Tests

Wir testen den Elektro-GV70 im Alltag

Mit dem Genesis Electrified GV70 erweitert ein leistungsstarker E-SUV unseren Dauertest-Fuhrpark. Hier sammeln wir unsere Erfahrungen mit dem Allrad-SUV, den wir im August 2023 mit einem Kilometerstand von 1.447 übernommen haben.

wir testen den elektro-gv70 im alltag

© Tyson Jopson

Im Spätsommer erwärmte der Genesis Electrified GV70 noch unsere Gemüter mit Luxus-Leistung. Jetzt im Winter sehnt der E-SUV wieder den Sommer herbei.

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© Tyson Jopson

Warum? Die WLTP-Reichweite von 455 km schrumpft in der kalten Jahreszeit bisweilen auf die Hälfte.

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Tadelos dagegen: das luxuriöse Interieur und der hohe Fahrkomfort.

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Der Testverbrauch beläuft sich nach gut 11.000 gefahrenen Kilometern auf 28,5 kWh/100 km.

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Geteilte Frontscheinwerfer als charakteristisches Designmerkmal.

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Im Infotainment lässt sich unter anderem die Stärke der Rekuperation einstellen.

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Dreh-Drücksteller fürs Infotainment und die Fahrstufen in direkter Nachbarschaft.

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Das Ladekabel passt ins kleine Fach unter der Fronthaube – aber nur sorgfältig und eng zusammengerollt.

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Auch der eigentliche Kofferraum nimmt kein sperriges Gepäck auf, dafür ist das Rollo viel zu niedrig angebracht.

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Tiefe Handy-Ladeschlale mit Induktionsfunktion.

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Hinten sitzt man gut und ist aufmerksam umsorgt, etwa von der optionalen Massagefunktion und dem aufpreispflichtigen Audiosystem von Lexicon.

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Im August kam der Elektro-GV70 auf einem trailer zu uns.

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Genesis Electrified GV70

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Der Kilometerstand bei der Übergabe: 1.447

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Dieser Artikel wächst mit dem Kilometerstand unseres Genesis Electrified GV70. Die neuesten Einträge stehen immer ganz oben, ältere wandern somit nach unten. Über das ausklappbare Inhaltsverzeichnis können Sie schnell zwischen den einzelnen Kapiteln wechseln.

Genesis Electrified GV70: Die wichtigsten Daten & Fakten

    Grundpreis: 69.580 Euro, Testwagenpreis bei Übernahme (4.8.2023): 86.550 EuroSystemleistung: 360 kW (490 PS), Akku-Kapazität: 77,4 kWh, Verbrauch (WLTP): 19,2 kWh/100 km, Reichweite (WLTP): 455 km0–100 km/h: 4,2 s, Höchstgeschwindigkeit: 235 km/hL × B × H: 4.715 × 1.910 × 1.630 mm, Radstand: 2.875 mm, Kofferraum vor/hinten: 25/503-1.678 l, Leergewicht/Zuladung: 2.310/535 kg

Im Winter sinkt die Reichweite deutlich

1.1.2024, KM 12.482

Dass der Genesis Electrified GV70 ein Sommerfahrzeug ist, war bei Übernahme des Testwagens Anfang August nicht augenscheinlich. Gut sechs Monate und rund 11.000 gefahrenen Kilometer später ist klar: Den Winter mit all seinen Begleiterscheinungen, den mag der batterieelektrische SUV trotz Allradantrieb weniger. 455 Kilometer gibt der Hersteller nach WLTP an, 335 Kilometer schaffte der GV70 auf unserer standardisierten Eco-Runde – gefahren bei einer Temperatur von zehn Grad. Bei Minusgraden aber, wenn nicht nur der Innenraum, sondern auch Sitz und Lenkrad via Batterie gewärmt werden, bleibt vom WLTP-Versprechen zuweilen nicht viel mehr als die Hälfte.

Entsprechend sind Pausen beim Verreisen häufig und richten sich streng nach der Lage der Ladesäulen. Sie werden übrigens zuverlässig als Zwischenstopp erkannt, sofern man sich zum gewünschten Ziel navigieren lässt. Wer jedoch schlicht per Sprachbefehl zur nächsten HPC-Möglichkeit geleitet werden möchte, um über diesen Weg die 77-kWh-Batterie fürs Schnellladen vorkonditionieren zu lassen, der blickt irritiert auf die angezeigten Ergebnisse: Einem Kollegen wurde ein Ladepark in etwa 170 Kilometer Entfernung vorgeschlagen – der nächste lag allerdings nicht einmal eine halbe Stunde entfernt und bot eine reichhaltige Auswahl an Stromquellen von 150 bis 300 kW.

Jene, die bereits genannten HPC-Varianten mit besonders hoher Leistung, sollte man bevorzugen, denn der Testwagen lädt dank seiner Betriebsspannung von 690 Volt kurzzeitig mit bis zu 224 kW – vorausgesetzt, er wurde per Routenführung im Navigationssystem vorkonditioniert. Versäumt man das, dann springen die Elektronenpakete gefühlt in Zeitlupe: Im Winter zeigt die Anzeige solcherart magere Werte von weniger als 50 kW an, weil der unterkühlte Akku den Strom nicht schneller aufnehmen kann – oder darf, um sich nicht selbst zu schädigen.

Auch ein winterspezifischen Problem: Nach dem Losfahren beschlägt die Frontscheibe von innen im Rekordtempo. Rückabwickeln lässt sich das Ganze eher gemächlich, selbst bei vollem Gebläseeinsatz. Kurz darauf ist die Scheibenwaschanlage mit dem Sprühnebel, den vorausfahrende Fahrzeuge von der feuchten Straße aufschleudern, überfordert. Sie wischt nur eine begrenzte Fläche vor Fahrer und Beifahrer frei, dazwischen breitet sich ein Schmutzvorhang aus.

Der Sprühnebel tangiert übrigens auch die Strom-Ladebuchse. Jene liegt zwar, wie bereits erwähnt, griffgünstig im Frontgrill, hier unter einer versteckt angeordneten Klappe. Diese lässt sich mit einem sanften Druck öffnen. Normalerweise. Im Winter gilt aber häufig nicht “normalerweise”. Dann verdreckt oder vereist der Mechanismus und will per mittelstarkem Klaps zur Mitarbeit gebeten werden.

Übergabe und erste Kilometer

4.8.2023, KM 1.447

Der Genesis Electrified GV70 wurde uns mit einem Gespannfahrzeug bis vor das Redaktionsgebäude geliefert und konnte bald mit schnellen Nachladezeiten überzeugen. Kollege Heinrich Lingner formulierte es im Fahrtenbuch so: “Einmal Pommes plus Burger reicht für zehn bis 90 Prozent SOC.” Peter Wolkenstein ergänzte: “Praktisch: Ladebuchse versteckt sich in der Front” – bei vielen E-Autos liegt sie leider auf der linken, also der Straße zugewandten Seite; für Laternenlader kann das An- und Abstöpseln da durchaus gefährlich werden.

Auch sonst hat der traktionsstarke GV70 viel Erfreuliches zu bieten. Allem voran sein luxuriöses Leder-Ambiente, das bei jedem Türöffnen erneut begeistert. Sein kraftvoller Antrieb, der einen Kick-down mit bis zu 700 Nm beantwortet. Seine bekömmliche Federung, die Langstrecken gut verdaulich macht. Und die ebenso lobende Worte im Fahrtenbuch fand wie die eingängige Bedienung samt ihrer Direktwahltasten für Obermenüs. Tadel erfährt der riesig wirkende SUV dafür, dass er erstaunlich wenig Kofferraum bietet. Jener ist zudem nur eingeschränkt nutzbar.

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