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Vorschau: Prognosen für Tesla-Verkauf in Q2 sinken auf 420.000 Elektroautos – Aktie steigt

vorschau: prognosen für tesla-verkauf in q2 sinken auf 420.000 elektroautos – aktie steigt

Bild: Tesla (Symbolfoto)

Der Abschied von Martin Viecha, bis Ende April Chef der Anleger-Betreuung bei Tesla, macht sich bemerkbar: Jahrelang verschickte er kurz vor der Veröffentlichung von Quartalszahlen Übersichten, aus denen die durchschnittlichen Schätzungen von Analysten dafür hervorgingen. Für diesen Dienstag (2. Juli) stehen jetzt Daten zu Verkäufen und Produktion im zweiten Quartal 2024 an, doch die gewohnte Tesla-Übersicht blieb bis Montagabend offenbar aus. Laut anderen Quellen liegen die wahren Erwartungen für Q2 2024 bereits unter den von großen Diensten gemeldete Konsens-Prognosen – was eine positive Überraschung trotz gesunkener Verkäufe möglich macht.

Konsens zu Tesla-Auslieferungen niedriger

Mit Wachstum bei den Verkäufen im Vergleich zu Q2 2023 rechnen Börsen-Profis nicht. Zu schlagen wäre der damalige Rekordwert von gut 466.000 Tesla-Auslieferungen, der dann im letzten Viertel von 2023 mit rund 484.500 noch einmal übertroffen wurde. Seitdem ging es allerdings deutlich nach unten: Für das erste Quartal 2024 meldete Tesla knapp 387.000 verkaufte Elektroautos, viel weniger als noch kurz vorher erwartet. Die Konsens-Prognose für das jüngste Quartal beläuft sich laut Bloomberg auf rund 441.000 Auslieferungen, also gut 5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Der in Tesla lange investierte Fondsmanager Gary Black ging am Montag auf X davon aus, dass der Bloomberg-Konsens verfehlt wird. Die eigentliche Mehrheitsprognose sah er jedoch eher bei 420.000 Auslieferungen in Q2 2024 – der von der Agentur gemeldete Wert enthalte auch Schätzungen, die lange nicht überarbeitet wurden. Der niedrigere aktuelle Konsens wiederum könnte sich nach Ansicht von Black als zu pessimistisch erweisen, weil zuletzt positivere Daten bekannt wurden. Ein Wert oberhalb von 420.000 Elektroautos, aber unterhalb von 440.000, werde deshalb voraussichtlich als positive Überraschung angesehen.

Für zumindest mehr als 420.000 Auslieferungen in Q2 2024 spricht zum Beispiel, dass Tesla China am Montag einen neuen Höchststand für den lokalen Verkauf in diesem Juni meldete. Das dürfte eine von subventionierten Zinsen unterstützte Erholung nach Rückgängen im April und im Mai bedeuten, und China zählt zu den wichtigsten Märkten des Unternehmens. Innerhalb Europas hatte Deutschland bislang die größte Bedeutung. Die ersten zwei Monate von Q2 2024 waren hier schwach, doch Anfang Juni führte Tesla für Model Y in Deutschland 6000 Euro Rabatt ein, was dem Verkauf deutlich Schwung verliehen haben könnte.

Damit wären gesteigerte oder besser als erwartet gehaltene Verkaufszahlen in Q2 auf diesen Märkten für Tesla zumindest teuer erkauft, was sich auf den Gewinn niederschlagen dürfte – offizielle Zahlen dazu werden üblicherweise gegen Monatsende nach einem beendeten Quartal veröffentlicht. Anleger schien das zuletzt aber wenig zu stören. Etwa seit Anfang Juni befindet sich die Tesla-Aktie nach einem Tief nach den Q1-Gewinnzahlen Ende April in einem steiler werdenden Aufwärtstrend. Allein am Montag gewann sie noch einmal gut 6 Prozent auf 209,86 Dollar.

Robotaxi-Ankündigung lässt Aktie steigen

Der Analyst Ben Kallo von der Investmentbank Baird sieht die Q2-Verkäufe laut Bloomberg als besonders wichtig für die Frage, ob Tesla in ganz 2024 bei Elektroautos noch wachsen kann; er selbst liegt mit einer Prognose von 435.000 Auslieferungen deutlich über dem aktuellen Flüster-Konsens. Jedoch werde der Fokus von Anlegern vermutlich ohnehin stärker auf den langfristigen Aussichten für das Unternehmen liegen, bis laut einer Ankündigung von CEO Elon Musk am 8. August eine Robotaxi-Vorstellung bei Tesla stattfinden soll. Dem Bereich autonomes Fahren hatte Musk vor kurzem einen möglichen Börsenwert von 5-7 Billionen Dollar zugeschrieben, dem noch neueren Geschäft mit dem humanoiden Roboter Optimus sogar 25-20 Billionen Dollar.

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