Volkswagen plant laut chinesischen Medien eine weitere E-Auto-Kooperation in China. Der deutsche Autokonzern verhandelt demnach mit dem chinesischen Autobauer Leapmotor – dabei geht es offenbar um andere Inhalte als bei der Kooperation mit Xpeng.
Leapmotor hat gerade eine neue Elektronik-Architektur namens „Four-Leaf Clover“ präsentiert. Womöglich geht es VW bei der möglichen Kooperation mit Leapmotor also nicht um die Nutzung einer kompletten E-Auto-Plattform, sondern um diese Elektronik-Architektur. Das ist aber nicht bestätigt, sondern eine reine Spekulation in den chinesischen Medien.
Die „Four-Leaf Clover“-Architektur wurde vollständig von Leapmotor entwickelt und kombiniert ein einziges System-on-Chip (SOC) und eine einzige Mikrocontrollereinheit (MCU) zu einer zentralen Supercomputing-Einheit. Die Rechenleistung für das Cockpit-System, die Assistenzsysteme, den Antrieb und die Karosseriefunktionen sollen über die Einheit bereitgestellt werden. Das System ist OTA-fähig, kann also per Mobilfunk mit Updates versorgt werden.
„Viel Spielraum für die Zusammenarbeit“
In den Medien werden die Modelle Jetta VS5 und Jetta VS7 genannt, die in der gleichen Preisklasse wie einige Baureihen von Leapmotor liegen – somit gebe es dem Bericht zufolge „viel Spielraum für die Zusammenarbeit der beiden“. Bestätigt wird das aber von keinem der beiden Unternehmen. Sowohl der VS5 als auch der VS7 basieren auf dem Modularen Querbaukasten von VW, sind also Verbrennermodelle. Der VS5 ist etwa mit dem Seat Ateca oder Skoda Karoq vergleichbar, der VS7 mit dem Seat Tarraco oder VW Tiguan Allspace.
Jedoch würde ein potenzieller Deal zu vergangenen Aussagen beider Parteien passen. Leapmotor-CEO Zhu Jiangming gab offenbar Ende Juli an, dass das Unternehmen „Vereinbarungen zur Bereitstellung von Lizenzen für Fahrzeugtechnologie“ im Wesentlichen abgeschlossen habe. Leapmotor versucht, das Lizenzgeschäft mit Batterien, E-Motoren, autonomen Fahren und intelligenten Cockpits zu einer zweiten Einnahmequelle neben dem Fahrzeugverkauf aufzubauen.
Und der für China zuständige VW-Vorstand Ralf Brandstätter hatte anlässlich des Xpeng-Deals betont, dass lokale Partnerschaften „ein wesentlicher Baustein der ‚in China für China‘-Strategie des Volkswagen-Konzerns“ seien. „In einem wettbewerbsintensiven und dynamischen Marktumfeld bauen wir auf die jeweiligen Kernkompetenzen der Partner. Wir schaffen so Synergien, um zusätzliche Produkte schneller auf den Markt zu bringen“, so Brandstätter vor einer Woche. Das könnte auch auf Jetta und Leapmotor zutreffen.
cls.cn (Paywall), cnevpost.com