Ein Holzkreuz erinnert an einer Straße an das Opfer eines Verkehrsunfalls.
Allerdings stieg die Zahl der Unfälle um 6,6 Prozent auf 88.676. Dabei wurden 15.258 Menschen verletzt – 677 mehr als 2022.
Sorgen bereitet der Polizei derzeit vor allem der Anstieg der Unfälle mit Elektrorollern von 92 Fällen 2020 auf zuletzt 543. Die Zahl der Verletzten erreichte mit 461 einen neuen Höchststand, das war ein Anstieg um fast ein Viertel im Vergleich zu 2022 (371). Hauptunfallursachen waren die falsche Straßenbenutzung und der Einfluss von Alkohol oder Drogen. Für Elektroroller gelten die gleichen Promillegrenzen wie beim Autofahren und nicht wie bei Fahrrädern. «Nach dem Konsum von Alkohol ist der E-Roller eben nicht die Alternative zum Autofahren», sagte die Ministerin.
Zugenommen hat im Land die Zahl illegaler Autorennen. Die Polizei registrierte 201 verbotene Kraftfahrzeugrennen (2022: 195). «Wir haben aber keine Hotspots von Treffen der entsprechenden Szene, die sich zu diesen Autorennen versammelt», sagte Weißenberg.
Anstiege verzeichnete die Polizei bei Unfällen mit E-Bikes, sogenannten Pedelecs. 1486 Menschen verunglückten im vergangenen Jahr, das waren 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Zehn von ihnen starben. Das war ein neuer Höchststand, sagte der Leitende Polizeidirektor Ralph Garschke. Sieben Todesopfer waren älter als 80 Jahre. Die Zahl der Unfälle mit konventionellen Fahrrädern blieb mit 3706 nahezu konstant (2022: 3700). Vier Menschen starben an den Folgen eines Unfalls (2022: 7).
Gesunken ist hingegen die Zahl der Unfälle mit Kindern auf 1183 Fälle (2022: 1232). Dabei starb ein Kind (2022: 2). 78 erlitten schwere (minus 27,8 Prozent) und 1125 leichte Verletzungen (minus 4,5 Prozent). Die Gefahr, dass Kinder im Pkw verunglücken, werde noch viel zu oft unterschätzt, warnte Sütterlin-Waack. Sie appellierte: «Nehmen Sie Kinder nur in vorgeschriebenen Rückhalteeinrichtungen, und somit gesichert, in ihren Fahrzeugen mit! Dies gilt auch und gerade für die sogenannten Elterntaxis, bei denen durch den Wechsel von Fahrzeugen und Mitfahrenden nicht immer auf die passenden Rückhalteeinrichtungen geachtet wird.»