Mercedes Batterie-Recyclingfabrik Kuppenheim: Das mechanische Verfahren sortiert in einem komplexen, mehrstufigen Prozess Kunststoffe, Kupfer, Aluminium und Eisen sortenrein aus – Bildnachweis: Mercedes
Bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Elektromobilität
Mercedes hat heute am 21. Oktober 2024 in Kuppenheim, Süddeutschland, die erste Batterie-Recyclingfabrik Europas mit integriertem mechanisch-hydrometallurgischem Verfahren eröffnet. Diese Anlage stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Elektromobilität dar. Sie ermöglicht eine Rückgewinnung von mehr als 96 % der wertvollen Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt, die zur Herstellung neuer Batterien für Elektrofahrzeuge eingesetzt werden können. Mit diesem Projekt möchte das Unternehmen den Rohstoffverbrauch verringern und den Kreislauf für Batterien schließen.
Überprüfung des Ladezustands von Batteriemodulen – Bildnachweis: Mercedes
Die Fabrik wurde mit Unterstützung des Technologiepartners Primobius sowie verschiedener deutscher Forschungseinrichtungen entwickelt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Sie ist Teil der Strategie von Mercedes, die komplette Wertschöpfungskette von Batteriesystemen abzudecken, von der Entwicklung neuer Batteriezellchemien bis hin zum Recycling. Zudem wird die Anlage bilanziell CO₂-neutral betrieben und komplett mit Grünstrom versorgt.
Mercedes Batterie-Recyclingfabrik Kuppenheim: Das mechanische Verfahren sortiert in einem komplexen, mehrstufigen Prozess Kunststoffe, Kupfer, Aluminium und Eisen sortenrein aus – Bildnachweis: Mercedes
Innovatives Recyclingverfahren mit hoher Effizienz
Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren nutzt die neue Recyclingfabrik ein mechanisch-hydrometallurgisches Verfahren, das effizienter und weniger energieintensiv ist. Während mechanische Prozesse Materialien wie Kunststoffe, Aluminium und Kupfer sortieren, konzentriert sich der hydrometallurgische Teil auf die Rückgewinnung der sogenannten „schwarzen Masse“. Dabei handelt es sich um elektrodenaktive Stoffe, die wichtige Metalle wie Kobalt und Lithium enthalten. Dieses Verfahren arbeitet mit niedrigen Temperaturen und minimiert so den Energieverbrauch.
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Die Fabrik wird jährlich rund 2.500 Tonnen Altbatterien recyceln, woraus Material für die Produktion von etwa 50.000 neuen Batteriemodulen gewonnen werden kann. Diese Module kommen in den vollelektrischen Mercedes Fahrzeugen zum Einsatz. Der Standort Kuppenheim ist Teil der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens, die auch den 2024 eröffneten Mercedes eCampus in Stuttgart-Untertürkheim einbezieht, wo neue Batteriezellen entwickelt werden.
Durch die Nutzung aufbereiteter Batterien als Ersatzteile und die Implementierung von stationären Energiespeichern wird der Kreislaufgedanke konsequent umgesetzt. Mercedes Energy, ein Tochterunternehmen, betreibt zudem sogenannte „Second-Life“-Speicher, die Batterien nach ihrer Nutzung in Fahrzeugen in stationären Speichersystemen weiterverwendet.
Preise und Investitionen
Mercedes investierte für den Aufbau der Fabrik einen zweistelligen Millionenbetrag, um die Kreislaufwirtschaft in Deutschland zu fördern. Diese Investition stärkt nicht nur den Standort Kuppenheim, sondern auch den Automobilsektor in Deutschland als Leitmarkt für innovative und nachhaltige Technologien.
