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Källenius' radikale Luxuslinie und Blumes Sanierungsplan: Der neue Newsletter manage:mobility

Wie radikal Ola Källenius Mercedes umbaut, wie Oliver Blume Volkswagen sanieren will und warum die erste Frau im Vorstand von ZF Friedrichshafen wirklich geht – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von manage:mobility.

källenius' radikale luxuslinie und blumes sanierungsplan: der neue newsletter manage:mobility

Källenius’ radikale Luxuslinie und Blumes Sanierungsplan: Der neue Newsletter manage:mobility

Topthema: Der radikale 200-Milliarden-Euro-Plan des Ola Källenius

Den Erfolg von Mercedes-Benz macht CEO Ola Källenius (53) an einer Kennzahl fest: dem Börsenwert. Er will den Autobauer zum wertvollsten deutschen Unternehmen machen. Die beste Chance dazu wähnt er im Luxus. Damit eckt er schon mal an, bei Mitarbeitern, Zulieferern oder Händlern. Meine Kollegen Michael Freitag und Margret Hucko sind tief in Källenius’ Welt eingetaucht. Sie zeigen, wie radikal der Schwede agiert und schwierig der Weg für ihn weiter bleibt.

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Köpfe: Oliver Blume ++ Barbara Frenkel ++ Toto Wolff

  • Oliver Blume (54) steuert als CEO mit Porsche einen äußerst erfolgreichen und mit Volkswagen einen taumelnden Autohersteller. Volkswagen ist an der Börse weniger wert als die eigene Beteiligung an Porsche. Mehrere Marken schwächeln, bei der Software, beim Absatz, aber auch bei der Qualität. Meinen Kollegen Michael Freitag und Martin Noé hat Blume im Interview erläutert, wie er das Blatt wenden will.

  • Barbara Frenkel (59) ist bei Porsche als Einkaufschefin Teil von Blumes Vorstand. Doch nicht nur das: Sie ist die erste Frau überhaupt, die es in Zuffenhausen bis in den obersten Kreis geschafft hat. Was macht Frenkel aus? Mit meiner Kollegin Antonia Götsch hat sie im Podcast darüber gesprochen.

  • Toto Wolff (51) hat als Teamchef mit Mercedes über Jahre die Formel 1 dominiert. Beim Harvard Business Manager erfahren Führungskräfte, was sie von Wolffs Formel lernen können. Wer es ganz genau wissen will: Kommenden Dienstag steht Wolff meinem Kollegen Ingmar Höhmann live Rede und Antwort. Vielleicht verrät er dann auch, wie er, zuletzt überholt von Red Bull und Ferrari, wieder an die Spitze fahren will. Die Anmeldung zum “Open House” ist kostenlos.

Unternehmen: ZF ++ Lufthansa ++ Mercedes ++ Traton

  • Was Barbara Frenkel bei Porsche ist, ist Sabine Jaskula (55) bei ZF Friedrichshafen: Die erste Frau im Vorstand. Doch nach fünf Jahren wird sich die Personalchefin beim Zulieferer verabschieden. Die offizielle Mitteilung zum Aus klang harmonisch – hinter den Kulissen ging es anders zu.

  • Mit 60 hieß es für Topmanager der Lufthansa bisher: Abflug. Garniert mit einer netten Betriebsrente kommt der frühzeitige Ruhestand manchen gelegen. Aber nicht allen. Vorstandschef Carsten Spohr (56) etwa denkt nicht ans Aufhören. Muss er auch nicht, wie mein Kollege Michael Machatschke erfahren hat.

  • Zwei Mercedes-Mitarbeiter haben dagegen bald wohl keinen Job mehr: Sie werden verdächtigt, bestimmten Zulieferern Aufträge zugeschustert zu haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart durchsuchte deshalb mehrere Mercedes-Gebäude. Der Konzern sieht sich als Geschädigter und hat Anzeige erstattet.

  • Einem Dieselfahrer muss Mercedes unterdessen wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung Schadensersatz zahlen. Das Urteil des EuGH dürfte anderen Dieselklägern Hoffnung machen.

  • Nach langer und lauter Betriebsratskarriere bei Volkswagen vollzog Bernd Osterloh (66) im Mai 2021 einen pikanten Wechsel. Als Personalvorstand sollte er bei Volkswagens Lkw-Tochter Traton zwischen den allzu häufig zerstrittenen Marken, Managern und Betriebsräten vermitteln. Doch damit ist vorzeitig Schluss.

Mehr Mobilität: Zukunftsstädte ++ E-Motoren ++ Flugtaxis ++ Sono Motors ++ ChatGPT

  • Camilla van Deurs hat Kopenhagen mit ihrem Mobilitätskonzept zur Benchmark für andere Städte gemacht. Ihr Mantra: Autos raus aus den Zentren. Meiner Kollegin Hannah Steinharter hat die Architektin im Interview erklärt, wie eine Verkehrswende auch in autozentrierten deutschen Kommunen gelingen könnte.

  • An (Elektro-)Autos will das Start-up Deepdrive verdienen. Die Münchner glauben: Nicht nur in Batterien, auch in E-Motoren schlummert Verbesserungspotenzial. Darauf hoffen BMW und Continental. Sie haben Deepdrive gemeinsam mit anderen Investoren mit 15 Millionen Euro ausgestattet.

  • Etwa 800 Millionen Dollar hat Volocopter eingesammelt. Für den Traum vom Flugtaxi braucht es noch deutlich mehr. Vorhang auf für Christian Bauer (42). Nach anderthalb Jahren als Interims- wird er Dauer-Finanzchef. Auch das Marketing will Bauer weiter leiten. “Der Ritt meines Lebens”, sagt er selbst. Wir sagen: Ganz schön ambitioniert.

  • Große Ambitionen hatte auch Sono Motors. Nach dem Aus für das Solarauto Sion geht es nun ums Überleben, ein Delisting droht. Noch schlimmer: Sonos Wirtschaftsprüfer warnen, zum Zeitpunkt des nächsten Prüfberichts könnte nicht genug Kapital übrig sein, “um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten”.

  • Mit seiner Sprachassistentin Alexa hat es Amazon ins Herz einiger Autos geschafft. Doch nun könnte die Konkurrenz Amazons Vormarsch in der Branche erschweren. Einem Medienbericht zufolge schwört Toyota künftig nicht mehr auf Alexa – und liebäugelt stattdessen mit ChatGPT.

Zahl der Woche: 58

In Europas Autowerken herrscht Dürre. Coronakrise und Chipmangel machten viele Schichten überflüssig. 2022 fiel die Auslastung laut einer Auswertung von Inovev auf 58 Prozent. 2019 waren es noch 81 Prozent. Immerhin: Corona verbreitet inzwischen weniger Schrecken, und auch mehr Halbleiter kommen wieder an den Bändern an. “Spektakulär” werde der Turnaround aber erst einmal nicht ausfallen, erwarten die Analysten.

Deepdrive der Woche: German Autoangst

Wie nachhaltig Automobilhersteller ihre Werke hochfahren können, bestimmt die Nachfrage. Und da droht das nächste Branchenproblem. “Die Kosten für das Auto laufen aus dem Ruder”, mahnt nun die Consors Finanz in ihrem “Automobilbarometer 2023”. Sechs von zehn Deutschen fürchten, sich künftig kein Auto mehr leisten zu können. Mancher Händler klagt schon jetzt über schwache Auftragseingänge. Schlägt nun die Stunde der Mobilitätsalternativen?

Zwischenfazit der Woche

Seit einem Jahr und einem Tag baut Tesla in Grünheide Autos. Anfangs kam die Fabrik nicht so recht in Schwung. Inzwischen baut Tesla in Brandenburg etwa 4000 Autos pro Woche. Doch ganz ohne Ärger scheint es nicht zu gehen. Mal klagen Kunden über die miese Verarbeitung der Autos, mal brennt ein Lagerplatz, mal protestieren Umweltverbände oder Klimaaktivisten. Obwohl Tesla statt mit dem allseits verpönten Obstkorb mit einer Rutsche um Bewerber buhlt, gelten zudem die Arbeitsbedinungen als schlecht, zahlreiche Stellen bleiben unbesetzt. Noch nicht alles giga in Grünheide.

Ich wünsche Ihnen eine Woche ohne Angst um ihre Einlagen auf der Bank.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

­Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Sie erreichen meine Kolleginnen und Kollegen im Team Mobility und mich unter [email protected].

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