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Cupra Formentor VZ 1.5 e-HYBRID (2024) im Test

Was bringt das Facelift dem beliebten SUV?

cupra formentor vz 1.5 e-hybrid (2024) im test

Als temporärer Besitzer eines Cupra Formentor lernt man ganz neue Begriffe: Fortifikatorisch. So sagt es ein Architekt, der am Ende seines Spazierganges auf eben jenen Cupra trifft. Und interessiert bis begeistert um das Auto herumgeht. Was er noch nicht weiß: Hier steht schon das Facelift des beliebten SUVs.

Hinter dem Steuer tritt ein bekanntes Phänomen auf: Man achtet bewusstet darauf, wie viele Fahrzeuge des eigenen Typs einem begegnen. Und im Fall des Formentor sind das nicht eben wenige. Dieser Cupra ist erfolgreich, wohl auch, weil er sehr eigenständig ist und keine Brüder mit anderem Logo hat.

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Mehr als 120.000 Auslieferungen weltweit im vergangenen Jahr, um genau zu sein. Ein Plus von 23 Prozent gegenüber 2022. Nicht schlecht.

Trotzdem hat man dem Formentor (benannt nach Cap Formentor auf Mallorca) nun nach gut vier Jahren ein Facelift spendiert. Hintergrund ist die Schaffung eines neuen Familiengesichts im Stil des Terramar, auch der Leon hat es bekommen.

Schnelle Daten Cupra Formentor VZ 1.5 e-HYBRID (2024)
Motor Vierzylinder-Benziner, 130 kW (177 PS) plus E-Motor 85 kW (116 PS), Systemleistung 200 kW (272 PS)
Getriebe 6-Gang-DSG
Drehmoment 400 Nm Systemdrehmoment
Kofferraumvolumen 345 Liter – 1.185 Liter
Preis 52.590 Euro

Exterieur | Interieur | Antrieb | Fahreindrücke | Verbrauch/Preis | Fazit

Exterieur

Noch am deutlichsten sichtbar wird die Modellpflege an den neuen Matrix-LED-Scheinwerfern mit dreieckigen Elementen. Der Tavascan lässt grüßen. Darüber hinaus wurden die Lufteinlässe und der Kühlergrill überarbeitet, was die Frontpartien aggressiver, aber auch bündiger wirken lässt. Am Heck gibt es einen LED-Leuchtbalken mit ebenfalls beleuchtetem Cupra-Logo und noch mehr Dreiecken.

So weit, so gut. In jedem Fall steht der “neue” Formentor wuchtig da und zieht die Blicke auf sich. Fortifikativ eben. Was übersetzt in etwa “wehrhaft” bedeutet, die Fortifikation ist eine militärische Befestigung. Vielleicht liegt es auch an der oliv-goldenen Mattlackierung für 2.265 Euro extra.

Abmessungen Cupra Formentor VZ 1.5 e-HYBRID (2024)
Länge 4.451 mm
Breite 1.839 mm
Höhe 1.537 mm
Radstand 2.679 mm
Kofferraum 345 – 1.185 Liter
Leergewicht 1.742 kg
Zuladung 533 kg
Stützlast 80 kg
Anhängelast 1.700 kg

Wir würden es so sagen: Entweder man liebt dieses Design oder man hasst es. Ein Statement ist es allemal. Schade: Der Plug-in-Hybrid schränkt den Kofferraum auf nur 345 Liter ein, bis zu 450 Liter sind es bei den anderen Antrieben.

Interieur

Der neue Formentor empfängt seine Insassen mit einer dynamischen Lichtzeremonie in der Front- und Heckbeleuchtung des Fahrzeugs, zudem wird das Markenlogo auf den Boden sowie auf die beleuchtete Türschwelle projiziert. Auch innen gibt es je nach Ausstattung eine Lichtleiste entlang des gesamten Cockpits, an den Türen übernimmt diese auch die Funktion des Totwinkel-Warners.

Die Oberflächen des Armaturenbretts sind mit parametrischen 3D-Mustern versehen. Die Mittelkonsole wurde neu gestaltet – mit verbesserten Materialien, um die Qualität des Innenraums zu erhöhen, einschließlich des weichen Materials an der Seite der Mittelkonsole mit Nahtdetails. Die kupferfarbenen Akzente im gesamten Innenraum, einschließlich der Lüftungsdüsen, prägen den Stil.

Unser Eindruck: Exzessiv Premium ist das zwar nicht, aber alles fühlt sich gut an und die Qualität stimmt. Das Gesamtbild hängt auch davon ab, ob man optional das Dinamica-Kunstvelours oder gar Leder ordert.

Ein neues und verbessertes HMI ist im digitalen Cockpit hinter dem Lenkrad sowie im größeren (und serienmäßigen) 12,9-Zoll-Infotainmentsystem mit einem beleuchteten Schieberegler implementiert.

Das Infotainmentsystem verfügt laut Cupra über einen verbesserten App-Bereich, Widgets und einen Klima-Bereich für eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche. Hier dreht sich alles um Einfachheit, Personalisierung und modernes Design. Die Klimasteuerung ist jetzt nahtlos in den Bildschirm des Hauptgeräts integriert, sodass alle Fahrzeugfunktionen und Assistenten mit nur einem Klick erreichbar sind.

Ideal erscheint uns diese Lösung immer noch nicht, weil es an rudimentären Drehknöpfen oder echten Tasten mangelt. Aber die Bedienung ist nun weniger fummelig. Kritik gibt es für die wenig überzeugende Sprachsteuerung und die Software. Das Navi zeigt Autobahnabfahrten mit dem passenden Schild an. Nur leider verschwindet es danach oft nicht mehr. Und auch auf die Verkehrslage reagiert das Navi kaum. Hier gefallen uns werksseitige Google-Lösungen wie etwa bei Renault besser.

Antrieb

Der neue Cupra Formentor verfügt über zwei e-HYBRID-Antriebsoptionen der nächsten Generation: mit 150 kW (204 PS) und 200 kW (272 PS) Leistung. Wir haben die stärkere Maschine getestet. Rund 4.000 Euro liegen zwischen beiden PHEV, auch vor diesem Hintergrund ergibt der größere davon mehr Sinn.

Beide Varianten sind mit dem neuen 1.5-TSI-Motor (150 respektive 177 PS Leistung), einem Elektromotor und einem größeren Batteriepaket ausgestattet, das jetzt 19,7 kWh (netto) bietet. Damit soll der neue Formentor eine rein elektrische Reichweite von mehr als 100 Kilometer bieten. Die Batterie kann jetzt unterwegs mit bis zu 50 kW (Gleichstromladung) oder zu Hause mit einer 11-kW-Wallbox (vorher 3,6 kW) schnell aufgeladen werden.

Fahreindrücke

Um gleich den Punkt elektrische Reichweite abzuhandeln: Die über 100 Kilometer schafft er, mit voller Ladung lagen wir bei rund 110 km. Natürlich geht der Saft ziemlich flott wieder flöten, wenn man sich auf die Autobahn begibt. Wer dort daheim ist, wählt besser den 2.0 TDI mit 150 PS.

Viel sinnvoller ist der reine Strom-Modus in der Stadt oder bei kurzen Strecken zur Arbeit. In solchen Fällen kann der Akku einige Tage genügen. Doch auch bei nominell leerer Batterie arbeitet der Antrieb als Hybrid, bergab und beim Bremsen wird rekuperiert und sehr kurze Distanzen sind immer noch elektrisch machbar. 

Cupra Formentor VZ 1.5 e-HYBRID (2024) im Test

Extrem laufruhig agiert der Vierzylinder-Benziner nicht, aber auch nicht störend. Wünschenswert wäre aber ein Gang mehr beim serienmäßigen 6-Gang-DSG. Leider sorgte die verbaute 19-Zoll-Bereifung für laute Abrollgeräusche. Als durchaus agil erweist sich die serienmäßige Progressivlenkung.

Verbrauch/Preis

Was ergibt sich für ein Verbrauch in den verschiedenen Betriebszuständen? Rein elektrisch sind 12,6 kWh machbar, das hängt aber stark vom Streckenprofil ab. Ähnlich mit leerem Akku: Zwischen 5,9 und 6,4 Liter inklusive Autobahn, auf einer Langstrecke mit fast nur Autobahn 6,9 Liter. Testverbrauch insgesamt: Fast exakt sechs Liter. Annehmbare Werte für über 1,7 Tonnen Leergewicht.

Sieht die deutsche Preisliste auch annehmbar aus? Los geht es bei 52.590 Euro. Kein Pappenstiel, immerhin ist hier bereits die völlig ausreichende VZ-Ausstatungslinie mit vielen Dingen inkludiert. Wer sich nur an der Optik ergötzen will: Der billigste Formentor mit 1.5 TSI und 150 PS kostet 39.420 Euro. 

Fazit: 7,5/10

Der überarbeitete Formentor bleibt ein Hingucker in der Masse. Verbesserungen im Innenraum stehen Schwächen bei Bedienung und Software gegenüber. Der verbesserte Plug-in-Hybrid gefällt mit großer elektrischer Reichweite. Ob man diese Technik persönlich braucht, bleibt jedem selbst überlassen, zumal Cupra auch konventionelle Benziner und Diesel anbietet. 

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