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Volkswagen verlangt harte Einschnitte für Standorterhalt

Volkswagen und die IG Metall haben sich in Wolfsburg getroffen, um die Verhandlungen zur Tarifrunde 2024 fortzusetzen. Die Gespräche sind angespannt, da der Konzern angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen deutliche Einsparungen fordert. Während die IG Metall eine Lohnerhöhung um sieben Prozent und die unveränderte Fortsetzung des gekündigten Tarifvertrags verlangt, strebt Volkswagen eine Senkung der Entgelte um zehn Prozent an, um zukunftssicher zu bleiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Arne Meiswinkel, der Verhandlungsführer von Volkswagen, erläuterte, dass die niedrige Gewinnmarge von nur 2,1 Prozent, besonders bei der Marke Volkswagen, den Konzern zu drastischen Maßnahmen zwingt. Ohne eine Senkung der Arbeitskosten könnten keine Investitionen getätigt werden, um den Fortbestand des Unternehmens langfristig zu sichern. Volkswagen möchte deshalb nicht nur auf eine Lohnerhöhung verzichten, sondern auch die Entgelte für alle Tarifbeschäftigten senken. Zudem plant der Konzern, das Bonussystem für Beschäftigte im Tarif Plus an die Unternehmensergebnisse zu koppeln. Die bisher gewährten Jubiläumsprämien und die monatliche Zulage von 170 Euro sollen ebenfalls entfallen, um den finanziellen Spielraum für wichtige Investitionen zu erweitern.

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Volkswagen AG | Verhandlungsführer Arne Meiswinkel, Daniela Cavallo und Thorsten Gröger (v.l.n.r.).

Volkswagen strebt darüber hinaus einheitliche Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden an. Dies schließt eine Wochenarbeitszeit von 35 Stunden und den Wegfall des Bestandsschutzes für Beschäftigte ein, die vor 2005 beim Unternehmen angefangen haben. Mit dieser Angleichung erhofft sich Volkswagen eine größere Flexibilität und eine wettbewerbsfähige Struktur in allen Abteilungen. Ein weiterer Verhandlungspunkt ist die Anpassung der Anzahl an Ausbildungsplätzen und die Übernahme von Auszubildenden und dualen Studierenden, die sich am tatsächlichen Bedarf des Unternehmens orientieren soll. Damit soll eine planbare Perspektive für zukünftige Mitarbeitende geschaffen werden.

Zeitarbeit ist ebenfalls ein Thema, das Volkswagen verändern möchte. Aktuell ist der Konzern im Vergleich zur Konkurrenz durch hohe Kosten für Zeitarbeit belastet. In Zukunft plant Volkswagen daher, Zeitarbeit nur noch zu branchenüblichen Konditionen einzusetzen, um die Kosten im Vergleich zu Wettbewerbern zu senken. So soll die Produktion flexibel gehalten werden, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden.

IG Metall: Forderungen von Volkswagen sind “inakzeptabel”

IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger bezeichnete die Forderungen von Volkswagen als „inakzeptabel“ und forderte stattdessen einen finanziellen Beitrag der Aktionäre zur Zukunftssicherung des Unternehmens. Die Gewerkschaft betont die Wichtigkeit des Lohnschutzes für die Beschäftigten und fordert weiterhin eine Lohnerhöhung von sieben Prozent.

Nach fünf Stunden einigten sich die Parteien darauf, die Gespräche fortzusetzen. Betriebsratschefin Daniela Cavallo erklärte, dass beide Seiten immerhin Bereitschaft zu Gesprächen gezeigt hätten, auch wenn die Positionen noch weit auseinanderliegen. Gröger betonte, dass die IG Metall nur am Verhandlungstisch bleibt, weil Volkswagen grundsätzliche Gespräche über die Zukunft der Standorte zugesagt habe.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. November angesetzt, bevor am 30. November die Friedenspflicht endet. Sollte bis dahin keine Einigung erzielt werden, drohen ab Dezember Arbeitsniederlegungen. Der aktuell geltende Haustarifvertrag umfasst rund 120.000 Mitarbeitende an den Volkswagen-Standorten in Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie in den Tochtergesellschaften Volkswagen Financial Services, Volkswagen Immobilien GmbH und dx.one GmbH.

Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung / manager-magazin – VW fordert 10 Prozent weniger Gehalt und Verzicht auf Boni / Automobilwoche – Harte Einschnitte: Wie Volkswagen die Sparmaßnahmen verteidigt

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