- Champion 400H/Tempo Hanseat 400/Glas Isar T600/Fiat 500C Belvedere/Heinkel Kabine
- Fiat 500C Belvedere
- Fiat 500C Belvedere
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- Glas Isar T600
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Champion 400H/Tempo Hanseat 400/Glas Isar T600/Fiat 500C Belvedere/Heinkel Kabine
Es zählt nicht was wir sind, sondern was wir leisten. Fiat 500 C Belvedere, Glas Isar T600, Heinkel Kabine, R.A.F. Champion 400H und Tempo Hanseat 400 zählen zu den kleinsten Automobilen, doch hatten sie für die deutsche Geschichte eine große Bedeutung.
Hier mehr dazu lesen: Kultwagen der 1950er
Fiat 500C Belvedere
Die Kombi-Version “Belvedere” des 1948 zum Typ 500C modifizierten Fiat gehört zu den ansehnlichsten und optisch wie technisch überzeugendsten Kleinwagen überhaupt.
Fiat 500C Belvedere
Anstatt größere Limousinen zu imitieren, besitzt der Fiat einen starken eigenen Charakter. Antrieb und Fahrwerk waren voll auf der Höhe der Zeit. Schließlich packte Fiat einen ordentlichen Vierzylinder-Viertakter unter die vordere Haube. Zwar hat er nur 570 Kubik, aber Fiat-Konstruktionschef Dante Giacosa wusste, worauf es ankam.
Fiat 500C Belvedere
Die Fahrer:innen des Fiat 500C Kombi lobten den laufruhigen, elastischen Motor, das hervorragend schaltbare Viergang-Getriebe, die vorzügliche Straßenlage und die sehr hohe Transportkapazität. Seit 1952 produzierte Fiat den 500C auch in seinem deutschen Zweigwerk Heilbronn, das ehemals von NSU errichtet worden war.
Fiat 500C Belvedere
Wer heute hier einsteigen will, der muss respektable Summen für das kleine Auto berappen.
Fiat 500C Belvedere
Antrieb: R4-Zyl.-4-Takt-Motor vorn längs; seitliche Nockenwelle, Kettenantrieb; Bohrung x Hub: 52,0 x 67,0 mm; Hubraum: 570 cm3; Verd.: 6,5; Leistung: 12 kW/16,5 PS bei 4400/min; max. Drehm.: 28 Nm bei 2900/min; Viergang-Getriebe; Hinterradantrieb. Aufbau und Fahrwerk: Ganzstahlkarosserie auf Profilrahmen; Radaufhängung v.: Querlenker, Querblattfeder; h.: Starrachse, Halbfedern, Stabi.; v./h. Teleskopdämpfer; Lenkung: Schnecke; Bremsen: Trommeln; Reifen: 4.25-15.
Fiat 500C Belvedere
Glas Isar T600
1957/58 stellte die Maschinenfabrik von Hans Glas dem erfolgreichen Goggomobil einen großen Bruder zur Seite: Der Glas Isar T600 entstand nach dem Vorbild des 1956er Austin A40 Cambridge.
Glas Isar T600
Sein Zweizylinder-Viertakt-Boxer mit Drehschiebervergaser sollte ursprünglich die Vorderräder antreiben, doch weil Prototypen bei Testfahrten im Winter Traktionsprobleme offenbarten, entschied Glas sich kurzfristig doch für Hinterradantrieb.
Glas Isar T600
Der T600 war keine Rakete, aber ein konkurrenzfähiges Auto. Den durchschlagenden Erfolg verhinderten äußere Umstände: Preissenkungen bei Volkswagen und zwei neue Wettbewerber, der NSU Prinz und der BMW 700, sorgten für gewaltigen Druck, dem Glas nichts entgegenzusetzen hatte als die Flucht nach oben. Doch auch in der Mittelklasse zog Glas im direkten Duell mit BMW den Kürzeren. Am 10. November 1966 übernahm BMW Glas.
Glas Isar T600
Wer heute hier Platz nehmen will, muss für ein gutes Auto schon fünfstellige Summen berappen.
Glas Isar T600
Antrieb: 2-Zyl.-4-Takt-Boxer v. längs, zentrale Nockenwelle, Stirnradantrieb; Bohrung x Hub: 72,0 x 72,0 mm; Hubraum: 584 cm3; Verdichtung: 7,0; Leistung: 13 kW/20 PS bei 5000/min; max. Drehmoment: 36 Nm bei 3000/min; Viergang-Getr.; Hinterradantrieb. Aufbau und Fahrwerk: Selbsttr. Stahlkar.; Radaufh. vorn: Längs- u. Querlenker, Schraubenfedern; h.: Starrachse, Blattfedern; Lenkung: Schnecke; Bremsen: Trommeln; Reifen: v./h. 4.80-12.
Glas Isar T600
Eckdaten: L/B/H: 3430/1470/ 1380 mm; Radstand: 2000 mm; Leergew.: 640 kg; 0 bis 60 km/h in 13 s (aus “Das Auto, Motor und Sport” 1/1959); Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h; Bauzeit: 1957 bis 1965; Stückzahl: ca. 31.400 (T600 Li-mousine); Preis (1959): 4330 Mark.
Heinkel Kabine
Ein anderer BMW-Rivale hatte 1966 schon längst die Segel gestrichen: Heinkel hatte gegenüber der Isetta das Nachsehen, obwohl der Kabinenroller aus Stuttgart-Zuffenhausen technisch raffinierter war als der von BMW aufgelegte Lizenzbau der Iso-Erfindung. Zum Beispiel bietet die Heinkel Kabine wesentlich mehr Platz als eine Isetta und taugt sogar als 2+2-Sitzer.
Heinkel Kabine
Die Lenksäule schwenkt nicht mit der Fronttür nach außen, sondern bleibt fest an ihrem Platz.
Heinkel Kabine
Die zwei runden Uhren im Instrumentenblock sehen aus, als stammten sie direkt aus einem Flugzeug-Cockpit, und auch was Leichtbau angeht, ließ Heinkel seine Expertise in puncto Aviation aufblitzen: Mit 243 Kilo Lebendgewicht unterbietet die 1956 lancierte Version mit Einzylinder-Viertakter und Pallas-Nadelvergaser eine Isetta um fast 30 Prozent. Daraus resultierte ein exzellent niedriger Benzinverbrauch von drei Litern Benzin auf 100 Kilometer.
Heinkel Kabine
Fünfstellige Summen müssen Interessent:innen für eine gute Heinkel Kabine im Zustand 2 einplanen.
Heinkel Kabine
Antrieb: 1-Zyl.-4-Takt-Heckmotor, luftgekühlt; seitl. Nockenwelle, Stirnradantrieb; Bohrung x Hub: 60,0 x 61,5 mm; Hubraum: 174 cm3; Verd.: 7,4; Leistung: 6,6 kW/9,2 PS bei 5500/min; max. Drehm.: 13 Nm bei 4450/min; Viergang-Klauengetriebe; Hinterradantrieb. Aufbau und Fahrwerk: Stahlkar. auf Rohrrahmen, Front-einstieg; Radaufh. v.: gezogene Schwingen; h.: Schwinge; v./h. Schraubenfedern; Lenkung: Zahnstange; Bremsen: Trommeln; Reifen: 4.40-10.
Heinkel Kabine
Eckdaten: L/B/H: 2551/1370/ 1320 mm; Radstand: 1760 mm; Leergewicht: 243 kg; 0 bis 60 km/h in 20 s (aus “Das Auto, Motor und Sport” 18/1956); Höchstgeschwindigkeit: 87 km/h; Bauz.: 1956/57; Stückz.: 6436; Preis (1956): 2750 Mark.
Champion 400H
Der Champion war zwar klein, aber weder einfach noch billig konstruiert – angefangen vom Zentralrohrrahmen über die im Vergleich zum Standard-Käfer adrett und luxuriös wirkende Innenausstattung bis zum Antriebsblock im Heck, bei dem das ZF-Dreigang-Getriebe eine tragende Rolle für Motor und Hinterachse übernimmt.
Champion 400H
Der 15-PS-Zweitakter (11 kW) mit zwei Zylindern und 398 Kubikzentimeter Hubraum wird über einen Solex-Flachstromvergaser mit Gemisch versorgt.
Champion 400H
Champion 400H
Beim Champion 400H hat sich nichts geändert. Mit rund 4000 Mark kostete der Champion praktisch genauso viel wie ein VW, bot aber weniger Platz und hatte einen wesentlich kleineren Motor. So kam er nie über eine Randrolle hinaus. Heute kosten Autos im Zustand 2 bis zu 50.000 Euro.
Champion 400H
Antrieb: 2-Zyl.-2-Takt-Heckmotor (Heinkel); Bohr. x Hub: 62,0 x 68,0 mm; Hubraum: 398 cm3; Verdichtung: 6,6; Leistung: 11 kW/ 15 PS bei 4000/min; max. Drehm.: 30 Nm bei 2000/min; unsynchr.Dreigang-Getriebe; Hinterradantrieb. Aufbau und Fahrwerk: Cabrio-Limousine (Stahl) auf Zentralrohrrahmen; Radaufhängung v.: Querlenker; h.: Pendelachse; v./h. Gummifedern, Teleskopdämpfer; Lenkung: Zahnstange; Bremsen: Trommeln; Reifen: 4.80-15.
Champion 400H
Eckdaten: L/B/H: 3180/1470/ 1300 mm; Radstand: 1800 mm; Leergew.: 520 kg; 0 bis 70 km/h in 35 s (aus “Das Auto, Motor und Sport” 18/1952); Höchstgeschw.: 80 km/h; Bauzeit: 1953 bis 1956; Stückz.: 2225 (plus 783 Maico 400H); Preis (1952): 3995 Mark.
Tempo Hanseat 400
Den Tempo treibt der gleiche Zweizylinder-Zweitakter von Ilo an, der auch die ersten Exemplare des Champion auf Trab brachte. Die Antriebseinheit des maximal 50 km/h schnellen Transporters sitzt samt Wasserkühler direkt über dem Vorderrad, dahinter folgt die gänzlich komfort-befreite Fahrerkabine mit minimaler Instrumentierung und primitiver Krückstockschaltung.
Tempo Hanseat 400
Die zweite Hälfte des Tempo Dreirads besteht nur aus Laderaum in Form einer offenen Pritsche oder eines Kofferkastens. Diese Aufbauten ließ Vidal vom Karosseriebauer Hebmüller in Wuppertal herstellen. Der hier gezeigte “Woody” ist vermutlich der letzte seiner Art in Deutschland.
Tempo Hanseat 400
Das halbe Auto ist freier Raum. Kein Wunder, dass dieser Tempo Hanseat 400 fast 40 Jahre lang Betten in Hamburg auslieferte.
Tempo Hanseat 400
Mit diesem praktischen Transporter hätte jedes Unternehmen einen Blickfang.
Tempo Hanseat 400
Antrieb: 2-Zyl.-2-Takt-Motor (ILO), vorn längs; Bohrung x Hub: 61,0 x 68,0 mm, Hubraum: 397,4 cm3; Verdichtung: 6,8; Leistung: 10 kW/14 PS bei 4000/min; max. Drehmoment: 31 Nm bei 2000/min; Dreigang-Getr.; Vorderradantrieb. Aufbau und Fahrwerk: Dreirad mit Kofferkasten auf Zentralrohrrahmen; Radaufhängung v.: Schwingarm; hinten: Pendel-Schwingachse, doppelte Schraubenfedern; Lenkung: Schnecke; Bremsen: Trommeln; Reifen: 5.50-16.
Tempo Hanseat 400
Eckdaten: L/B/H: 4150/1450/ 1740 mm; Radstand: 3170 mm; Leergewicht: 710 kg; Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h (Werksangaben); Bauzeit: 1949 bis 1956; Stückzahl: 37.131 (davon ca. 2000 mit Kofferaufbau); Preis (1950): ca. 4000 Mark.