Finanzen

Tesla

Wirtschaft

Wirtschafts-nachrichten

Auch Tesla betroffen: Diese E-Autos werden wegen Zöllen jetzt teurer

auch tesla betroffen: diese e-autos werden wegen zöllen jetzt teurer

BYD holt mit riesigen Frachtern E-Autos nach Europa.

Die deutsche Autoindustrie durchlebt derzeit schwere Zeiten – und muss jetzt auch noch mit einer riskanten Abschottungspolitik der EU-Kommission umgehen. Diese hat entschieden, Strafzölle auf chinesische E-Auto-Importe zu erheben. Die genaue Höhe der Zölle richtet sich nach den in China erhaltenen Subventionen, die nach Ansicht der Kommission den Wettbewerb verzerren. Nachlässe gibt es wiederum, wenn der jeweilige Hersteller aus China in den vergangenen Monaten umfänglich mit der EU kooperiert hat.

Bevor die Maßnahmen am 30. Oktober in Kraft getreten sind, galt bereits ein einheitlicher Einfuhrzoll von zehn Prozent auf Elektroautos aus China. Der führende chinesische Hersteller BYD zahlt künftig 17 Prozent mehr, also insgesamt 27 Prozent, wenn er seine E-Fahrzeuge in die EU verschifft. Beim Geely-Konzern addiert sich der Betrag auf 28,8 Prozent, beim VW-Partner SAIC sogar auf 45,3 Prozent.

Der US-Autobauer Tesla, der eine Gigafabrik in Shanghai betreibt, kommt mit insgesamt 17,8 Prozent relativ glimpflich davon, wird aber ebenfalls zur Kasse gebeten. Den niedrigeren Betrag erklären die EU-Verantwortlichen damit, dass Tesla in China ohne Partner produziert und damit vergleichsweise geringe staatliche Unterstützung erhalten hat.

Einfluss Deutschlands in der EU sinkt

Die deutsche Automobilindustrie hatte sich vehement gegen EU-Strafzölle auf chinesische E-Auto-Einfuhren ausgesprochen, obwohl damit (gerade nach den US-Zollschranken) mehr Konkurrenz ins Land kommen wird. In ihrer Ablehnung stimmen die Manager mit der Regierung überein. Bundesverkehrsminister Volker Wissing erklärte zum Beispiel: „Frau von der Leyen sollte von ihren Strafzöllen und einer drohenden Sanktionsspirale dringend absehen.“ Protektionismus und Handelsbarrieren würden die deutsche Wirtschaft letztlich nur „beschädigen“.

Ursula von der Leyen wurde 2019 zur Präsidentin der EU-Kommission gewählt. Den eher überraschenden Personalvorschlag brachte damals der französische Präsident Emmanuel Macron ein.

Droht jetzt ein Handelskrieg?

Die Folgen der Zollmaßnahmen sind bisher nicht absehbar und hängen maßgeblich von der Reaktion Chinas ab. Eine der Folgen dürfte sein, dass importierte Elektroautos in der EU teurer werden, was sich negativ auf das Erreichen der Green-Deal-Ziele auswirken könnte. Denkbar ist auch, dass sich aus den Strafzöllen ein Handelskrieg entwickelt, der den Welthandel erschwert. Das könnte die Exportnation Deutschland besonders hart treffen. So würde zum Beispiel eine Zusatzsteuer auf Luxus-Verbrenner der deutschen Autoindustrie besonders zusetzen. Dasselbe gilt für neue Auflagen bei der Produktion in China selbst, denn die deutschen Autobauer sind hier sehr aktiv. Ebenfalls als nachteilig könnte sich erweisen, wenn die Zölle den Prozess beschleunigen, dass chinesische Hersteller eigene Werke in Europa errichten und damit potenziell für Überkapazitäten sorgen. Die Werke und Arbeitsplätze würden voraussichtlich eher in Osteuropa gebaut, die Autos aber in der gesamten EU verkauft.

Auch wenn die Zölle jetzt in Kraft getreten sind, wird weiter über alternative Wege verhandelt. Innerhalb der EU gehen die Meinungen zum Für und Wider bei diesem Thema weit auseinander. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist für Zölle auf E-Autos aus China.

TOP STORIES

Top List in the World