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Fahrradschloss-Test: Das sind die besten Fahrradschlösser

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Fahrradschloss-Test: Das sind die besten Fahrradschlösser

Ein sicheres Fahrradschloss muss nicht teuer sein – das beweist der aktuelle Testlauf der Stiftung Warentest. Insgesamt wurden 24 verschiedene Modelle vom Bügel- bis zum Kettenschloss untersucht, darunter günstige Varianten ab etwa 35 Euro bis hin zu teuren Schließsystemen von Kryptonite für bis zu 200 Euro. Wir stellen die Fahrradschloss-Testsieger vor und geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Fahrrad am besten vor Diebstahl schützen. Außerdem erfahren Sie, worauf beim Kauf eines Fahrradschlosses zu achten ist. Der Fahrradschloss-Test wurde von Stiftung Warentest durchgeführt und zuletzt in der Ausgabe 03/2023 veröffentlicht. Stiftung Warentest untersucht eine große Bandbreite an Fahrradschloss-Modellen, darunter Bügelschlösser, Faltschlösser, Kettenschlösser, Rahmenschlösser und Textilmantelschlösser. Grundsätzlich sorgt erstmal jeder Typ Schloss für Schutz. Im Test gibt es in der Kategorie Sicherheit mehrheitlich gute Noten. Die Tester nehmen jedoch auch Kriterien wie die Handhabung und eine mögliche Schadstoffbelastung unter die Lupe, was einigen Modellen viele Minuspunkte einbringt.Das Ergebnis: Im aktuellen Testlauf, der im Februar 2023 veröffentlicht wurde, befanden sich insgesamt 24 Schlösser in der Prüfung – nämlich jeweils 12 Modelle mit offiziell deklarierter hoher und mittlerer Sicherheitsklasse. Die „mittleren“ Modell schnitten dabei nicht zwangsläufig schlechter ab als die teureren Premium-Modelle, aber Unterschiede waren erkennbar. „Gut“ bewerteten die Tester vier der acht Kettenschlösser, vier der acht Bügelschlösser und sechs der acht Faltschlösser. Es fanden sich unter allen Typen aber auch drei Modelle mit mangelhafter Sicherheit und drei andere Modelle, die bei der Schadstoffprüfung mangelhaft abschnitten. Die beste Gesamtnote lautet 1,6.Alle Details zum Test sowie das gesamte Ranking lesen Sie kostenpflichtig auf test.de. Das lesen Sie in unserem Artikel: Die Top-Empfehlungen von Stiftung Warentest sehen Sie in einer Übersichtstabelle, danach stellen wir Ihnen die besten Fahrradschlösser im Detail vor. Anschließend erfahren Sie Hintergründe zum Testverfahren. Im Beratungsteil erklären wir erklären Ihnen zudem die Unterschiede zwischen den Fahrradschloss-Typen sowie die Merkmale eines guten Fahrradschlosses. Das Kettenschloss Kryptonite Keeper 785 (zum Preisvergleich) wird vom Hersteller als Fahrradschloss mit mittlerer Sicherheit eingestuft. Die Tester sind aber völlig zufrieden und geben dem Modell nach Prüfung aller Kriterien die Bestnote im aktuellen Testlauf: Die Gesamtnote ist 1,6 („gut“). Das Schloss schneidet in Hinsicht auf die Aufbruchsicherheit nur geringfügig schwächer ab als das Premium-Modell des Herstellers, das Kryptonite New York Fahgettaboutit Chain 1410 (zum Preisvergleich).Das kleinere und deutlich günstigere Kryptonite Keeper 785 kann aber in anderen Aspekten punkten und aufholen. Die Handhabung ist musterhaft: Das Gewicht des Kettenschlosses liegt bei recht niedrigen 1,3 Kilogramm, es lässt sich gut transportieren. Das Schloss ist angemessen flexibel, auch wenn die Kette mit 87 Zentimetern kürzer ist als viele Konkurrenz-Modelle. Das Öffnen und Schließen gelingt problemlos. In Hinsicht auf die Haltbarkeit lässt sich kaum etwas beanstanden: Die Kette ist vor Korrosion geschützt und mit einer Verschmutzung des Zylinders gibt es ebenfalls keine Schwierigkeiten. Die beiden mitgelieferten Schlüssel erweisen sich im Test als bruchsicher und stabil.Im Schadstofftest zeigten manche Kryptonite-Modelle in früheren Testläufen Schwächen. Das betrifft das Kettenschloss Kryptonite Keeper 785 nicht, die Experten sehen keine störende Konzentration an Weichmachern und anderen gefährlichen Stoffen. Erfreulich ist zudem der niedrige Preis. Das Kettenschloss Decathlon Elops 900 Chain L (beim Anbieter ansehen) wurde im vorangegangenen Testlauf geprüft, dort trug es noch den Markennamen Decathlon B’Twin 900 Chain L. Technisch hat sich am Modell laut Hersteller nichts verändert und es ist weiterhin zu einem erfreulich niedrigen Preis erhältlich. Im Test erreicht das Kettenschloss die Gesamtnote 1,9 („gut“). Die Aufbruchsicherheit ist grundsätzlich überzeugend.Das Gewicht des Kettenschlosses ist recht gering, nämlich nur 1,7 Kilogramm. Die Handhabung beurteilen die Tester als insgesamt solide. Die Kette ist mit 78 Zentimetern nicht so lang wie andere Modelle, aber dennoch flexibel beim Anschließen. Die Gebrauchsanleitung fanden die Tester eher mau. Die Haltbarkeit des Decathlon Elops 900 Chain L ist aber hervorragend: Der Schutz gegen Korrosion und Verschmutzung, sowie die Stabilität der drei beiliegenden Schlüssel überzeugen. Nachbestellen können Sie die Schlüssel aber nicht.In der Schadstoffprüfung fanden die Experten tatsächlich gar nichts: Das Decathlon Elops 900 Chain L ist frei von potentiell gefährlich Stoffen. In Hinsicht auf die Qualität ist der Preis für das Schloss mehr als fair. Das Bügelschloss Kryptonite New York Lock M18-WL (zum Preisvergleich) erreicht im aktuellen Test unter allen Fahrradschloss-Arten die beste Wertung im Bereich Aufbruchsicherheit. Hier müssen selbst die stabilsten Standard-Diebeswerkzeuge kapitulieren. Kryptonite führt das Bügelschloss daher auch unter seinen Modellen mit „hoher Sicherheit“ – was sich im gleichermaßen hohen Preis niederschlägt. Die beste Wertung im Test fährt das Schloss aber nicht ein, es kommt auf die Gesamtnote 1,7 („gut“).Die recht durchwachsene Bewertung der Handhabung liegt zum Teil an der Fahrradschloss-Art, denn die starren Bügelschlösser sind eben wenig flexibel. Zudem ist das Kryptonite New York Lock M18-WL aber auch deutlich schwerer als die Konkurrenten: 2,6 Kilogramm sind im Transport umständlich, vor allem da im Lieferumfang keine Halterung für den Fahrradrahmen enthalten ist. In der Prüfung der Haltbarkeit beanstanden die Tester auch, dass das Bügelschloss eher mäßig gegen Korrosion geschützt ist. Der Zylinder verschmutzt hingegen nicht und auch die drei mitgelieferten Schlüssel sind stabil. Einer der Schlüssel ist zudem mit einem praktischen LED-Licht ausgestattet.Schadstoffe fanden die Experten keine. Das Kryptonite New York Lock M18-WL ist frei von Weichmachern oder anderen unerwünschten Stoffen. Der Preis liegt auf einem gehobenen Niveau. Egal ob Sie ein teures oder preisgünstiges Fahrradschloss bevorzugen, hängt hauptsächlich von Ihren persönlichen Vorlieben ab. In puncto Sicherheit sind die meisten Schlösser zuverlässig, aber es gibt Qualitätsunterschiede in anderen Bereichen wie Handhabung und Schadstoffbelastung. Hier schneiden preisgünstige Modelle oft schlechter ab. Trotzdem gibt es bereits hochwertige Fahrradschlösser im Bereich von 30 Euro. Allerdings kosten viele erstklassige Modelle eher 80 Euro oder mehr. Einige Schlösser mit spezieller Technologie können sogar 150 oder 200 Euro kosten, obwohl der Mehrwert nicht unbedingt gegeben ist.  Fahrradschlösser lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:

  • Kabel-/Panzerkabelschlösser: Wie der Name schon sagt, wird hier ein flexibles Kabel (fast immer ein Stahlseil) benutzt, an dessen Enden das eigentliche Schloss sitzt. Diese Schlösser sind leicht, einfach zu handhaben und flexibel. Dafür bieten sie meistens nur einen sehr unzureichenden Schutz und sind eher Wegfahrsperren als echte Schlösser. Besser sind hier Panzerkabelschlösser, bei denen das Stahlseil zusätzlich von einer Stahlhülle ummantelt ist. Diese wird zusätzlich durch eine feste Textil- oder robuste Kunststoffschicht geschützt.
  • Bügelschlösser: Statt eines flexiblen Stahlkabels wird ein fester, U-förmiger Bügel benutzt, der in einem soliden Verschlussriegel steckt. Diese Schlösser gelten als praktisch aufbruchsicher, da an den dicken Stahlbügeln auch Bolzenschneider scheitern. Allerdings erkauft man die Sicherheit eines Bügelschlosses durch ein recht hohes Gewicht, zudem sind sie sperrig, da sie sich natürlich nicht so frei platzieren lassen wie ein Stahlkabel. Bügelschlösser werden üblicherweise mit einer Halterung fürs Fahrrad geliefert, denn sonst ist der Transport ziemlich schwierig.
  • Faltschlösser: Faltschlösser bestehen aus einzelne Stahlgliedern, die über Scharniere verbunden sind. Faltschlösser sind wie Bügelschlösser recht schwer, lassen sich aber dank ihrer Scharniere zu handlichen und kompakten Päckchen zusammenlegen. Sie sind dadurch flexibler als Bügelschlösser, aber bei weitem nicht so einfach in der Handhabung wie Kabelschlösser. Ihre schwächsten Stellen sind die Scharniere, die sich bei besonders günstigen Modellen häufig ohne große Probleme aufbrechen lassen.
  • Kettenschlösser: Kettenschlösser kombinieren gewissermaßen Bügel- mit Kabelschlössern. Statt eines Stahlkabels steckt in ihrem Innern allerdings eine stabile Stahlkette. Dadurch sind sie so flexibel wie ein Kabel-, zugleich aber so aufbruchsicher wie ein Bügelschloss. Das gilt allerdings nur, wenn die einzelnen Kettenglieder dick genug sind, ansonsten hat ein Bolzenschneider hier leichtes Spiel. Ein sicheres Kettenschloss bringt daher naturgemäß ein sehr hohes Gewicht auf die Waage. Es gibt sie in verschiedenen Längen. Stabile und schwere Kettenschlösser eigenen sich besonders für die stationäre Befestigung, für unterwegs sind sie häufig zu schwer. 
  • Smart-/Alarmschlösser: Hierbei handelt es sich um eine recht neue Art von Schlössern. Smartschlösser setzen eine App auf dem Smartphone voraus und sollen sich automatisch verschließen bzw. öffnen, wenn man sich vom Rad entfernt oder sich ihm wieder nähert. Klingt gut, erweist sich in der Praxis aber bislang als nicht wirklich funktionstüchtig, weshalb aktuell keines dieser Schlösser wirklich zu empfehlen ist. Praxistauglicher sind hier schon alarmgesicherte Schlösser, die laut Alarm schlagen, wenn sich jemand an ihnen zu schaffen macht. Zwar sind Sie nicht so aufbruchsicher wie etwa ein Bügel- oder Panzerschloss, setzen dafür aber auf den lauten Signalton, um potenzielle Diebe abzuschrecken. 
  • Schlüssel vs. Zahlencode: Beim Schloss selbst gibt es in jeder Kategorie unterschiedliche Schließmethoden, wobei es eher eine Geschmacksfrage ist, welche Methode man bevorzugt. Standard sind hier die klassischen Schlüssel (bei teureren Modellen besitzt ein Schlüssel auch eine LED, was das Auf- und Zusperren im Dunkeln erleichtert), daneben gibt es aber auch Zahlenschlösser. Schlüssel bieten den Vorteil, dass die Zahlenkombination nicht ausspioniert werden kann oder jemand durch puren Zufall ein Schloss öffnet. Dafür können Sie einen Schlüssel verlieren und der Schließzylinder kann durch Dreck und Staub verstopft werden. Bei Zahlenschlössern sammelt sich zwar ebenfalls Dreck an, aber der führt in der Praxis nicht zu einer vollständigen Blockierung des Schlosses.

Ein gutes Fahrradschloss muss vor allem das Fahrrad vor Diebstahl schützen beziehungsweise einem Dieb so lange standhalten, bis dieser wegen Zeitnot aufgibt. Denn je besser das Schloss, desto länger braucht der Dieb, um es zu kacken. Zudem sollte es einfach in der Handhabung und leicht zu transportieren sein.Auf die Länge kommt es an! Ist es zu klein, können Sie Ihr Rad nicht wirklich sicher abschließen; ist es zu lang, lässt es sich schwer transportieren und nimmt zudem gehörig an Gewicht zu. Bei Schlössern mit einem Schlüssel sollte der Schließzylinder einen Staubschutz besitzen. Bei der Aufbruchsicherheit sollte es Angriffen von Seitenschneidern, Bolzenschneidern und Sägen Widerstand leisten. Hier hat der ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club) festgelegt, dass ein Schloss einem dreiminütigen Angriff Stand halten muss.Gegen das Zersägen mit einem Winkelschleifer ist übrigens kein Schloss gefeit – damit kriegt man jeden Stahl irgendwann zerschnitten. Allerdings sind sie sehr laut und es muss viel Zeit investiert werden, um den harten Stahl eines Schlosses zu durchtrennen. Da Fahrraddiebe aber leise und schnell arbeiten, setzen sie in der Regel keine Winkelschleifer ein. Selbst das beste Schloss ist nur so gut, wie es eingesetzt wird. Folgende Verhaltensregeln sollte man beherzigen:

  • Abschließen: Ganz gleich, wie kurz Sie Ihr Rad unbeaufsichtigt lassen – ist Ihr Rad nicht abgeschlossen, braucht ein Dieb nur ein paar Sekunden, um damit zu verschwinden.
  • Anschließen: Abschließen ist gut, anschließen ist besser: Schließen Sie Ihr Rad möglichst immer an einen festen Gegenstand an (etwa einen Laternenpfahl oder ein Straßenschild). Andernfalls packt der Dieb Ihr abgeschlossenes Rad einfach auf einen Transporter.
  • Durchschließen: Das Schloss sollte immer Rad und Rahmen verbinden. Sonst montiert der Dieb einfach rasch das abgeschlossene Vorder- bzw. Hinterrad aus und nimmt Ihr Rad mit.
  • Sichtbar bleiben: Je abgelegener und versteckter Ihr Fahrrad abgestellt ist, desto reizvoller wird es für Diebe. Wann immer möglich, sollten Sie Ihr Rad gut sichtbar auf einem belebten Platz abstellen, am besten in erhöhter Position (was allerdings nur selten möglich ist). Vermeiden Sie nach Möglichkeit dunkle Hofeingänge oder schlecht einsehbare Seitenstraßen.
  • Doppelt schließen: Wenn Sie Ihr Rad für längere Zeit unbeaufsichtigt draußen stehen lassen müssen, sollten Sie nach Möglichkeit zwei Schlösser einsetzen. Da viele Diebe auf einen speziellen Schlosstyp spezialisiert sind, ist es eine gute Idee, zwei Schlösser unterschiedlichen Typs zu benutzen, etwa ein Panzerketten- und ein Bügelschloss.

Das bedeutet Lockpicking: Diebe haben generell zwei Möglichkeiten, ein Schloss zu knacken: Entweder durch den Einsatz von roher Gewalt, etwa mit einem Bolzenschneider. Oder durch Fingerspitzengefühl, indem sie den Schließmechanismus aushebeln. Hier gehen die Diebe gewissermaßen so vor, wie der Schlüsseldienst, der eine Haustür gewaltfrei öffnet. Diese Methode wird “Lock picking” genannt. Dagegen sind die wenigsten Schlösser wirklich gefeit, aber Lock picking setzt sehr viel Können, Erfahrung, Spezialwerkzeug und vor allem viel Zeit voraus. In der Praxis der Fahrraddiebe spielt Lock picking daher keine nennenswerte Rolle.

Wenn Ihr Fahrrad trotz allem gestohlen worden ist, lohnt sich ein Blick in die eBay-Kleinanzeigen. Manche Diebe stellen die geklauten Fahrräder zum Verkauf ein. Wie Sie ihr gestohlenes Fahrrad am effizientesten aufspüren, lesen Sie hier. 

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