Auto

Umfrage-Knaller: Deutsche wollen Führerscheintests für Senioren

  • Fehler melden Sie haben einen Fehler gefunden? Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.

    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die

umfrage-knaller: deutsche wollen führerscheintests für senioren Auto-Medienportal.Net/DVR Keine Altersbeschränkung für den B-Führerschein

Die Mehrheit der Bundesbürger hält es für sinnvoll, Autofahrer ab 70 Jahren regelmäßig auf ihre Fahrtauglichkeit zu prüfen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage von Insa für FOCUS.

Demnach begrüßen 57 Prozent der Befragten derartige Prüfungen für Senioren. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen unter Beteiligung sehr alter Fahrer. Zuletzt starben Anfang März eine Mutter und ihr vierjähriges Kind in Berlin durch die unachtsame Fahrweise eines 83-jährigen Autofahrers.

Führerscheintests für Senioren

Grünen-Politikerin Swantje Michaelsen begrüßt verpflichtende Tauglichkeitsprüfungen: „Vor dem Hintergrund der Entwicklung der aktuellen Unfallzahlen muss es mehr Sachlichkeit in der Debatte um Gesundheitschecks geben“, sagte die Abgeordnete dem FOCUS. Es gebe gute Gründe, die Fahrtauglichkeit regelmäßig zu überprüfen. „Eigentlich für alle, aber eben auch gezielt für Senioren.“

Dieser Text erschien zuerst im FOCUS Magazin

umfrage-knaller: deutsche wollen führerscheintests für senioren

Außerdem im neuen Heft:
Versprochen, gebrochen: Die Halbzeitbilanz der Ampel-RegierungBibis letztes Gefecht: In Israel umstritten, in der Welt isoliert
Zu Besuch beim Versandhauskönig: Michael Otto über Führung und seine Sorge vor einem Rechtsruck
zum Thema
Hier geht es zum neuen Magazin

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hingegen lehnt eine solche Pflicht ab: „Menschen können selbst am besten einschätzen, ob sie noch fahren können“, erklärte er dem FOCUS. Verpflichtende Fahrtauglichkeitstests hält der FDP-Politiker für einen „enormen Bürokratie-Aufwand“. Auch SPD und Union lehnen den Vorstoß ab.

Der Geschäftsführer der Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden, Henrik Liers, hält Fahrtauglichkeitsprüfungen für über 70-Jährige nicht nur „juristisch und ethisch“ für schwierig, sondern auch für „willkürlich“. Menschen alterten unterschiedlich, man könne kein Alter festlegen, ab dem „die kognitive Leistungsfähigkeit signifikant sinkt“.

„Grüner Kontrollpopulismus“

Besonders wütend zeigt sich der Vorsitzende der Senioren Union Dr. Fred-Holger Ludwig (CDU). Er lehne die wiederkehrende Forderung der Grünen nach regelmäßigen Fahrtauglichkeitstest für ältere Führerscheininhaber ab. „Das ist für mich nichts anderes als grüner Kontrollpopulismus: Die Grünen wollen noch stärker in das Leben von Menschen eingreifen und sie kontrollieren”, sagte er dem FOCUS. Ludwig machte klar: „Ältere Menschen sind keine Gefahr im Straßenverkehr.“

In einigen EU-Ländern sind Fahrtauglichkeitsprüfungen längst gängige Praxis. In Italien und Portugal steht für über 50-Jährige eine regelmäßige Untersuchung an, in Tschechien wird die Fahrtauglichkeit ab dem 60. Lebensjahr geprüft, in Spanien ab dem 65. und in den Niederlanden ab dem 75.

TOP STORIES

Top List in the World