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Dienstag Magazin: Kia EV6 GT schlägt Porsche, Tesla & BMW. Renault & CEA entwickeln V2G weiter. Neue Antriebsstränge für Volvo C40 & XC40 ab April. Audi setzt auf Second-Life-Batterien

Kia EV6 GT schlägt sie alle auf der Nordschleife … ?

Das französische Automagazin L’argus macht „etwas“ andere Tests, das sieht man schon auf den ersten Metern auf dem Nürburgring. Hier wird nahezu unter „Rennbedingungen“ (aber mit normalem Equipment) gefahren und das erkennt man schon daran, dass hier beim Kia EV GT-Allradler die Reifen in den Kurven quietschen, die Bremsen heftig eingesetzt werden und kräftig in den Kurven gegengelenkt wird um das Optimum rauszuholen und nicht „abzufliegen“.

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Kia EV6 GT: Der Preis ist heiss und bleibt knapp unter 70.000 Euro. Auf dem Nürburgring zeigte der Stromer den Testern von L’argus, dass es nicht immer BMW, Porsche oder Tesla sein muss – vor allem wenns um Ausdauer und Stabilität geht.

Die „GTs“ unter den Stromern

Elektroautos geizen nicht mit Leistung. Das Model S Plaid entwickelt über 1.000 PS, das Model 3 Performance 534 PS bei einem satten Drehmoment von 660 Nm. L’argus hat trotzdem bislang keine guten Erfahrungen mit „sportlichen“ Stromern gemacht. Die bisher getesteten Fahrzeuge enttäuschten auf ganzer Linie. Der Nürburgring ist halt eine andere Hausnummer als ein Drag-Track, wo es nur geradeaus geht. Der BMW i4 M50 war nach Ansicht der Tester nicht kurventauglich genug, das Model 3 Performance machte das zwar besser, verlor aber die Hälfte seiner Leistung in weniger als einer Runde und die Bremsen versagten bereits nach 3 (!) Kurven. Am meisten beeindruckte die kompromisslosen Racer aber der Porsche Taycan Turbo S, der allerdings ebenfalls nach nur einer Runde (!) in den Schildkrötenmodus umschaltete, um die überhitzten Batterien zu kühlen.

Kompromissloses Testen

Im richtigen Leben dürften die Ottonormalfahrer-Piloten dieser Elektro-Raketen kaum an ihre Grenzen kommen, aber wer als verkapptes Rennfahrzeug („Performance“) im Marketing positioniert wird, der sollte auch im Ernstfall dementsprechend funktionieren. Das war wohl der Grund, weshalb die Tester von L‘argus mit wenig Enthusiasmus den Kia EV6 GT auf den Nürburgring mitnahmen. Sie sollten sich tatsächlich irren. Der koreanische Performance-Stromer hat viele Vorurteile der Racer an absurdum geführt. In dieser heftigen Runde auf dem Nürburgring schnappten sich der Testfahrer mehr oder weniger alle „Touristen-Mitfahrer“ und machten weder vor M3 BMWs oder Porsche 911ern Halt. Beeindruckende Leistung – nicht nur vom Fahrer, sondern auch vom Fahrzeug.

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Ein echter Grand Tourisme mit Fähigkeiten für den gelegentlichen Abstecher auf die Rennstrecke.

Das Fazit könnte nicht beeindruckender sein

Vor allem das Preis-/Leistungsverhältnis des Koreaners fanden die Fahrer extrem gut. Das Temperaturmanagement der Batterie ist so ausgefeilt, dass man sogar 3 (!) Runden auf der Nordschleife drehen konnte, bevor die ersten Leistungseinbußen kamen. Auch die Bremsen funktionierten angemessen und das ohne auf Keramikversionen zurückgreifen zu müssen, wie beim Porsche Taycan. Ladegeschwindigkeit und Verbrauch beeindruckten ebenfalls. Wobei: der Verbrauch war zwar astronomisch aber doch besser als beim BMW und Porsche. 94 kWh in der Spitze seien, so die Tester ein gutes Ergebnis. Der BMW und der Porsche übertrafen hier mühelos die 130 kWh-Marke – womit schon geklärt wäre, wie kompromisslos die Herrschaften wirklich unterwegs sind …

Kia EV6 GT 585 PS: Furios auf dem Nürburgring!

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Entwickeln gemeinsam ein innovatives Ladegerät: Renault und das französische Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien CEA.

Bidirektionales Laden: Renault kooperiert mit CEA bei neuer Ladetechnik

Die Renault Group und das französische Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien CEA entwickeln gemeinsam ein bidirektionales Ladegerät mit sehr hohem Wirkungsgrad für Elektrofahrzeuge. Das kompakte und hocheffiziente System wird die Energieverluste beim Laden um 30 Prozent reduzieren und damit die Fahrzeugbatterie deutlich schneller mit Strom versorgen. Außerdem wird es Vehicle-to-Grid-tauglich sein (V2G) und Energie aus dem Akku in das Stromnetz zurückspeisen können, um den Netzbetrieb zu optimieren und die Schwankungen der erneuerbaren Energien auszugleichen. Das innovative Ladegerät wird bis zum Ende des Jahrzehnts in den Serienmodellen von Renault zum Einsatz kommen.

Weniger Energieverluste

Im Mittelpunkt des bidirektionalen Ladegeräts steht eine neue Architektur für elektronische Stromrichter, die direkt in das Ladegerät des Fahrzeugs integriert ist. Der Stromrichter ist das Ergebnis von fast drei Jahren Forschung und vereinigt elf gemeinsame Patente. Er besteht aus innovativen Materialien und ist kompakter als bisherige Systeme. Die neue Architektur, die auf Halbleitermaterialien mit breitem Bandabstand wie Galliumnitrid (GaN) oder Siliziumkarbid (SiC) basiert, ermöglicht es, die Energieverluste bei der Spannungsumwandlung um 30 Prozent zu verringern und die Wärmeentwicklung um den gleichen Betrag zu reduzieren, was wiederum die Kühlung des Systems erleichtert.

Neue Wandlerarchitektur

Diese neue Wandlerarchitektur ermöglicht eine Ladeleistung von bis zu 22 kW im dreiphasigen Betrieb, was ein schnelleres Aufladen des Fahrzeugs ermöglicht und gleichzeitig die Haltbarkeit der Batterie gewährleistet. Außerdem kann das Ladegerät bidirektional betrieben werden, so dass sich die in der Batterie gespeicherte Energie in das Netz zurückspeisen oder zur Deckung des Energiebedarfs eines autonomen Hauses verwenden lässt. Voraussetzung: Das Haus ist mit einem bidirektionalen Zähler ausgestattet. Die Lösung ist mit den Normen für elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) der Netze und des Fahrzeugs kompatibel.

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Batterien, Antrieb und Einstiegspreise haben sich mit der 2023er-Modellgeneration geändert. Volvo C40 und XC40 mit Single Motor starten ab 47.500 Euro (Core). Die Varianten mit Twin Motor (Plus) ab 59.900 Euro (C40) und 61.400 Euro (XC40).

Neue Antriebsstränge für Volvo C40 und XC40

Darüber hatten wir schon berichtet. Tatsächlich waren die neuen Motorisierungen und Batterien schon im November/Dezember inoffiziell „draussen“. Alle Neubestellungen bezogen sich da bereits auf die neuen überarbeiteten elektrischen Plattformen.

Vollelektrischer Hinterradantrieb

Wer sich für den neuen Hinterradantrieb entscheidet, kann nun zwischen zwei Varianten wählen. Das 175 kW (238 PS) starke Einstiegsmodell mit Single Motor bietet drei Prozent mehr Leistung als das bisherige Pendant mit Frontantrieb. In Verbindung mit der 69-kWh-Hochvoltbatterie, die eine verbesserte Kühleffizienz aufweist, fährt der Volvo XC40 Recharge Pure Electric bis zu 460 Kilometer (nach WLTP-Zyklus) weit statt der ursprünglichen 425 Kilometer. Die Reichweite des Volvo C40 Recharge mit Single Motor klettert von 438 auf 476 Kilometer. An 150-kW-Schnellladestationen beträgt die Zeit für das Laden von zehn auf 80 Prozent rund 27 Minuten.

In Kombination mit dem größeren 82-kWh-Akku kommt ein 185 kW (252 PS) starker Elektromotor an der Hinterachse zum Einsatz. Der Volvo XC40 Recharge Pure Electric legt damit bis zu 515 Kilometer zurück, sein Crossover-Pendant Volvo C40 bis zu 533 Kilometer. Der anschließende Ladestopp von zehn auf 80 Prozent dauert ebenfalls nur rund 27 Minuten, da sich der größere Akku sogar mit bis zu 200 kW Gleichstrom laden lässt.

Verbessertes Allradmodell

Auch die Allradvariante soll zum neuen Modelljahr profitieren, das ab April 2023 produziert wird. Neue Antriebe und mehr Reichweite: Anstelle der 150 kW (204 PS) starken Elektromotoren an beiden Achsen findet sich vorne nun ein neuer 110 kW (150 PS) starker Asynchron-Elektromotor und hinten der von Volvo selbst entwickelte 190 kW (258 PS) starke Permanentmagnet-Elektromotor.

In Verbindung mit dem 82-kWh-Akku und einer verbesserten Batteriekühlung soll die Reichweite des Volvo XC40 Recharge Twin Motor AWD um 62 Kilometer auf bis zu 500 Kilometer klettern. Der Volvo C40 Recharge Twin Motor AWD schafft laut Volvo bis zu 507 anstelle der bisherigen 451 Kilometer.

Zur verbesserten Effizienz und Reichweite tragen laut Unternehmen auch aerodynamische Modifikationen am Exterieur bei: Die neuen 19-Zoll-Leichtmetallfelgen untermauern nicht nur die sportlich-elegante Optik der beiden Volvo Elektroautos, sondern verringern auch den Luftwiderstand.

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Alexander Jakob (r.), Leiter der Werkstrukturplanung Neckarsulm, und Jannik Mastall, Projektverantwortlicher für den Ausbau der Ladeinfrastruktur am Standort vor den neuen Lade-Cubes: Jeder Cube speichert eine Energiemenge von rund 525 kWh.

Ladeinfrastruktur: Cleveres Loadbalancing mithilfe von Second-Life-Batterien

Der Audi-Standort Neckarsulm schafft 72 zusätzliche Ladepunkte für E-Fahrzeuge durch den Einsatz sogenannter Cubes, die gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien als Stromspeicher nutzen. Die Second-Life-Batterien stammen aus zerlegten Erprobungsfahrzeugen von Audi.

In jedem der drei eingesetzten Cubes fungieren jeweils 198 ausgediente Batteriemodule mit je zwölf Zellen als Energiespeicher. Die Kapazität lässt sich erweitern. In jedem der Cubes ist Raum für 132 weitere Module vorhanden. Zusammen speichern die Containerwürfel am Standort in Neckarsulm eine Energiemenge von 1,58 MWh.

Vorteile: eine 70 kW Zuleitung genügt

Eine 70-kW-Zuleitung pro Cube genügt, um die Speichermodule über Nacht aufladen zu können. Mitarbeiter und Besucher können diese über Wallboxen mit einer Ladeleistung von jeweils 11 kW für ihre E-Autos nutzen. Eventuelle Bedarfsspitzen federt der Puffer aus den gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien ab. „Aus der relativ geringen Anschlussleistung mit 70 kW gewinnen wir dank der Batterien in den Cubes 300 kW Ladeleistung für die Wallboxen“, erklärt Jannik Mastall, Projektverantwortlicher für den Ausbau der Ladeinfrastruktur am Standort. Das System funktioniert wie eine Regentonne. Die einfließende Anschlussleistung wird konstant in die Energiespeicher geleitet. Zukünftig könnten Photovoltaikmodule zusätzliche grüne Energie für die Cubes liefern.

e-engine meint: Gute Idee aber etwas maue Ladeleistung. Hier hätte man sich etwas mehr erwartet. Aber man sollte nicht meckern, ein Anfang ist gemacht, das „zweite Batterie-Leben“ funktioniert und entlastet das Stromnetz.

Fotos: Kia, Audi, Renault, Volvo, L’argus (Youtube Stills)

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