10.10.2024 06:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
©Â Foto: Dacia
Die rumänische Renault-Tochterfirma Dacia enthüllt auf dem Pariser Autosalon ihr bisher größtes Modell. Das Mittelklasse-SUV Bigster hält dabei, was der Name verheißt. Es ist wirklich “groß”, rückt mit seiner Länge von fast 4,60 Meter in die Mittelklasse auf. Preislich bleibt er aber eher klein.
Vor über drei Jahren, inmitten der weltweiten Corona-Tristesse, überraschte der Renault-Ableger Dacia mit dem Prototypen eines neuen Modells. Der Aufsteiger in die Mittelklasse soll Bigster heißen, das günstigste SUV in einer nach wie vor hoch begehrten Auto-Kategorie werden und alles bieten, was deren Fans nun mal erwarten. Jetzt lässt Dacia die Hüllen zum Serienmodell fallen, der 4.60 Meter lange Dacia ist fit für den Marktstart im Frühjahr. Als Hybridmodell bleibt er unter 30.000 Euro, als Verbrenner unter 25.000 Euro. Für viele Dacia-Liebhaber dürfte es aber enttäuschend sein, dass es keinen Diesel geben wird. Dafür verspricht Dacia aber eine Variante mit Allradantrieb, die mit einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Motor kombiniert wird.
Dacia Bigster: Cooles und bezahlbares Modell
Natürlich haben es nicht alle Ideen aus dem Showmodell von 2021 in die Serie geschafft. Dennoch hält der Bigster das Dacia-Versprechen, ein “cooles” und bezahlbares Modell auf die Räder zu stellen. Die Gestaltung der Frontpartie greift die Linie des fast 30 Zentimeter kürzeren Verkaufshits Duster auf. Bei beiden fällt die Motorhaube zum schmalen Kühlergrill hin leicht ab. Dessen jeweilige Enden zeigen ein “Y”, das sich mit einer waagrechten Linie zum Tagfahrlicht vereint. Selbstbewusst wird das Dacia-Logo in die Mitte genommen. Darunter ein Lufteinlass-Maul mit rechteckiger Wabenstruktur, das nach unten hin von einer Art Unterboden-Schutz gehalten wird. Ein uriger SUV-Look also, beim Bigster aber eben eine Nummer größer als beim Duster.
Dacia Bigster (2025)
Hier ist auch ein dreiteiliges “Sleep Pack” zu finden, dass in weniger als zwei Minuten aufgebaut werden kann und passgenau den Maßen des Dacia angepasst ist. Das entstehende Doppelbett ist 1,90 Meter lang und 1,30 Meter lang. Auf der Reise wird der Autobahnrastplatz zum Ersatz-Hotel. Premiere bei Dacia feiert auch ein 1,20 Meter gläsernes Panorama-Dach. Es lässt sich mit einer Dreh-KippFunktion um 35 Zentimeter elektrisch öffnen. Das Panoramadach ist beim Topmodell “Extreme” serienmäßig.
Innenraum: Geräumigkeit, Komfort und Platz
Die nötigen Infos für den Fahrer liefert ein 10,1-Zoll-Zentralmonitor und ein ebenso großes Display hinter dem Lenkrad. Längst vorbei ist die Dacia-Pionierzeit, in denen die Besitzer auf die meisten Segnungen der modernen Elektronik verzichten mussten. Wer den Allradler bestellt, kann fünf Fahrmodi für Ausflüge ins Gelände nutzen. Beispiele sind spezielle Einstellungen für die Fahrt auf Schnee, auf Matsch und Sand oder für das Abbiegen in schwieriges Gelände, bei dem Kraft je nach Bodenhaftung auf die Achsen verteilt wird.
Power einer kleinen Batterie
Eine rein elektrische Version des Bigster ist nicht vorgesehen. Doch das Top-Modell Hybrid 155, dessen Preis unter 30.000 Euro bleiben soll, nutzt zumindest zeitweise auch die Power einer kleinen Batterie (1,4 kWh) und eines Elektromotors. Sie wird durch Rekuperation ständig unter Strom gehalten, so dass laut Dacia im Stadtverkehr gut 80 Prozent der Fahrzeit mit abgeschaltetem Verbrenner gefahren werden kann. Das Gesamtsystem liefert 114 kW / 155 PS und eine Durchzugskraft von 170 Nm. Details über Verbrauch und Leistungsdaten behält Dacia noch bis Januar 2025 ebenso für sich wie die genauen Preise. Das gilt auch für die Bigster-Variante, die neben Benzin auch Autogas (LPG) nutzen kann. Mit beiden Kraftstoffen kombiniert ist mit dem Bigster ECO-G 140 eine Reichweite von 1.450 Kilometern pro Tankfüllung möglich.
Die Ausstattung des Riesenbabys vom Balkan ist je nach gewählter Variante durchaus beachtlich. Abstandsradar, elektrische Heckklappe, Sound-Audiosystem mit 6 Lautsprechern, Bergabfahrhilfe, Rückfahrkamera oder ein Navigationssystem mit Live-Verkehrsdaten. Dacia ist erwachsen geworden und endgültig auch im digitalen Leben angekommen.
Dacia Duster (2024)