Immer selteneres Glück für E-Auto-Halter: ein Platz an einer Ladestation ohne Wartezeit und mit den richtigen Anschluss
Nennen wir ihn Andreas. Sein wahrer Name tut hier nichts zur Sache, er ist uns bekannt. Nicht nur der Name übrigens, sondern vor allem der Mensch dahinter. Dieser Andreas also ist ein Boomer. Aber ein besonders verantwortungsbewusstes Exemplar dieser Generation. Er macht sich ziemlich viele Gedanken darüber, was er dazu beitragen kann, um den Planeten der Generation seiner Kinder bewohnbar zu hinterlassen. Und er handelt dann auch danach, soweit das ein Mensch, der sich nicht komplett aus den Zwängen der Arbeitsgesellschaft herausziehen kann und möchte, eben zu tun vermag.
Nie mit 180 Sachen über die Autobahn
Es hilft, dass Andreas schon immer zu denjenigen gehörte, die den Weg zum Ziel erklären. Mit 180 über die Autobahn zu brettern war nie sein Ding. Stattdessen ist er ohne Weiteres bereit, längere Fahrten gelegentlich zu unterbrechen, um die Batterie seines Wagens aufzuladen. Andreas ist nämlich ein neugieriger, kontaktfreudiger Mensch. Wer weiß, mit wem man während der Pause beim Kaffee ins Gespräch kommt, sagt er gern.
Genauer: Er hat das gesagt. Neuerdings wird Andreas unwirsch, wenn man ihn auf das Thema Auto anspricht. Er ist frustriert, weil die Zahl der Ladestationen in all den Jahren, in denen er mit seinem E-Auto unterwegs ist, nicht nennenswert gestiegen ist. Gestiegen ist dagegen die Zahl der E-Autos, was dazu führt, dass deren Fahrer nicht mehr entspannt beim Kaffee fachsimpeln, während sich der Ladestand ihrer Batterien erhöht, sondern damit beschäftigt sind, sich gegenseitig die wenigen Plätze streitig zu machen – an Stationen, die häufig nicht funktionieren oder aber mit dem falschen Anschluss versehen sind.
Hab es dir doch gesagt, Andreas, hätten wir neulich beinahe gesagt. Doch für Genugtuung aus Rechthaberei ist kein Anlass, nur für Verdruss über ein Land, das es nicht gebacken bekommt.