trieben den Markt voran. Deutschland lag hier im Rückstand, nur Schweden und Finnland verzeichneten einen stärkeren Rückgang. Dennoch ist in Schweden schon jedes dritte Fahrzeug elektrisch, in Deutschland erst jeder Achte.

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