Seat- und Cupra-Chef Wayne Griffiths ist die Diskussion um den Antrieb der Zukunft und das Verbrenner-Ende um 2035 leid: „Es ist für mich völlig unverständlich, wie man das Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung infrage stellen kann“, sagte er in einem Interview mit der Automobilwoche. Dieser Weg sei angesichts der Klimakrise „der einzig richtige. Wenn Sie in Barcelona leben und es dort zwei Jahre nicht geregnet hat, versteht man das umso besser.“
„Die Uhr tickt für den Planeten, und je schneller wir zum Nullemissionsziel kommen, desto besser. Die Zeit zum Philosophieren ist jetzt vorbei“, so Griffiths weiter. Berechtigt findet er allerdings die Diskussionen um den richtigen Zeitpunkt zum Verbrenner-Ausstieg. Und man müsse „stärker darüber diskutieren, wie man das derzeitige Ziel erreichen könnte“, so der Seat- und Cupra-CEO.
Eine Barriere, vor der Autokäufer bei E-Autos oft stehen, ist der bislang im Vergleich zu Verbrennern teils deutlich höhere Anschaffungspreis. Hier haben Seat und Cupra innerhalb des VW-Konzerns einen wichtigen Verantwortungsbereich unter ihrer Regie: Die Entwicklung eines für mehrere Marken passenden Elektroauto-Konzepts für im besten Fall weniger als 25.000 Euro, deren Modellbezeichnungen bereits bekannt sind: Es handelt sich um den Volkswagen ID.2all, den Škoda Epiq und den Cupra Raval, die in gut eineinhalb Jahren auf dem Markt debütieren sollen.
„Es wird jetzt Zeit, denn wir brauchen diese Autos“
„Ich bin kürzlich den ersten Prototypen gefahren, wir sind sehr weit und liegen voll im Zeitplan“, so Griffiths, Ende 2025 sollen die Elektroautos vorgestellt werden. Zwischen den Zeilen liest man heraus, dass es für seinen Geschmack auch hätte schneller gehen können: „Es wird jetzt Zeit, denn wir brauchen diese Autos. Eines der Probleme mit der Elektromobilität ist bisher, dass wir kein vergleichbares Angebot in der Preisklasse eines günstigen Verbrenners hatten. Da setzen wir jetzt an“.
Seat
Quelle: Automobilwoche – “Gebt den Menschen Gründe für das Elektroauto, keine Drohkulissen”