05.07.2024 10:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
Porsche will dem angeschlagenen Batteriekonzern Varta sein Geschäft für Elektroautobatterien abkaufen. © Foto: Porsche
von dpa
Der Sportwagenhersteller Porsche will dem angeschlagenen Batteriekonzern Varta sein Geschäft für Elektroautobatterien abkaufen. Man befinde sich mit Porsche in Verhandlungen über ein mögliches Mehrheitsinvestment in die Varta-Tochter V4Drive, wie Varta in der Nacht in Ellwangen mitteilte.
Varta bereits länger in der Krise
Der Batteriekonzern steckt schon länger in der Krise, weil die Geschäfte nicht mehr rund laufen. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, zum Beispiel für Kopfhörer, schwankt stark. Außerdem klagte Varta zuletzt über Billig-Konkurrenz aus China sowie anhaltende Probleme in den Lieferketten. Zu allem Überfluss hatten Hacker im Februar Vartas Computersysteme attackiert und die Produktion für mehrere Wochen lahmgelegt.
Die Elektroautobatterie namens V4Drive sollte dem Konzern neue Geschäftschancen in der Elektromobilität eröffnen. Lange war spekuliert worden, dass Porsche ein erster Kunde für die Batteriezellen von Varta sein dürfte.
Porsche plant eigene Batterieproduktion
Die Zuffenhausener wollen ohnehin eine eigene Batteriezellproduktion mit Partnern auf die Beine stellen. Früheren Angaben zufolge plant der Sport- und Geländewagenbauer in den kommenden Jahren den Aufbau einer Produktion im Umfang von 10 bis 20 Gigawattstunden Zellkapazität jährlich. Das würde rechnerisch für 200.000 Autos mit einer Batteriekapazität von 100 Kilowattstunden reichen. Porsche verkaufte 2023 rund 320.000 Autos, der Großteil besteht aber noch aus Verbrennern.
Für 20 Gigawattstunden seien Investitionen von zwei bis drei Milliarden Euro nötig, hieß es. Dafür will sich Porsche Partner suchen. Wo eine solche Zellproduktion entstehen würde, ist bislang nicht klar. Porsche will darüber hinaus auch mit der Batteriefirma PowerCo der Konzernmutter Volkswagen zusammenarbeiten.