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Von der Fabrik in die Werkstatt: Brandneues E-Auto hat unglaublichen Mangel

von der fabrik in die werkstatt: brandneues e-auto hat unglaublichen mangel

Jeder neue NIO sollte in die Werkstatt: E-Profi spricht Klartext.

Ein normaler Arbeitstag in der E-Autowerkstatt von Jürgen Zimmermann. In seinem aktuellen YouTube-Clip zeigt der E-Auto-Profi im Rahmen seines täglichen Geschäfts, mit welchen Reparatur- und Tuning-Sünden er es fast täglich zu tun hat, gibt Tipps und gewährt Einblicke rund ums Thema E-Auto. Diesmal steht allerdings keine Werkstatt in der Kritik, sondern der Hersteller selbst.

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Zimmermann hat einen fast neuen NIO ET 5 Touring auf der Bühne und zeigt uns, mit welchen Problemen der Käufer eines Neuwagens der Chinesen besonders zu kämpfen hat. Doch damit steht  NIO bei weitem nicht allein da. Auch neue Teslas und andere Modelle namhafter Hersteller haben oft derartige Mängel, wie Zimmermann im Video erzählt. Schon bei der Probefahrt mit dem NIO stellt der Profi ein Untersteuern des Autos fest. Auch eine Vibration am Lenkrad und eine unzureichende Lenkradrückstellung bei niedrigen Geschwindigkeiten sind spürbar. Alles Indizien, die auf Fehler bei der Endmontage zurückzuführen sind. Und das bei einem Auto, das neu gut und gerne ab 60.000 Euro kostet.

Erst mal Räder neu Wuchten

Erst mal muss generell kontrolliert werden, ob ein Spiel an Achse und Aufhängung vorhanden sind. Nur ohne solch ein Spiel kann eine Achs- bzw. Spur-Vermessung erfolgreich durchgeführt werden. Übrigens: Dieser NIO hat noch keine 2.000 Kilometer auf der Uhr und gilt deshalb aus Werkstattsicht als Neuwagen. Schon mal positiv: Am aktuellen NIO ist keinerlei ungewünschtes Spiel festzustellen.

Um das in der Probefahrt erkannte Vibrationsproblem zu lösen, könnte schon das Auswuchten der Räder helfen. Tatsächlich offenbart die Wuchtmaschine einiges an Unwucht. Neue Klebegewichte an der richtigen Stelle sollen Abhilfe schaffen. Allerdings gibt es immer noch Unterschiede bei der Laufqualität der einzelnen Räder. Hier hat der E-Profi ebenfalls einen guten Rat: Das „schlechteste“ Rad hinten rechts (am weitesten weg vom Fahrer) montieren und das „beste“ vorne links (am nächsten zum Fahrer).

Achsvermessung zeigt deutliches Verbesserungspotenzial

Bei der Achsvermessung werden an der Vorderachse Spur, Sturz und Nachlauf der Räder eingestellt. Bei der Spur, also dem Geradeauslauf, hat der Profi nicht zu meckern. Allerdings beim Sturz, der voreingestellten, senkrechten Neigung der Räder, schon. Hier dürfte auch das Problem der Untersteuerung herkommen. Auch der Nachlauf ist verbesserungswürdig, mit einer Neujustierung wird die Lenkradrückstellung besser werden, vermutet Zimmermann.

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Bei der Probefahrt zeigt sich schließlich eine deutliche Verbesserung des Fahrverhaltens. Sowohl Untersteuern als auch Vibrationen sind Geschichte. Auch die Lenkradrückstellung funktioniert nun deutlich besser. Das Fazit vom E-Auto-Fachmann: Wenn es alles seine neuen NIOs wären, würde er alle direkt von der Fabrik auf den Messstand schicken. Damit verbessert sich das Handling um ein Vielfaches.

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