- Erhöhungen nicht nur im VW-Konzern
- Das steckt hinter den Preiserhöhungen
- Immer höhere Ersatzteilpreise: Was kann ich tun?
Viele Marken betroffen
Autohersteller erhöhen Ersatzteilpreise drastisch
Kompletträder: 8.5 Prozent teurer. Originalzubehör wie Fußmatten: durchschnittlich um 6,5 Prozent teurer. Motoröl: ein um acht Prozent höherer Preis. Bei Volkswagen Pkw sind die Preise für Ersatz- und Zubehörteile zum Jahreswechsel deutlich gestiegen – und nicht nur dort. Im gesamten VW-Konzern – und auch bei anderen Marken – wurde an der Kostenschraube gedreht. Laut dem Branchenmagazin “autohaus.de” sind Exklusivteile für die Kernmarke VW Pkw und für Seat um durchschnittlich sieben Prozent teurer geworden. Audi nimmt sechs Prozent mehr, Skoda 6,4 Prozent.
Erhöhungen nicht nur im VW-Konzern
Auch Mercedes-Benz hat die Preise um durchschnittlich drei Prozent angehoben – “deutlich unter der aktuellen Inflationsrate”, wie der Konzern auf Anfrage von t-online schreibt. Von Kia heißt es: “Die finale Preiskalkulation für das Jahr 2023 wurde noch nicht abgeschlossen. Auf Basis der vorliegenden Informationen ist von einer Preissteigerung für das gesamte Kia-Teilesortiment auszugehen.” Detaillierte Zahlen könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen. Ein Sprecher von Ford antwortete, man wolle sich aus Wettbewerbsgründen nicht zur Preisgestaltung der Serviceangebote äußern. Weitere Hersteller wie BMW, Toyota oder Hyundai haben bislang nicht auf die Anfrage geantwortet.
Das steckt hinter den Preiserhöhungen
Doch das nur die eine Seite der Medaille, denn die Autohersteller haben in der Vergangenheit ihre Marktmacht immer wieder für Preiserhöhungen genutzt: Im Oktober 2022 kritisierte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zuletzt, dass die Preise für Ersatzteile deutlich gestiegen sind; innerhalb eines Jahre um acht Prozent. Im Jahr 2020 waren es sechs Prozent.
・Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um 22 Prozent nach oben ging, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um mehr als 55 Prozent, so der Verband.
Das hängt in vielen Fällen mit einem Quasi-Monopol der Autohersteller zusammen: Der sogenannte Designschutz schützt aktuell nicht nur das Design eines Autos, sondern aller sichtbaren Karosserie-Ersatzteile wie Kotflügel, Motorhauben, Außenspiegel oder Türen. “Autofahrer und Werkstätten können viele Ersatzteile nur vom Hersteller des Autos kaufen, es gibt auf diesem Markt keinen freien und fairen Wettbewerb”, heißt es vom GDV. Die bestehenden Rechte der Autohersteller sollen aber noch bis 2045 bestehen bleiben.
Immer höhere Ersatzteilpreise: Was kann ich tun?
Kleine Ersatzteile statt kompletter Bauteile finden Sie häufig beim Autoverwerter für wenig Geld. Und oft hat eine freie Werkstatt günstigere Lösungen parat als die teure Vertragswerkstatt. Denn auch wenn die Werkstatt etwas anderes behaupten mag: Es muss nicht immer das Original-Bauteil vom Hersteller sein (es sei denn, es handelt sich eben um Teile mit Designschutz). Reifen, Fußmatten oder andere Zubehörteile bekommen Sie häufig auch als No-Name-Produkt. Welche Alternativen es noch gibt, lesen Sie ausführlich in diesem Artikel und außerdem erfahren Sie in diesem Text, wie Sie Ersatzteile in der Werkstatt günstiger bekommen. Aber Vorsicht: Der Handel mit gefälschten Ersatzteilen floriert.
Bei der Autoreparatur können Sie außerdem Geld sparen, indem Sie selbst Hand anlegen. Was Sie ruhig selbst machen können und wovon Sie unbedingt die Finger lassen müssen.