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Wegen geringer Nachfrage: Nächster großer Autobauer drosselt die Produktion von E-Autos

Historischer Schritt

Wegen geringer Nachfrage: Nächster großer Autobauer drosselt die Produktion von E-Autos

wegen geringer nachfrage: nächster großer autobauer drosselt die produktion von e-autos

Fiat 500e Cabriolet

Der aktuell schwierige Markt für Elektroautos zwingt nun auch eine italienische Traditionsmarke dazu, die Produktion eines E-Modells vorübergehend stillzulegen.

Der schwache Absatz der Elektroautos setzt den europäischen Automarken derzeit mächtig zu. Zuletzt häuften sich die Berichte über stillstehende Produktionsbänder in den Fabriken – etwa beim ID.7-Modell von Volkswagen in Emden oder dem E-Tron von Audi in Brüssel. Nun hat es auch den italienischen Autohersteller Fiat erwischt. So werde die Produktion des wichtigsten E-Modells der Marke Fiat wegen geringer Nachfrage für einen Monat unterbrochen, wie der Mutterkonzern Stellantis am Donnerstag, 12. September, verlauten ließ.

Mutterkonzern Stellantis erklärt: Einmonatiger Produktionstopp für Fiat 500e in Turiner Werk

Doch trotz der aktuell eher mauen Absatzzahlen bei dem als „kleinen Stadtflitzer“ beworbenen E-Auto sei der Stillstand nur vorübergehend – exakt bis zum 11. Oktober. Vielmehr wolle man Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro tätigen, um den Fiat 500e mit einer Hochleistungsbatterie sowie geringerem Preis wettbewerbsfähiger zu machen, hieß es in einer Pressemitteilung des Konzerns. In einem Statement an die Gewerkschaften erklärte Stellantis zudem, dass der Nachfragerückgang mit „der Entwicklung des Elektromarktes in Europa zusammenhänge, die für alle Hersteller, insbesondere die europäischen, sehr beunruhigend ist“.

Insofern sei die aktuelle Flaute als Übergangsphase zu betrachten. Bis 2026 soll die Produktion des Fiat-Modells New 500 Hybrid anlaufen, der auf der Basis des aktuellen 500e-Modells gebaut wird.

Elektromodell von Fiat wird zum Ladenhüter – Hybrid-Auto für 2026 geplant

Italienische Medien wie das Onlineportal V:Motori berichteten zuletzt, dass die Krise des Autoherstellers schon länger andauere: Im ersten Halbjahr 2024 produzierte Fiat in dem großen Fertigungswerk in Turin, Mirafiori, 19.510 Einheiten des E-Modells. Im Vorjahr liefen noch 53.330 Stück vom Band – das ist ein Rückgang von 63 Prozent. Und die Misere setzte sich auch zu Beginn des zweiten Quartals im August nahtlos fort. Nur 69 Einheiten wurden in Turin produziert, ehe nun der komplette Produktionsstopp folgte.

Laut des italienischen Mediums Il Messaggero sei dieser Schritt historisch für Fiat: Angesichts der Tatsache, dass die Produktion des alten Modells des Fiat 500 Hybrid bereits vor Monaten eingestellt worden sei, werde nun das erste Mal seit 2007 kein Fiat 500 mehr in Europa produziert.

Stellantis Absatz in Italien wächst – dennoch drohen Stellenkürzungen

Die Zahlen aus dem Turiner Werk stehen dabei im Kontrast zum Gesamtergebnis von Fiat in Italien: In dem südeuropäischen Land setzte die Marke im ersten Quartal 2024 95.779 Fahrzeuge ab, was ein Anstieg von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet.

Ende März hatte Stellantis verkündet, sich mit 1.520 Beschäftigten verschiedener Standorte im Großraum Turins auf ein freiwilliges Ausscheiden aus dem Konzern geeinigt zu haben. Rund 300 Mitarbeiter seien im Mirafiori-Werk von dem Schritt betroffen gewesen, berichtete das Turiner Onlineportal TorinoCronaca. Insgesamt sei in Italien Schätzungen zufolge 25.000 Arbeitsplätzen bis 2025 im gesamten Konzern Stellantis geplant.

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