Nissan

Nissan entwickelt keine neuen Verbrenner für Europa mehr

Japanischer Hersteller will sich stattdessen auf Elektroautos konzentrieren

nissan entwickelt keine neuen verbrenner für europa mehr

Nissan will für Europa keine neuen Verbrennungsmotoren mehr entwickeln. Das bestätigte nun der Chief Operating Officer (COO) von Nissan, Ashwani Gupta. Für andere Märkte sollen weiter Verbrenner entwickelt werden, so ein Artikel in Automotive News Europe.

Zuvor hatte Nikkei Asia berichtet, dass Nissan die Entwicklung für Europa bereits eingestellt habe. Man wolle sich stattdessen auf Elektroautos konzentrieren. Auch für die anderen Nissan-Hauptmärkte außer den USA sollten danach keine Verbrenner mehr entwickelt werden – dies würde Japan und China einschließen. Motoren für die in den USA beliebten Pick-ups wolle man aber weiter entwickeln, so der Artikel unter Verweis auf Insider. Auch existierende Motoren sollten weiter verbessert werden.

Bisher habe Nissan jährlich etwa 3,8 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben, wobei der größte Teil in Verbrenner floss. Diese Mittel sollen künftig in Elektroautos gesteckt werden.

Sowohl Automotive News Europe als auch Nikkei bringen den Entwicklungsstopp in Zusammenhang mit der Abgasnorm Euro 7, die etwa 2025 in der EU in Kraft treten soll. Von der Norm wird eine Verschärfung der Grenzwerte erwartet, was Entwicklung und Herstellung von Verbrennern verteuern dürfte.

Welche Abgaswerte mit der neuen Norm eingeführt werden, steht noch nicht fest. Diskutiert wird, auch Ammoniak (NH3), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) einzubeziehen sowie besonders kleine Feinstaubpartikel. Außerdem sollen die NOx-Grenzwerte erneut verschärft werden – angeblich von derzeit 60 Milligramm pro Kilometer bei Benzinern bzw. 80 mg/km bei Dieseln auf dann einheitlich nur noch 30 mg/km. Auch bei den Messverfahren könnte es eine Verschärfung geben; so könnten die Emissionen beim Kaltstart des Motors stärker einbezogen werden.

Nissan hat Ende des letzten Jahres gleich eine ganze Palette von neuen Elektroautos vorgestellt und will bis 2030 nicht weniger als 15 neue Strommodelle auf den Markt bringen. Darunter wird auch ein rein elektrischer Nachfolger des Micra sein, der auf der gleichen Plattform wie der Renault R5 (CMF-BEV) gebaut wird. Die Dreierallianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi will in den nächsten fünf Jahren 23 Milliarden Euro in E-Autos investieren.

Unser Titelbild zeigt die Studie Nissan Chill-out, die möglicherweise die Nachfolge des Leaf antritt.

Quelle: Automotive News Europe, Nikkei Asia

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