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Toyota Prius

Toyota Prius: Das „grünste“ Auto auf dem Markt?

Ein Forschungsinstitut in den USA hat den Plug-in Hybrid erneut zum umweltfreundlichsten Auto gekürt. Warum nur?

Welches Auto belastet Umwelt und Klima am geringsten? Ein Elektroauto, sollte man meinen. Ein Tesla Model 3, ein VW ID.3 oder ein Opel Corsa Electric käme da in Europa sicher in die engere Wahl. In den Vereinigten Staaten werden die beiden letztgenannten Fahrzeuge aber nicht angeboten. Und Batterieautos sieht man beim American Council for an Energy Efficient Economy (ACEEE) offenbar kritischer. Die gemeinnützige Organisation, die seit 1980 die Belastung der Umwelt durch einzelne Fahrzeuge bewertet, ist der Meinung, dass der bloße Fahrbetrieb mit Strom nicht ausreicht, um zu garantieren, dass ein Auto „grün“ ist. Auch das Gewicht des Fahrzeugs, die Größe des Akkus und die Gesamteffizienz spielen eine Rolle.

In ihren „Greener Cars“-Berichten analysieren die Experten die auf dem US-Markt verfügbaren verfügbaren Autos nicht nur nach den CO2-Emissionen während der Fahrt, sondern auch nach den Emissionen, die bei der Herstellung des Autos und seiner Antriebsmodule entstehen. Ebenso wie die Auswirkungen von Schadstoffen wie Stickoxiden, Kohlenmonoxid und Feinstaub, die von dem Fahrzeug ausgehen. Das Ergebnis: Von allen 1200 Auto, die in diesem Jahr in Nordamerika angeboten werden, schneidet der Toyota Prius am besten ab.

Grünster Europäer: Mini Cooper SE

Auf einer Skala von 0 auf 100 erzielte der Plug-in Hybrid aus Japan 71 Punkte – gefolgt vom vollelektrischen Lexus RZ 300e und dem Mini Cooper SE mit jeweils 67 Punkten. Das Tesla Model 3 landete mit 55 Punkten im Mittelfeld – noch hinter dem VW ID.4 (56 Punkte) und dem Audi Q4 e-tron (57 Punkte) aus deutscher Produktion. Ganz am Ende der Rangliste landeten – nicht ganz überraschend – der Mercedes-Benz AMG G63 (20 Punkte) vor dem allradgetriebenen Pick-up RAM 1500 TRX (22 Punkte). Aber auch der vollelektrische Hummer EV landete mit nur 29 Umwelt-Punkten im Hinterfeld: Ein Fahrzeug mit einem Gewicht von über 4,1 Tonnen kann nicht gut für die Umwelt sein.

toyota prius: das „grünste“ auto auf dem markt?

Alles andere als gut für die Umwelt Ein Elektroantrieb hilft dem Klima nicht, wenn darüber das Gewicht des Fahrzeugs – wie beim Hummer EV – auf über vier Tonnen klettert. Damit verbunden ist ein hoher Verbrauch an Strom, sondern auch an Ressourcen. Bild: Hummer

Für Toyota kommt das gute Abschneiden des Prius in dem Ranking nicht ganz unerwartet: Schon im Vorjahr war der Plug-in-Hybrid von der ACEEE zum „grünsten“ Auto in den USA gekürt worden. Nach Aussagen des Studienleiters Peter Huether, übertraf der Prius seine Konkurrenten aufgrund seiner kleinen Batterie und seiner hohen Effizienz: Die Batterie des Prius ist weniger als ein Zehntel so groß wie die Batterie des monströsen Hummer EV. Das bedeute weniger Emissionen bei der Herstellung der Batterie und weniger seltene Mineralien, die abgebaut und gefördert werden müssen. Voraussetzung für die hohe Umweltverträglichkeit ist allerdings, dass der Akku des Toyota regelmäßig mit grünem Strom geladen: Bei ihrer Einstufung gingen die ACEEE-Experten davon aus, dass der Besitzer über 50 Prozent der täglichen Fahrstrecken elektrisch zurücklegt.

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