Toyota wird in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2023 doch mit seinem bestehenden Le-Mans-Hypercar GR010 Hybrid weitermachen. Toyota-Technikchef Pascal Vasselon wischt im Vorfeld der 8 Stunden von Bahrain sämtliche Gerüchte beiseite, nach denen Toyota für 2023 einen GR020 Hybrid entwickelt.
“Wir werden den GR010 behalten. Wir sind in der Lernphase und wollen ihn besser machen. Wir werden stattdessen Evolutionen bringen. Unsere Aufgabe ist, Evolutionen für alles zu bringen, was weiterentwickelt werden muss.”, sagt er.
Erst Mitte 2020 wurden die Parameter für die Le-Mans-Hypercars abgeändert, um der Konvergenz mit der LMDh-Formel herzustellen. Das Gewicht wurde auf 1.040 Kilogramm reduziert, die Leistung auf rund 700 PS. Da stand der GR010 schon vor seinem ersten Test.
Die Evolution des bestehenden Modells wird Vasselon zufolge auf die Bereiche Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit abzielen. Jeder LMH-Bolide darf über seine Lebensdauer fünf sogenannte Evo-Joker nutzen. Toyota gibt sich allerdings verschwiegen, was die Anzahl der Evo-Joker angeht, die man nutzen möchte oder bereits genutzt hat.
Keine performancerelevanten Updates geplant
Als sicher gilt, dass für diese Maßnahme keine Joker in Anspruch genommen worden sind. Allerdings gab es weitere Änderungen am Fahrzeug, für die Joker eingesetzt worden sind, gibt Vasselon zu. Doch auch hier gilt, über die Anzahl schweigt er sich aus.
An den Designs der neuen Hypercars von Peugeot und Ferrari will sich Toyota nicht orientieren
Foto: Motorsport Images
Toyota wird nun also die Weiterentwicklung des Fahrzeugs auf konventionellem Wege vorantreiben. Unter anderem muss ab 2023 ein offenes Differenzial verwendet werden. Ein Problem, das den GR010 Hybrid bis heute verfolgt, sind blockierende Vorderräder beim Bremsen. Es geschieht nun deutlich seltener und weniger ausgeprägt als mit der ersten Iteration des GR010 Hybrid, ist aber weiterhin ein Thema.
Die neuen Le-Mans-Hypercars von Peugeot und Ferrari werden Vasselon zufolge keine Rolle bei der Weiterentwicklung des eigenen Fahrzeugs spielen: “Zu LMP1-Zeiten haben wir jedes Aero-Teil bei einem neuen Fahrzeug [der Konkurrenz] unter die Lupe genommen, um zu schauen, wie sie dies und das gelöst haben.”
“Das gibt es jetzt gar nicht mehr, weil das [vorgegebene] aerodynamische Niveau einfach zu erreichen ist. Jeder kommt in dieses Fenster hinein. Es geht jetzt darum, zuverlässig und wartungsfreundlich zu sein. Evolutionen, die auf Performance ausgelegt sind, werden von der FIA stark überwacht. Wir sind bereits auf dem Niveau-das erwartet wird.”
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.