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Wieso man nicht zum günstigsten Indoor Bike greifen sollte

wieso man nicht zum günstigsten indoor bike greifen sollte

Wieso man nicht zum günstigsten Indoor Bike greifen sollte

Natürlich ist es draußen feiner. Aus 1000 Gründen – egal um welchen Sport es gerade geht. Weil es aber auch Argumente gibt, die beim Radfahren das Draußensporteln mühsam oder spaßbefreit machen, werden Rennräder im Winter oder kalten Frühjahr gern auf “Rollen” geschnallt – dann wird indoor gekurbelt und geschwitzt.

Die Vorteile solcher Strampeleien liegen auf der Hand: Man ist von Wetter- und Lichtverhältnissen unabhängig und vermeidet Nahtoderlebnisse mit wahnsinnigen Autofahrern. Außerdem ist man beim Daheimradeln ebendort. Beim Hüten von Kindern, Kochtöpfen und Mail-Accounts ist das hilfreich: Homeoffice ist Bike-kompatibel, auch wenn intensives Schnaufen und Stöhnen am Telefon zu Missverständnissen führen kann.

Bingewatching? Lesen? Geht – es sei denn, man fährt “Programme”, bei denen es etwas zu sehen gibt: Tour-de-France-Etappen auf Rouvy etwa oder virtuelle Ausfahrten mit befreundeten Avataren auf Zwift. Der Nachteil? Siehe Beginn dieses Textes: Draußen wäre doch noch ein wenig feiner.

Rollentrainer sind als “Hometrainer” seit den 1960ern fixer Bestandteil der Fitnesswelt. Heute gibt es sie in etlichen Varianten, Preis- und Ausstattungsklassen. Von der günstigen, für Anfänger kaum zu fahrenden “echten” Rolle reichte das Spektrum über Gestelle, in die man das komplette Bike einspannt, zu “smarten” Automaten – bis zu tausende Euro teuren Komplettlösungen. Gefahren wird dann auf Trainingsprogramm- und Onlineplattformen. Allein, mit oder gegen andere – oder als Zaungast bei Profirennen, die sogar der internationale Radsportverband anerkannt.

Der Roller-Boom

Den Roller-Boom befeuerte vor allem die Lockdowns der ersten Corona-Jahre. Zahlen nennt zwar kein Hersteller, kolportiert werden allein für Deutschland etwa 800 neue Kundenkonten pro Woche auf den Trainingsplattformen – und zwar über mehr als zwei Jahre hinweg. Diese Werte dürften sich trotz der massiven Lieferengpässe auch in den Hardware-Verkaufszahlen widerspiegeln. Natürlich flacht so eine Kurve irgendwann ab. Derzeit, sagt Frank Jeniche, der im DACH-Raum mit Wahoo einen der zwei Hardware-Platzhirschen vertritt, kämen wöchentlich immer noch 400 Neukonten hinzu. Austrozahlen gibt es nicht, in der Regel liegen die aber um den Faktor zehn unter jenen Deutschlands.

Auf teuren Walzen

Während Heavy User mittlerweile “grundversorgt” sind, entdecken nun die Neulinge des letzten (Rekord-)Rennradsommers den Reiz der Rolle. Hier sei der Informationsbedarf auch hoch, bestätigt Fabian Danner. Danner betreut für Garmin den deutschen Radmarkt. Die US-Marke schluckte 2019 den niederländischen Rollenhersteller Tacx, neben Wahoo der zweite Hauptakteur am Indoor-Bike-Markt.

Was die Experten Danner und Jeniche Einsteigerinnen und Anfängern zuallererst raten? Nicht zur einfachsten, billigsten Walze zu greifen. Markenunabhängig. (Tom Rottenberg, 30.3.2023)

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