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Toyotas erster elektrischer SUV – bZ4X im "Heute"-Test

Der Toyota bZ4X ist das erste vollelektrische SUV der Japaner.

Toyota hat seinen ersten E-SUV ein technisches Update gegönnt. Der Allradler besticht vor allem mit viel Komfort und reichlich Kraft.

Wie hieß der elektrische SUV von Toyota nochmal? Genau: bZ4X. Wenige werden sich die außergewöhnliche Kombination auf Anhieb merken können. Einen komplizierteren Namen hätten sich die Japaner wohl nicht aussuchen können, doch hinter der Bezeichnung stecken durchaus nachvollziehbare Abkürzungen.

Es handelt sich dabei nämlich um eine neue Submarke von Toyota. Das “bZ” steht in dem Fall für die “Beyond Zero”-Philosophie, also CO2-neutrale Fahrzeuge. Die 4 zeigt, dass es sich um das mittlere Segment handelt und das X steht für den Crossover-SUV. So viel zum Thema Namensgebung.

Von Außen präsentiert sich der bZ4X in einem modernen Kleid mit spitzen Kanten. Die Front erinnert beim ersten Anblick vom Design eher an einen Lexus – erst das Emblem verrät, dass es sich um einen Toyota handelt.

Bei der ersten Testfahrt ging es bei Temperaturen rund um den Nullpunkt direkt über die Autobahn von Wien in die Steiermark und retour. Dabei schaffte der bZ4X knapp 300 Kilometer ohne einem Ladevorgang. Im Stadtbetrieb stieg die Reichweite dann auf rund 380 Kilometer. Laut Hersteller sollten es bis zu 415 Kilometer beim 218 PS starken Allradler mit 20-Zoll-Felgen sein. Mit kleineren Rädern (18 Zoll) kommt man zwar ein bisserl weiter – aber wer schön sein will, muss eben etwas früher laden.

Nach dem neuesten Update lädt der Toyota mit 150 Kilowatt von 10 auf 80 Prozent in etwa 30 Minuten. Auch AC-Ladenvorgänge mit 11 kW sind nun möglich – dann dauert es, so wie bei der Konkurrenz, etwa fünf Stunden bist der 71,4-kWh-Akku wieder voll ist.

Der Elektromotor fühlt sich bis 100 km/h sehr kraftvoll an. Immerhin dauert der Sprint vom Stand heraus nur 7,5 Sekunden. Auf der Autobahn wird der SUV dann aber spürbar schwächer beim Antritt, bei Tempo 160 ist dann Schluss.

Was im “Heute”-Test vor allem positiv auffiel war die hervorragende Geräuschdemmung im Inneren des Autos: Der Lärmpegel ist in dem Elektro-SUV angenehm niedrig. Zudem kommen die extrem bequemen und ventilierten Sitze hinzu und ein doppeltes Glasdach, das man allerdings nicht öffnen kann. Auch das Platzangebot sowohl vorne, als auch im Fond, lässt keine Wünsche offen. Das Fahrwerk und die Lenkung sind ebenfalls auf Komfort getrimmt. Im bZ4X fühlt man sich schlichtweg wohl.

Im Innenraum findet man einen Mix aus hochwertigen Materialien und schwarz-grauen Kunststoffen. Diese wirken nicht an jeder Stelle so hochwertig, wie wir uns sich das wünschen würden. Vor allem am Lenkrad erinnern insgesamt 15 Tasten an eine andere Epoche. Dennoch hört man während der Fahrt keine nervigen Klappergeräusche – die Verarbeitung ist also Toyota-Typisch auf hohem Niveau.

Allerdings muss man sich als Fahrer an die Positionierung des Kombiinstruments gewöhnen: Das sitzt weit oben auf dem Armaturenbrett und macht ein Head-Up-Display obsolet. Um den digitalen Tacho also vollumfänglich ablesen zu können, muss man das Lenkrad tendenziell etwas niedriger einstellen, als man das von herkömmlichen Anordnungen gewohnt ist. Bei der Bedienbarkeit des Infotainment-Systems gibt es jedoch nichts zu meckern: großes Display mit guter Auflösung und eine einfache Menüführung lassen keine Fragen offen.

Gemeinsam mit seinem Entwicklungspartner Subaru hat Toyota ein neues X-Mode Allradsystem. Das erlaubt unter anderem die Wahl der Fahrprogramme “Snow/Mud” – mit maximal 20 km/h erlaubt es durch tiefen Schnee oder starken Matsch zu fahren. Für besonders anspruchsvolle Offroad-Passagen steht bei Geschwindigkeiten unter 10 km/h der Modus “Grip Control” bereit.

In der “Grip Control”-Einstellung kann sich der Fahrer voll und ganz auf das Lenken konzentrieren: Das System regelt das Tempo unabhängig davon, ob es bergab oder bergauf geht. Darüber hinaus regelt auch noch die “Downhill Assist Control” bei besonders steilen Abfahrten.

Der Toyota bZ4x ist ein gelungenes E-SUV, das viel Fahrkomfort, Sicherheit und Platz bietet. Wer sich für den Japaner entscheidet und jährlich zum vorgeschriebenen Toyota-Service erscheint, bekommt sogar 10 Jahre oder eine Million Kilometer Hersteller-Garantie auf den Akku. Bei einem Basispreis für den Crossover mit Allrad-Antrieb von rund 54.000 Euro ist er ein ernstzunehmender Gegner für die Konkurrenz aus Deutschland, Korea und USA.

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