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China-Schwäche lastet auf Volkswagen-Absatz

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ARCHIV: Ein Blick auf das Werk des deutschen Automobilherstellers Volkswagen in Osnabrück, Deutschland, 7. Oktober 2024. REUTERS/Thilo Schmuelgen

Berlin (Reuters) – Nach einem Absatzdämpfer im dritten Quartal stellt sich Volkswagen auf eine Belebung der Nachfrage zum Jahresende ein.

Ein Volkswagen-Sprecher sagte am Freitag, das Unternehmen gehe davon aus, im Gesamtjahr ungefähr neun Millionen Autos zu verkaufen. Für das vierte Quartal bedeutet das, dass der Absatz mit ungefähr 2,5 Millionen Fahrzeugen auf Vorjahresniveau liegen müsste. Rückenwind verspricht sich VW unter anderem von neuen Elektroautos wie dem VW ID.7 Tourer, dem Audi Q6 e-tron oder dem elektrischen Porsche Macan. In Westeuropa habe sich der Auftragseingang für Elektroautos bis Ende September verdoppelt, erklärte der Wolfsburger Dax-Konzern.

In den ersten drei Quartalen 2024 verkaufte der größte europäische Autobauer mit 6,52 Millionen Fahrzeugen 2,8 Prozent weniger als vor Jahresfrist, im dritten Quartal lag das Minus bei sieben Prozent. VW-Vertriebschef Marco Schubert sprach von einem herausfordernden Marktumfeld. “Besonders intensiv ist die Wettbewerbssituation in China, was der Hauptgrund für den globalen Rückgang unserer Auslieferungen ist.”

In der Volksrepublik wurden seit Jahresanfang zehn Prozent weniger Autos verkauft als im Vorjahr, allein im dritten Quartal ging es um 15 Prozent abwärts. Ein Sprecher verwies darauf, dass der chinesische Automarkt weiterhin von hohen Rabatten geprägt sei. Wettbewerber brächten neue Modelle zu niedrigen Preisen auf den Markt. VW habe stets deutlich gemacht, dass Profitabilität das oberste Ziel sei. In den vergangenen Monaten habe VW insbesondere bei Elektroautos die Kosten reduziert und so die Wettbewerbsfähigkeit verbessert.

Im Sommerquartal allein sanken die Auslieferungen weltweit um 7,1 Prozent auf knapp 2,2 Millionen Fahrzeuge. Verluste verzeichneten dabei fast alle Marken, besonders deutlich fiel der Dämpfer bei der Markengruppe Progessive aus, zu der Audi, Bentley und Lamborghini gehört. Die Ingolstädter verkauften 16 Prozent weniger Fahrzeuge als vor Jahresfrist, für die ersten drei Quartale summierte sich das Minus auf knapp elf Prozent. Die Markengruppe Core, zu der Volkswagen, Skoda, Seat/Cupra sowie die Nutzfahrzeugsparte mit dem VW-Bus gehört, setzte im Sommerquartal 5,2 Prozent weniger Autos ab.

Porsche verzeichnete einen Rückgang um sieben Prozent. Neben der Schwäche in China, wo die Stuttgarter seit Jahresauftakt fast ein Drittel weniger Autos verkauft hatten, spielt hier der Modellwechsel bei vier Baureihen eine Rolle. Die Kundennachfrage bewege sich auf einem robusten Niveau, sagte Porsche-Vertriebschef Detlev von Platen. Allerdings bleibe das Marktumfeld weltweit herausfordernd.

Auch das Geschäft mit Elektroautos schwächelte. Der Absatz sank im Sommer um 9,8 Prozent auf knapp 190.000 Fahrzeuge, seit Jahresanfang sind es mit gut 500.000 Fahrzeugen 4,7 Prozent weniger. Insbesondere Audi verkaufte deutlich weniger Elektroautos als vor Jahresfrist, auch bei Porsche ging es abwärts. Die beiden Unternehmen haben erst vor wenigen Monaten mit dem Q6 e-tron und dem elektrischen Macan nach jahrelanger Verzögerung wichtige neue Modelle auf den Markt gebracht, bei denen der Verkauf erst jetzt anläuft.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter [email protected] (für Politik und Konjunktur) oder [email protected] (für Unternehmen und Märkte)

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